11.
2004
Herren NLA: Nach Vergnügen die Arbeit
Die letzten Spiele waren für Wiler-Ersigen das reinste
Vergnügen. Der Gegner wurde nach Belieben dominiert und teilweise vorgeführt.
Ergebnisse wie 14:1 oder 19:4 sorgten für Furore. Gleichzeitig hatte die
Berger-Truppe kaum ernst zu nehmenden Widerstand verspürt. Dies kann auch
gefährlich sein, dann nämlich, wenn wieder einmal ein Gegner auf dem Feld steht.
Dass dies mit Chur Unihockey der Fall war, schien den Einheimischen lange nicht
bewusst zu sein. Denn ehe sich die Berger-Truppe auch am Spiel beteiligte, lag
sie bereits 1:3 zurück.
Völlig überrascht vom aggressiven Forechecking der Gäste, war Wiler nicht in der
Lage zu reagieren. Dies nur dem Rotationsprinzip von Trainer Berger
zuzuschreiben, der die Linien wieder gehörig durcheinander wirbelte, wäre eine
zu einfache Erklärung. Die Mehrheit der Spieler war einfach nicht bereit. Oft
kam man den entscheidenden Schritt zu spät, oder spielte einen überhasteten (Fehl-)Pass.
Die schöne Direktabnahme Hedlunds zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung verlieh
zudem ein trügerische Sicherheit. Jener Hedlund war es dann, der mit einer
feinen Einzelaktion kurz nach dem 1:3 sein Team im Spiel hielt und vor
schlimmern bewahren konnte. So stand es nach 20 Minuten nur 2:3.
Es blieb genug Zeit, den Spielstand noch zu korrigieren. Gleichzeitig kamen die
700 Zuschauer in der gut gefüllten Halle durch den unerwarteten Spielverlauf in
den Genuss einer spannenden und attraktiven Partie. Tatsächlich konnte Wiler mit
Fortdauer der Partie nun auch kämpferisch und läuferisch dagegenhalten und
erspielte sich zusehends ein Chancenplus. Nur fehlt diesmal die Effizienz der
letzten Spiele, flatterten angesichts des knappen Spielstandes die Nerven halt
mehr als in den Spielen zuvor, wo (fast) alles gelang.
Matthias Hofbauer war zur Stelle
So lenkten am Ende Details und vor allem die individuelle Klasse einzelner
Spieler den Match doch noch in die gewünschten Bahnen für die Berner. Das
3:3-Ausgleich fiel in Überzahl, als Captain Matthias Hofbauer seinen Bruder
Christoph nach einem Freistoss blitzschnell lancierte. Der 4:4-Ausgleich
entsprang einem herrlichen Durchspiel zwischen Gerber und Chr. Hofbauer. Das
entscheidende 5:4 erzielte schliesslich Matthias Hofbauer in der 55. Minute.
Ausgerechnet er, der zwar praktisch jeden Zweikampf gewann, aber mit neuen
Linienpartnern offensiv nicht wie gewohnt ins Erscheinung treten konnte, war zur
Stelle, als es ihn brauchte.
Eines sei auch noch angemerkt: Während die Churer für wegen ihrem grossen
Aufwand zusehends am Anschlag liefen und nur durch den ausgeglichenen Spielstand
noch Reserven mobilisieren konnten, reichte ein kleiner Coaching-Eingriff des
Wiler Trainerduos, um die Entscheidung herbeizuführen. Die Reduktion auf zwei
Blöcke und der Wechsel von Christoph Hofbauer an die Seite seines Bruders führte
schon beim ersten Einsatz zum besagten Treffer. Die Bündner mussten sich
schliesslich trotz ansprechender Leistung geschlagen geben, weil die Gefahr nur
noch von der Linie um Tom Engel und Cadisch ausging, welche dann prompt nochmals
Hoffnung zurückbrachte mit dem Anschlusstor zum 5:6. Doch der „empty netter“ von
Zurflüh zerstörte auch diese.
SV Wiler-Ersigen – Chur Unihockey 7:5 (2:3, 2:1, 3:1)
Sportzentrum, Zuchwil - 700 Zuschauer
SR: Baumgartner / Kläsi
Tore: 6. Hedlund (Bichsel) 1:0, 6. Cadisch (Jenni) 1:1, 12. Jenni (Cadisch) 1:2, 14. Cadisch (Engel) 1:3, 15. Hedlund (Bichsel) 2:3, 27. C. Hofbauer (M. Hofbauer, Ausschluss F. Kaltenbrunner) 3 :3, 31. F. Kaltenbrunner (Hanzlik) 3:4, 35. Gerber (C. Hofbauer) 4:4, 55. M. Hofbauer (Schild) 5:4, 56. Gerber (Hedlund) 6:4, 58. Engel (Cadisch) 6:5, 60. Zurflüh (C. Hofbauer) 7:5
Strafen: Wiler 1x2', Chur 1x2'
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Bichsel, Koch, Hedlund, Gerber, C. Hofbauer; Schild, Flury; Luginbühl, M. Hofbauer, A. Zimmermann; D. Zimmermann, Schneeberger; Rüegsegger, Laitinen, Zurflüh
Chur Unihockey:Koch; Kamaj, Felix; Hanzlik, Schenk; R. Adank; Engel, Jenni, Cadisch; Kaltenbrunner, Lüthi, Capaul; Weingart, Santoro, Heller; L. Parli
Bemerkungen: Wiler ohne Keller, Thorsell und Kaltenbrunner (verletzt), Mühlethaler und Brechbühl (Ersatz) sowie Krähenbühl (Elite) Best Players: M. Hofbauer / Kamaj