12.
2019
Wer kann überraschen?
In drei Tagen geht es los mit der Frauen-WM in Neuchâtel. 16 Mannschaften nehmen an den kontinentalen Titelkämpfen in der Romandie teil. In den Gruppen C & D hoffen einige Nationen auf eine Überraschung. Am ehesten ist dies Norwegen oder Dänemark zuzutrauen.
Am Samstag ist es so weit: um 12.00 Uhr wird die WM in Neuchâtel mit dem Spiel zwischen Finnland und Polen eröffnet. Die Rollenverteilung zwischen den 16 Nationen ist klar - während sich die Top-Nationen Schweden, Finnland, Tschechien und die Schweiz um die Medaillen streiten und andere Länder wie Polen, Lettland oder die Slowakei versuchen, den Grossen ein Bein zu stellen, geht es für die Teams in den Gruppen C&D darum, irgendwie den Sprung in die Viertelfinals zu schaffen.
Die Slowakei hats vorgemacht
Dass sich ein Land aus den unteren zwei Gruppen bis unter die ersten Acht kämpft, ist eher selten. Vor zwei Jahren an der WM in Bratislava gelang dieses Kunststück allerdings Gastgeber Slowakei. Nach drei Siegen in der Gruppe C eliminierten die Slowakinnen im Achtelfinal Deutschland und belegten am Ende den fünften Turnierrang.
Dieses Abschneiden hat zur Folge, dass die Slowakei in diesem Jahr in die Gruppe B «aufsteigt» und so bereits sicher im Achtelfinal steht. Dies etwa nicht auf Kosten von dem an der letzten WM überforderten Deutschland - die Deutschen belegten 2017 mit nur einem Sieg und einem Torverhältnis von 18:60 den 10. Schlussrang - sondern von Norwegen. Die Skandinavierinnen holten sich zwar in der Gruppenphase einen Sieg gegen Lettland und scheiterten erst im Viertelfinal an der Schweiz (1:10), konnten aber in der Weltrangliste nicht an Deutschland vorbeiziehen.
Aussereuropäische Gruppe D
So ist Norwegen in der Gruppe C mit einem jungen Team der grosse Favorit, während Japan und Estland nur geringe Chancen auf ein Weiterkommen haben. Denn mit Dänemark befindet sich auch der Weltranglisten-Zehnte in derselben Gruppe. In Bratislava bezwangen die Däninnen im Spiel um Platz 9 beispielsweise Deutschland mit 4:3.
Klar schlechter besetzt ist die asiatisch-amerikanische Gruppe D mit den USA (Weltranglisten 11.), Australien (12.), Singapur (15.) und Thailand (16.). Letztere setzten sich im entscheidenden Spiel der Qualifikation gegen Malaysia erst in der Verlängerung durch und verpassten beinahe die WM in der Schweiz. Auch Singapur musste den Umweg über ein K.O.-Spiel nehmen, schlug dort aber Neuseeland ohne grössere Probleme.
Australien gewann dagegen das Turnier der Asien-/Ozeanien-Gruppe und ist dementsprechend neben den USA der grösste Anwärter auf einen Platz unter den ersten Zwei. Das Kader der Amerikanerinnen ist wie immer gespickt mit vielen in der Schweiz tätigen Spielerinnen. Tiffany Gerber, die bei Unihockey BEO seit ein paar Jahren nur noch auf dem Kleinfeld spielt, wird in Neuchâtel bereits ihre achte Weltmeisterschaft bestreiten!
Gruppe C:
Norwegen (9.)
Dänemark (10.)
Japan (14.)
Estland (16.)
Gruppe D:
USA (11.)
Australien (12.)
Singapur (15.)
Thailand (19.)