03.
12.
2015
Nati Frauen A | Autor: Keller Damian

Für Bronze unterschreibe ich nicht

Céline Chalverat will an ihrer zweiten Unihockey-Weltmeisterschaft mehr als nur eine Ergänzungsspielerin sein. Die Stürmerin der Red Ants hat in Tampere einiges vor.

Für Bronze unterschreibe ich nicht Céline Chalverat will in Finnland nicht nur gegen Norwegen ran, sondern auch in den Finalspielen. (Bild: Erwin Keller)

Dass Céline Chalverat für die morgen Freitag beginnende zehnte Frauen-WM aufgeboten wurde, ist für sie nicht selbstverständlich. „Neben einer handvoll Spitzenspielerinnen befinden sich viele Schweizerinnen auf einem ähnlichen Niveau - und eine davon bin ich", sagt sie bescheiden. Bei dieser Einschätzung mag die Vergangenheit eine Rolle spielen. Kurz vor der Juniorinnen-WM 2008, als die Schweiz Gold holte, wurde sie ohne Angabe von Gründen ausgeladen. Und auch vor zwei Jahren musste sie bis zum Schluss zittern, ehe sie Gewissheit hatte, die WM in Tschechien bestreiten zu dürfen. Entsprechend zeigte sie sich damals bereits mit der Teilnahme zufrieden, auch wenn sie in den Medaillenspielen keine Rolle spielte. Diesmal ist das anders. „Ich will zeigen, was ich kann. Und zwar auf dem Feld, nicht nur als nette Teamkollegin auf der Bank", betont die 25-Jährige.

Schon seit Mai weiss die Bassersdorferin, dass sie in Finnland am Start ist, da sich Nationaltrainer Sascha Brendler schon früh auf sein Kader festlegte. „Das ist ein Privileg und verleiht Sicherheit - für mich war es ein Ansporn, im Sommer noch mehr zu trainieren", so Chalverat, die aber auch die Nachteile dieser ungewöhnlichen Massnahme sieht. „Ich kann den Frust der Spielerinnen verstehen, die in der Liga einen starken Saisonstart gezeigt haben und trotzdem nicht dabei sind." In diese Kategorie könnte Teamkollegin Alexandra Frick fallen, die nach der letzten WM nichts mehr von Brendler hörte. Und Silvana Nötzli, die sich im Mai mit Brendler verkrachte und dem Team in Tampere definitiv fehlen wird - vor zwei Jahren schoss Nötzli in der Verlängerung des Bronzespiels gegen Tschechien das entscheidende Tor.

Linienflug statt Privatjet
Chalverats Form stimmt, 13 Skorerpunkte hat sie zum gelungenen Saisonstart der Red Ants beigesteuert. Es könnte ihre beste Spielzeit in Winterthur werden, seit sie im Sommer 2013 ihren Stammklub Dietlikon nach zwölf Jahren verlassen hat. Zeit für einen Tapetenwechsel sei es damals gewesen, sagt die Tochter des ehemaligen Vorstandsmitglieds des Grasshopper Clubs, René Chalverat. Dieser hatte vor zwei Jahren wohl nicht mit einem WM-Einsatz seiner Tochter gerechnet und versuchte in letzter Minute eine Gruppenreise per Privatflugzeug auf die Beine zu stellen. „Mittlerweile hat er einen Helikopter gekauft und fliegt selber", witzelt Céline Chalverat, um gleich zu korrigieren. „Nein, diesmal hat er einen normalen Linienflug gebucht und wird am Finalwochenende in der Halle sein." Fehlen werden hingegen alle Schweizer NLA-Spieler, so auch Chalverats bei den Jets engagierter Freund. „Es ist wirklich schade, dass die NLA der Männer nicht mal am Finalwochenende spielfrei ist - es gäbe bestimmt einige Spieler, die nach Finnland reisen würden", bedauert Chalverat.

Feinschliff im Trainingslager
Gegen wen die Schweizerinnen am übernächsten Wochenende antreten werden, wird vom Gruppenspiel gegen Finnland am Samstag abhängen. Gelingt dort die Überraschung, wäre ein Vorstoss in den Final möglich. Wenn nicht, wartet im Halbfinal das übermächtige Schweden, was „das übliche" Bronzespiel gegen Tschechien bedeuten würde. „Für Bronze unterschreibe ich noch nicht - ich vertraue unserem Staff, dass wir gegen Finnland einen Weg finden werden", gibt sich Chalverat optimistisch. Seit letztem Freitag feilen die Schweizerinnen im Trainingslager in Eerikkilä an den letzten Details, um für das Turnier in Tampere bereit zu sein. Auch für Sekundarlehrerin Chalverat eine wichtige Woche. „Am letzten Freitag stand ich bis vor dem Abflug nach Finnland noch vor meiner Klasse - eine ganze Woche nur mit Stock und Ball sind nötig, um in WM-Form zu kommen", sagt sie. Schliesslich soll es diesmal eine richtige WM werden - mit einer Céline Chalverat, die auch am Finalwochenende auf dem Platz steht.

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