12.
2008
O2 Arena als Motivation gegen Dänemark
Im Mai 2006 war Markus Gerber buchstäblich DER Shootingstar im Schweizer Unihockey Nationalteam. An der Seite von Dalen-Söldner Marc Dysli spielte der damals 25-jährige Zäziwiler frisch von der Leber weg eine überragende WM-Premiere. Nur eine Erkältung vor dem Halbfinale stoppte den „Bomber der Nation" vor dem Gewinn der Topskorerkrone. Diese ging dann an Teamkollege Adrian Zimmermann, dafür wurde Gerber ins Allstar-Team berufen, neben so prominenten Namen wie Mika Kohonen und Anders Hellgard.
"Ruhiger geworden"
30 Monate später ist aus dem wilden „Kusli", ein verantwortungsbewusster Markus geworden. Seine Weitschüsse setzt er gezielt ein und nicht mit jedem Ball jagt er mehr über die Mittellinie. „Ja, ich bin ruhiger geworden", ist sich auch der Emmentaler bewusst. Nur gelegentlich schimmert der „alte", der ungestüme Gerber durch. Dann wenn er energisch der Bande nach vorne rennt und nur noch mit einem Foul gebremst werden kann. Was dann meist auch mit einem spektakulären Hechtsprung endet.
Flexibel einsetzbar
An dieser Weltmeisterschaft hat Gerber bereits in mehreren Formationen gespielt. „Am einfachsten geht es natürlich im Block von Simon Stucki, weil wir uns vom Verein her sehr gut kennen", erklärt der Verteidiger, ergänzt aber auch, dass es ihm in der Linie von Roger Gerber gut gefalle, da er gerne Manndeckung spiele. Dass er jetzt mehr Verantwortung übernimmt, hat seine Gründe. „In den letzen beiden Jahren habe ich bei den Tigers extrem viel gelernt", meint der letztjährige Captain der Langnauer.
Oft geblockt
Die Schweizer Nummer 20 ist mittlerweile kein Unbekannter mehr. Hatte Gerber an der letzten WM oft freie Schussbahn, da sich alles konzentrierte, sieht er sich nun öfters einem gegnerischen Block gegenüber. Gegen Finnland war er aber diesbezüglich nicht der einzige. „Uns fehlte ein Tor als Erfolgserlebnis und am Schluss suchten wir unser Glück zu sehr mit der Brechstange", analysierte er. Überrascht zeigte sich Gerber von der defensiven Einstellung der Finnen. „Scheinbar war der Respekt vor uns sehr gross", stellte er fest.
"Die beste Motivation"
Gerber, der während der WM sein Zimmer mit GC-Verteidiger Lulzim Kamaj teilt, schaut nun vorwärts. Dabei schweifen seine Gedanken über das Spiel gegen Dänemark hinweg. Die Prager O2 Arena ist Gerbers Ziel. „Wir haben die sensationelle Stimmung beim Spiel Tschechien gegen Schweden mitbekommen. Dies selbst im Halbfinale zu erleben, ist die beste Motivation vor dem Spiel gegen Dänemark", erklärt er mit strahlenden Augen. Im letzten Aufeinandertreffen am 24. Mai 2006 (12:3 für die Schweiz) liess sich Gerber einen Hattrick notieren. Gegen eine Reprise hätten wir nichts einzuwenden.