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NLA Männer | Autor: Torpedo Chur
Herren NLA: Torpedo holt in einem legendären Spiel die ersten Punkte in der Finalpoule
Die Torps aus Chur haben mit dem Sieg gegen den härtesten Widersacher im Kampf um den 4. Platz den Vorteil wieder auf ihre Seite geholt.
... Aber wer wählt schon freiwillig den einfachen Weg, wenn das Ziel auch auf Umwegen erreicht werden kann. Torpedo wohl kaum... (Gian-Marco Alt, Interview in der Südostschweiz)
Gian-Marco Alt, der zweitälteste Hase in den Reihen der Torps hat wohl schon vor dem eminent wichtigen Spiel gegen Zäzi-Gou geahnt, was sich an diesem hitchcock-verdächtigen Abend ereignen würde. Es ist eigentlich gar nicht möglich, dieses Spiel in Worte zu fassen, aber für diejenigen Leute, die "Torpedos Psychogame, Spiel mit dem Feuer" nicht gesehen haben, versuche ich es trotzdem.
Zu Beginn der Partie spielten beide Teams ziemlich verhalten. Beide Mannschaften wollten einen frühen Gegentreffer verhindern. Torpedo versuchte mit einem aggressiven Vorcecking die Berner zu Fehlern zu zwingen, doch vorerst fruchteten die Bemühungen der Torps nicht wunschgemäss. In der 10. Minute konnte Zäziwil ihre erste Überzahlsituation erfolgreich ausnützen. Dass Zäziwil dieser Treffer in numerischer Überzahl gelang, ist überhaupt nicht verwunderlich, da sie bei numerischem Gleichstand nicht viel zu Stande brachten. Noch vor der ersten Drittelspause konnten die Torps dem Spielverlauf entsprechend in Führung gehen, Telli und Bachman waren erfolgreich.
Im zweiten Abschnitt begannen die Torps noch entschlossener den Weg aufs Tor zu suchen und prompt wurden sie belohnt. Mit drei Toren innerhalb von drei Minuten führten die Gastgeber nach 27 Minuten mit 5:1. Danach vergassen die Sjöstedt-Schützlinge Unihockey zu spielen. Viele Einzelaktionen und gefährliche Ballverluste in der Mittelzone ermöglichten den Gästen einige gute Chancen. Die Torps konnten froh sein, den 5:1 Vorsprung in die zweite Drittelspause gerettet zu haben.
Obwohl die Trainer in der Pause darauf hingewiesen haben, Aktionen wie Ende des zweiten Drittels zu vermeiden, schienen die Spieler dies nicht verstanden zu haben. Die Torps spielten viel zu passiv und waren nur noch darauf bedacht, den Ball weg zu schlagen, anstatt wie in den ersten dreissig Minuten mit Köpfchen zu spielen. Und so kam es, dass Zäziwil wiederum eine numerische Überzahl zum 5:2 ausnutzen konnten. Nach diesem Tor witterten die Berner wieder eine Chance auf den Sieg. Es spielte nur noch eine Mannschaft. Die Torps schauten nur zu. Zäziwil schoss innerhalb von 83 Sekunden 4 Tore !!! Plötzlich führten die Gäste mit 6:5. Die Torps schienen wie gelähmt. Der Schock sass tief, tiefer als man denkt. Dank Chavier Morales und einem unbändigen Kampfgeist fanden die Torps tatsächlich noch einmal auf die Siegesstrasse zurück. In der 57. Minute konnte Päc, der beste Spieler an diesem Abend, mit einem wunderschönen Volley-Schuss ausgleichen. Gerade mal eine Minute später kam der Auftritt von Mac Taisch. Mit seinem wohl wichtigsten Treffer für Torpedo rettete er die Torps vor einer bitteren Schmach. Danke schön Kuataischa. Weiter so.
Dieses Spiel ist an Dramatik und Kuriositäten wohl kaum zu überbieten, oder ist es etwa normal, dass...
- der Präsident nach einem Sieg seiner Mannschaft nicht glücklich ist (jetzt hoffe ich schon)
- der Trainer mit seinem Unihockey-Latein am Ende ist (nur wegen 4 schnellen Gegentoren)
- ein Unihockeyspiel gesundheitsschädigend wirken kann (man sollte am Eingang ein Schild anbringen mit dem Hinweis: Für Leute mit Herzschrittmacher oder schwachem Blutdruck wird nicht gehaftet.)