22.
12.
2001
NLA Männer | Autor: Keller Damian

Herren NLA: Muntila verabschiedet sich mit Siegtreffer

Dank einer sowohl kämpferisch wie auch taktisch einwandfreien Teamleistung gewinnt der Aussenseiter Zäziwil-Gauchern auswärts gegen das ‚Starensemble’ von Wiler-Ersigen überraschend aber verdient mit 5:6 (1:2;3:3;1:1) Toren.
Zum zweiten Mal in dieser Saison trafen der SV Wiler-Ersigen und UH Zäziwil-Gauchern aufeinander und zum zweiten Mal hiess das Derby David gegen Goliath. Doch wie bereits in der ersten Begegnung in der Espace Arena in Biglen von vergangenem Oktober rechnete trotz der auf dem Papier recht klaren Ausgangslage jedermann mit einem umstrittenen Spielausgang – so eben, wie man sich ein Derby auch vorstellt. Die zum letzten Mal mit ihrem schwedischen Söldner Jani Muntila angetretenen Emmentaler – er wird nach der Weihnachtspause aus beruflichen und privaten Gründen nicht in die Schweiz zurück kehren – taten sich zu Beginn des Spiels sichtlich schwer, den hohen Rhythmus der Gastgeber mitzugehen. Bald jedoch, war diese ‚Angewöhnungsphase’ überstanden und die Gäste übernahmen immer mehr Spielanteile. Durch Tore von Muntila und Benjamin Lüthi ging man gar mit einer nicht unverdienten 1:2-Führung in die erste Drittelspause. Auch im zweiten Drittel boten beide Mannschaften attraktives und schnelles Offensivunihockey. Die zweitplatzierten Meisterschaftsfavoriten aus Ersigen fanden jedoch selten den Spielfluss, der sie in der bisherigen Meisterschaft zur Offensivmacht schlechthin machte (104 erzielte Tore nach 13 Spielen!!!). Die Zäziwiler Abwehr stand stets sicher und mit schnell vorgetragenen Kontern wurde Torhüter Lörtscher Mal für Mal vor eine harte Probe gestellt. Mit schnörkellosem Spiel und sauberer Defensivarbeit schien man den Gegner immer besser in den Griff zu bekommen. Das Spiel blieb auch wegen der Torfolge äusserst spannend. Keine Mannschaft schaffte es, den Vorsprung auf mehr als ein Tor zu erhöhen. Mit einer knappen 4:5 – Führung ging die Mannschaft ums Trainerduo Engel/Eggertswyler ins Schlussdrittel. Mit Aeschbacher für Salzmann und Stucki für den nach einem rüden Foul von Gerber verletzt ausgefallenen Zimmermann brachte man nochmals frischen Wind ins Spiel. Zäziwil-Gauchern musste zwar noch einmal den etwas unglücklichen Ausgleichstreffer durch Reto Luginbühl hinnehmen, am Ende wurde die strake Mannschaftleistung aber doch noch belohnt. Bezeichnenderweise war es gerade der abtretende Jani Muntila, der sich und seinem Team selbst mit seinem zweiten Tor an diesem Abend das Abschiedsgeschenk bereitete. UH Zäziwil-Gauchern zeigte mit dieser Leistung, dass nicht nur die Anzahl namhafter Spieler über Sieg oder Niederlage entscheiden kann, sondern vielmehr der Wille zum Sieg und eine geschlossene Mannschftleistung zählt. Das erfolgsverwöhnte Wiler-Ersigen war weniger diszipliniert (unnötige Körperfouls, Hadern mit dem Schiedsrichter) und bis auf wenige Ausnahmen zu wenig kampfbereit. Zäziwil-Gauchern hingegen darf mit vier Siegen in Serie in die Weihnachtspause und wird mit frischem Elan nach dem Meisterschaftsunterbruch den Kampf um die Finalrunde wieder aufnehmen.


Wiler Ersigen - Zäziwil Gauchern 5:6 (1:2, 3:3, 1:1)
Sportzentrum Zuchwil - 623 Zuschauer
SR: Kläsi / Baumgartner
Wiler Ersigen: Lötscher; Flury, Niederhauser; M. Luginbühl, Zingg; R. Luginbühl, Jihde, Reinmann; Chr. Hofbauer, M. Hofbauer, Zurflüh; Mühlethaler, Gerber, Rüegsegger.
Zäziwil Gauchern: Streit; M. Dysli, Schild; Rüegsegger, Gerber; R. Dysli, Wiedmer; Zimmermann, Aeschlimann, Muntila; Wyss, B.Lüthi, Salzmann; Aeschbacher, Stucki, Berger; Steck.
Tore: 4. Muntila (Aeschlimann) 0:1; 10. Flury (Niederhauser) 1:1; 20. B.Lüthi (Aeschlimann, Ausschluss Chr. Hofbauer) 1:2; 24. Zingg (R. Luginbühl) 2:2; 25. Wyss (B.Lüthi) 2:3; 25. M. Luginbühl (Reinmann) 3:3; 26. Chr. Hofbauer (Zurflüh) 4:3; 28. Schild (Muntila) 4:4; 40. Aeschbacher (Wyss) 4:5; 45. R.Luginbühl (M. Luginbühl) 5:5; 58. Muntila (R.Dysli) 5:6.
Strafen: 2x2’ und 1x5’ (Gerber) gegen Wiler, 2x2’ gegen Zäziwil-Gauchern
Bemerkungen: Wiler ohne Moesch (abwesend), Koch, Burkhard, Bachmann, Brechbühl und Ryffel (alle verletzt). Zäziwil-Gauchern ohne Steffen und Stefan Lüthi (beide verletzt), letztes Spiel von Jani Muntila für Zäzi-Gau. R. Luginbühl und Muntila als beste Spieler ausgezeichnet. Wiler verzeichnete vier Stangenschüsse.
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