12.
2015
Wir fliegen nicht nach Hause!
Trotz der Niederlage gegen Finnland bleibt Sascha Brendler voller Optimismus. Am Ziel, dem Finaleinzug, habe sich nichts geändert - nur der Weg dorthin. Gegen Finnland habe bis auf das Resultat alles gestimmt.
Vor zwei Jahren sassen wir nach dem Bronzespiel in Ostrava auf einem Sofa und diskutierten, warum die Schweiz nach einem Gegentor oft gleich noch eines oder gar zwei kassiert. Heute waren es drei Gegentore in viereinhalb Minuten. Wurde der richtige Schalter in den zwei Jahren nicht gefunden?
Sascha Brendler: Wir haben das in den letzten zwei Jahren immer wieder angesprochen. Offenbar noch nicht genug. Heute nahmen wir nach dem 2:4 ein Timeout und fingen kein Tor mehr ein.
Fangen wir bei der dritten Linie an - eine Strafe rausgeholt, ein Tor erzielt, keines erhalten. Das ging wunderbar auf.
Es ging alles auf. Finnland spielte so, wie es seit zwei Jahren spielt. Sie können nichts anderes. Wir deckten heute unsere Karten auf, wir hatten einen Plan B und einen Plan C. Wir waren das bessere Team und ich bin sicher, dass dies alle Statistiken belegen werden. Und an alle Hobbytrainer zu Hause: Mit Sonja Putzi war heute eine als Verteidigerin eingesetzte Stürmerin die beste Spielerin auf dem Platz.
Das Resultat lautet aber 4:6. Warum?
Das könnte ich jetzt hier sagen, tu ich aber nicht. Das werden wir teamintern besprechen. Tatsache ist, dass die finnischen Tore im Schlussdrittel nicht durch finnischen Druck zustande kamen, sondern durch ein oder zwei Missverständnisse auf unserer Seite. Wir hatten auch Lösungen für das Boxplay parat - so tauchte Corin Rüttimann alleine vor Mäkelä auf, machte aber das Tor nicht.
Nun kann man vom Halbfinal gegen Schweden ausgehen. Der letzte und einzige Sieg gegen Schweden stammt aus dem Jahr 2005. Gibts auch noch einen Plan D oder E, um in diesem Spiel eine Chance zu haben?
Diese Truppe will in den Final. Ich will in den Final. Durch die heutige Niederlage hat sich einfach der Weg verändert. Wir werden uns etwas einfallen lassen, auch beim 7:0 der Finninnen im September noch einige Dinge abschauen. Wir fliegen heute nicht nach Hause, das Turnier dauert noch eine Woche. Wir sind ja im gleichen Hotel wie die Schwedinnen - notfalls blockieren wir ihnen den Theorieraum (lacht). Wir geben sicher nicht auf.
Was stimmt dich zuversichtlich?
Als ich 2004 Tschechien coachte, zeigte die Geschichte über 20 Niederlagen gegen die Schweiz. Im WM-Halbfinal schlugen wir sie zum ersten Mal. Das ist auch hier möglich. Noch einmal: Ich will in diesen Final.
Hobby Trainer 77.58.81.132
05. 12. 2015