09.
2002
Damen NLA: Gelungener Saisonstart für die Floorballerinnen
Bekanntlich sind Startspiele etwas Besonderes. Grosse
Nervosität, Hektik und viele kleine Fehler sind typisch für solche Spiele. Für
die Thurgauerinnen war klar, dass sie nach der vergangenen Saison einen
erfolgreicheren Start hinlegen wollten. Das Team wirkte bereits beim Einlaufen
sehr konzentriert und so traten die Damen zu Beginn der ersten 20 Minuten auch
auf. Schnell übernahmen die Spielerinnen aus dem Thurgau das Spieldiktat und
erhöhten kontinuierlich den Druck. In der 7. Minute war es Widmer, die auf Pass
von Juvonen das 1. Tor der neuen Saison erzielen konnte. Dieses Tor gab der
Mannschaft zusätzliche Sicherheit. Die Auslösungen wurden sicher und variabel
gespielt und dem Gegner wurden praktisch keine Abschlüsse zugestanden. Die Folge
der Dominanz war das 2:0 in der 12. Minute, welches Captain Debby Mayer auf Pass
von Franz erzielte. Im direkten Anschluss an das folgende Bully schoss Brägger
nach einer Traumkombination mit Juvonen und Widmer das 3:0.
Wer nun geglaubt
hatte, mit dem dritten Tor sei eine frühe Vorentscheidung gefallen, der sah sich
getäuscht. Nur 30 Sekunden nach dem 3:0 erzielten die Gäste nach einem Fehler in
der Thurgauer Verteidigung das 3:1. Dieses Tor verunsicherte die Heimmannschaft
stark und so war es nun Kloten, dass immer wieder gefährlich in die Zone vor dem
Thurgauer Tor kam und kurz vor der Pause das 3:2 erzielte.
Für das Mitteldrittel galt es nun wieder Ruhe und Ordnung in
das Spiel zu bringen. Die Worte der Trainer zeigten zu Beginn des Mitteldrittels
offenbar Wirkung. Die Floorballerinnen fanden wieder besser ins Spiel und kamen
auch zu mehreren guten Torchancen. Immer wieder waren es die Geschwister Mayer,
welche sich zahlreiche Chancen erarbeiteten. Nur der krönende Abschluss wollte
einfach nicht gelingen.
Bei Spielhälfte sprachen die unsicheren
Schiedsrichter die erste Strafe gegen Thurgau aus. Kloten erarbeitete sich in
den 2 Minuten zahlreiche Chancen und versuchte aus allen Positionen auf das von
Bohnenblust gehütete Tor zu schiessen. Mit grossem Einsatz konnte der Ausgleich
verhindert werden. Kaum war die Strafe abgelaufen, erhielten die Thurgauerinnen
die Möglichkeit im Powerplay ein weiteres Tor zu erzielen. Doch es war Kloten,
welches in Unterzahl mit Mäder, die zweimal alleine auf das Thurgauer Tor
zulaufen konnte, zu hervorragenden Chancen kam. Nur mit viel Glück und einer
Glanzparade von Bohnenblust, die sich im zweiten Drittel klar gesteigert hatte,
blieb es beim 3:2. Die restlichen Minuten des Drittels gehörten eindeutig
Kloten. Die Thurgauerinnen wirkten nervös und überhastet. Nach 40 Minuten konnte
man froh sein, dass es immer noch 3:2 für die Hausherrinnen stand.
Im letzten Drittel konnte Thurgau 5 Minuten mithalten. Danach lief nichts mehr zusammen. Oft blieben die Verteidiger schon bei der Auslösung an der Gegnerin hängen und auch die Stürmerinnen brachten bei Ballbesitz nicht mehr viel zustande. Das Ziel, tief in die Zone des Gegners zu kommen gelang immer seltener und so war es nicht erstaunlich, dass sich das Spiel in den letzten 10 Minuten fast ausschliesslich im Verteidigungsdrittel von Thurgau abspielte. Kloten, dass den Rhythmus nun sichtlich gefunden hatte, kombinierte immer besser. Schnell und sicher liessen sie den Ball in den eigenen Reihen laufen und schnürten so die Floorballerinnen ein. Das Spiel war nun an Dramatik kaum mehr zu überbieten. Mit grossem Kampfgeist, viel Glück und einer starken Bohnenblust konnten die Thurgauerinnen mal für mal den Ausgleich verhindern. 57 Sekunden vor Schluss war es dann aber geschehen. Der von den Spielanteilen sicherlich mehr als verdiente aber für Thurgau höchst unglückliche Ausgleich war Tatsache geworden. Nach einem erneut kapitalen Fehler in der eigenen Zone liess sich die Ausländerin von Kloten nicht zweimal bitten und schob zum 3:3 ein.
In der Verlängerung zeigten sich die Thurgauerinnen vom
Schock des Ausgleichs erholt. Beide Mannschaften versuchten aus einer
gesicherten Defensive die mögliche Entscheidung zu suchen. Klare Torchancen
blieben in den ersten Minuten aus. Knapp 2 Minuten vor Schluss kam Thurgau zu
einen Freistoss vor dem Klotener Tor. Juvonen, die mit ihrem Schuss in der Mauer
hängen blieb, reagierte blitzschnell und traf mit dem platzierten Nachschuss zum
4:3 Endstand. Der Jubel und die Freude über den ersten Heimsieg in der neuen
Saison waren riesig. Die Erleichterung über das Happy End war dem Team und den
Trainern aber auch den zahlreichen und lautstarken Zuscheren anzumerken.
Das
Fazit der beiden Trainer fiel kurz aus. „ Es ist ärgerlich, wenn man so kurz vor
Schluss noch einen Punkt verschenkt“ meinte Meier. „Aber wir können nach dem
Spielverlauf auch zufrieden sein überhaupt zwei Punkte geholt zu haben“ fügte
Hofmann bei. In einem waren sich die beiden einig: „So gut wir auch begonnen
haben, so stark haben wir auch nachgelassen“. Es gibt also für das Team in
nächster Zeit noch einiges zu tun um konstanter zu werden. Ansatzweise haben die
Floorballerinnen aber angedeutet, zu was sie fähig sind.
Flooball Thurgau vs. Kloten-Bülach Jets 4:3 n.V. (3:2; 0:0; 0:1)
Güttingersreuti, Weinfelden - 250 Zuschauer
SR: Gerber/Gallo
Floorball Thurgau: Bohnenblust; J.Sieber, C.Sieber; L.Mayer, Franz, D.Mayer; Ausderau, Oschwald; Widmer, Brägger, Juvonen; Lörtscher, Fuchs; Dintheer, Krattiger; Weder
Kloten-Bülach Jets: Wildhaber; Merz, Blaser; Ammann, Nydahl, Manz; Schäpper, Macukic; Schneider, Marquart, Gass; Mathys, Fankhauser, Knab, Alder, Mäder; Grolimund, Gauss
Tore: 7. Widmer (Juvonen) 1:0; 12. (11.21) D.Mayer (Franz) 2:0 12. (11.28) D.Mayer (Juvonen, Brägger) 3:0; 12. (11.59) Gass (Marquart) 3:1; 20. Manz (Ammann) 3:2; 60. Nydahl (Ammann) 3:3; 64. Juvonen 4:3
Strafen: Thurgau 1x2'; Kloten-Bülach 2x2'
Bemerkungen: Thurgau ohne Näf, Elser (verletzt), Raschle (Ausland), Kobi (2.Mannschaft), dafür zum ersten Mal mit Dintheer (2.Mannschaft)