12.
2019
Schweiz wieder souverän
Zum Abschluss der Gruppenphase gewinnt die Schweiz gegen Polen mit 11:0. Zwei gute Phasen in der ersten Spielhälfte reichten zu einem ungefährdeten Sieg. Im Viertelfinal vom Donnerstag wartet nun die Slowakei oder Norwegen.
Für das letzte Gruppenspiel nahm Rolf Kern in seiner Startaufstellung drei Änderungen vor: Alexandra Frick kam für Chiara Gredig, Géraldine Rossier für Seraina Ulber und Mirjam Hintermann für Isabelle Gerig. Durch einige Rotationen auf den Flügelposition ergab sich eine neue Sturmformation mit Corin Rüttimann, Michelle Wiki und Julia Suter. Die drei harmonierten auf Anhieb bestens, vor allem Suter und Wiki suchten sich immer wieder erfolgreich. Es waren aber wie schon in den ersten beiden Spielen alle drei Linien, die Tore erzielten. Etwas, was das Schweizer-Team an dieser WM bisher auszeichnet.
Zwei gute Phasen
Eine weitere Stärke ist bisher die Effizienz. Ein Doppelschlag von Wiki und Gämperli innert 25 Sekunden bescherte der Schweiz nach acht Minuten eine 2:0-Führung. Dabei war der Start in die Partie alles andere als gut. Die Schweizerinnen suchten in den ersten Minuten noch ihr Energie- und Konzentrationslevel. Polen war in seinen Aktionen (noch) entschlossener, das Schweizer-Pressing führte (noch) zu wenig zum Erfolg - auch weil sich die Polinnen tatsächlich besser gegen das Forechecking lösten, als noch zwei Tage zuvor Finnland. Der Doppelschlag kam dann zum richtigen Zeitpunkt. Noch vor der ersten Pause erhöhte Wiki (14.) auf 3:0.
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Es war der zweite von drei Treffern an diesem Abend für die Jets-Stürmerin, die an der Seite von Rüttimann, Suter und im letzten Drittel Ulber zu deutlich mehr Chancen kam als in der alten Linienkonstellation. Wikis zweites Tor bedeutete auch das Ende der zweiten Schweizer-Druckphase, die wenige Sekunden zuvor durch Rüttimanns 4:0 eingeläutet wurde. Drei Tore innerhalb von 61 Sekunden zum 6:0 - das war's für die Polinnen, die nun immer grössere Probleme bekundeten und immer öfter einen Schritt zu spät kamen.
Lettland oder Norwegen im Viertelfinal
Die Schweizerinnen zogen dagegen ihr Spiel durch, setzten auch noch im letzten Spielabschnitt den Ballführenden unter Druck, nahmen die Abschlüsse und erzielten nicht zuletzt auch weitere Tore. Kern konnte sich im letzten Drittel sogar den Luxus leisten, eine Weltklasse-Spielerin wie Corin Rüttimann auf der der Ersatzbank zu lassen. Am Ende war es ein weiteres Showlaufen der Gastgeberinnen. Erstes Tor von Gredig, Hattrick von Wiki, Shutout von Heini, und so weiter - irgendwie schien an diesem Abend alles zu gelingen.
Die Schweiz schliesst damit die Gruppe A als Erster ab. Mit dem Punktemaximum und einem Torverhältnis von 30:5. Ab Donnerstag geht es nun ans Eingemachte: es folgen drei K.O.-Spiele innert vier Tagen. Alles oder nichts, verlieren verboten. Im Moment scheint es aber schwer vorstellbar, dass sich dieses Team von irgendetwas stoppen lässt.
WM 2019, Gruppe A
Polen - Schweiz 0:11 (0:3; 0:5; 0:3)
Patinoires du Littoral, Neuchâtel. 1586 Zuschauer. SR: Kirves/Snellman (FIN).
Tore: 8. (07:27) Wiki (Suter) 0:1, 8. (07:52) Gämperli (Scheidegger) 0:2, 14. Wiki (Suter) 0:3, 21. (20:15) Rüttimann (Marti/Ausschluss Buczek) 0:4, 21. (20:57) Rossier 0:5, 22. (21:16) Wiki (Suter) 0:6, 26. Marti (Rüttimann) 0:7, 34. Gämperli (Scheidegger) 0:8, 45. Mischler (Gerig) 0:9, 47. Hintermann (Gämperli) 0:10, 52. Gredig (Zwinggi) 0:11.
Strafen: je 1x2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: Heini; Reinhard, Marti; Stella, Frick; Mischler, Liechti; Gredig; Wiki, Rüttimann, Suter; Hintermann, Gämperli, Scheidegger; Zwinggi, Rossier, Spichiger; Gerig, Ulber.
Polen: Mlynarczyk; Szelzchen, Noga; Marek, Drzymala; Pudzisz, Kozanecka; Plechan, J. Krzywak, Z. Krzywak; Rogala, Buczek, Zagorska, Arendarczyk, Timek-Dziadkowiec, Mazur.
Bemerkungen: 24. Pfostenschuss Rogala, 33. Lattenschuss Rossier, 45. Pfostenschuss Gerig.