28.
11.
2004
NLA Männer | Autor: SV Wiler-Ersigen

Herren NLA: Nach Vergnügen die Arbeit

Erstmals seit langem wurde Wiler-Ersigen wieder gefordert. Gegen Chur Unihockey lag der Leader lange in Rückstand und konnte die Partie erst im Schlussdrittel für sich entscheiden. Nach dem 7:5-Erfolg bleibt der Meister an der Tabellenspitze.

Die letzten Spiele waren für Wiler-Ersigen das reinste Vergnügen. Der Gegner wurde nach Belieben dominiert und teilweise vorgeführt. Ergebnisse wie 14:1 oder 19:4 sorgten für Furore. Gleichzeitig hatte die Berger-Truppe kaum ernst zu nehmenden Widerstand verspürt. Dies kann auch gefährlich sein, dann nämlich, wenn wieder einmal ein Gegner auf dem Feld steht. Dass dies mit Chur Unihockey der Fall war, schien den Einheimischen lange nicht bewusst zu sein. Denn ehe sich die Berger-Truppe auch am Spiel beteiligte, lag sie bereits 1:3 zurück.
Völlig überrascht vom aggressiven Forechecking der Gäste, war Wiler nicht in der Lage zu reagieren. Dies nur dem Rotationsprinzip von Trainer Berger zuzuschreiben, der die Linien wieder gehörig durcheinander wirbelte, wäre eine zu einfache Erklärung. Die Mehrheit der Spieler war einfach nicht bereit. Oft kam man den entscheidenden Schritt zu spät, oder spielte einen überhasteten (Fehl-)Pass. Die schöne Direktabnahme Hedlunds zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung verlieh zudem ein trügerische Sicherheit. Jener Hedlund war es dann, der mit einer feinen Einzelaktion kurz nach dem 1:3 sein Team im Spiel hielt und vor schlimmern bewahren konnte. So stand es nach 20 Minuten nur 2:3.
Es blieb genug Zeit, den Spielstand noch zu korrigieren. Gleichzeitig kamen die 700 Zuschauer in der gut gefüllten Halle durch den unerwarteten Spielverlauf in den Genuss einer spannenden und attraktiven Partie. Tatsächlich konnte Wiler mit Fortdauer der Partie nun auch kämpferisch und läuferisch dagegenhalten und erspielte sich zusehends ein Chancenplus. Nur fehlt diesmal die Effizienz der letzten Spiele, flatterten angesichts des knappen Spielstandes die Nerven halt mehr als in den Spielen zuvor, wo (fast) alles gelang.

Matthias Hofbauer war zur Stelle
So lenkten am Ende Details und vor allem die individuelle Klasse einzelner Spieler den Match doch noch in die gewünschten Bahnen für die Berner. Das 3:3-Ausgleich fiel in Überzahl, als Captain Matthias Hofbauer seinen Bruder Christoph nach einem Freistoss blitzschnell lancierte. Der 4:4-Ausgleich entsprang einem herrlichen Durchspiel zwischen Gerber und Chr. Hofbauer. Das entscheidende 5:4 erzielte schliesslich Matthias Hofbauer in der 55. Minute. Ausgerechnet er, der zwar praktisch jeden Zweikampf gewann, aber mit neuen Linienpartnern offensiv nicht wie gewohnt ins Erscheinung treten konnte, war zur Stelle, als es ihn brauchte.
Eines sei auch noch angemerkt: Während die Churer für wegen ihrem grossen Aufwand zusehends am Anschlag liefen und nur durch den ausgeglichenen Spielstand noch Reserven mobilisieren konnten, reichte ein kleiner Coaching-Eingriff des Wiler Trainerduos, um die Entscheidung herbeizuführen. Die Reduktion auf zwei Blöcke und der Wechsel von Christoph Hofbauer an die Seite seines Bruders führte schon beim ersten Einsatz zum besagten Treffer. Die Bündner mussten sich schliesslich trotz ansprechender Leistung geschlagen geben, weil die Gefahr nur noch von der Linie um Tom Engel und Cadisch ausging, welche dann prompt nochmals Hoffnung zurückbrachte mit dem Anschlusstor zum 5:6. Doch der „empty netter“ von Zurflüh zerstörte auch diese.


SV Wiler-Ersigen – Chur Unihockey 7:5 (2:3, 2:1, 3:1)
Sportzentrum, Zuchwil - 700 Zuschauer
SR: Baumgartner / Kläsi
Tore: 6. Hedlund (Bichsel) 1:0, 6. Cadisch (Jenni) 1:1, 12. Jenni (Cadisch) 1:2, 14. Cadisch (Engel) 1:3, 15. Hedlund (Bichsel) 2:3, 27. C. Hofbauer (M. Hofbauer, Ausschluss F. Kaltenbrunner) 3 :3, 31. F. Kaltenbrunner (Hanzlik) 3:4, 35. Gerber (C. Hofbauer) 4:4, 55. M. Hofbauer (Schild) 5:4, 56. Gerber (Hedlund) 6:4, 58. Engel (Cadisch) 6:5, 60. Zurflüh (C. Hofbauer) 7:5
Strafen: Wiler 1x2', Chur 1x2'
Wiler-Ersigen: Kellenberger; Bichsel, Koch, Hedlund, Gerber, C. Hofbauer; Schild, Flury; Luginbühl, M. Hofbauer, A. Zimmermann; D. Zimmermann, Schneeberger; Rüegsegger, Laitinen, Zurflüh
Chur Unihockey:Koch; Kamaj, Felix; Hanzlik, Schenk; R. Adank; Engel, Jenni, Cadisch; Kaltenbrunner, Lüthi, Capaul; Weingart, Santoro, Heller; L. Parli
Bemerkungen: Wiler ohne Keller, Thorsell und Kaltenbrunner (verletzt), Mühlethaler und Brechbühl (Ersatz) sowie Krähenbühl (Elite) Best Players: M. Hofbauer / Kamaj
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