12.
2008
Die beste WM aller Zeiten
Innovative Organisatoren
Dass sie die WM einfach als Pflichtaufgabe einer Topnation ansehen kann man den Tschechen auf keinen Fall vorwerfen. Die Organisatoren haben von Anfang an nach innovativen Lösungen gesucht. Selbst vor solch umfassenden Neuerungen wie der Reorganisation des internationalen Wettspielkalenders schreckten sie nicht zurück. Ob ihre Argumente wirklich Substanz haben wird die Zukunft weisen. Aber es zeigt zumindest, dass man alle Anstrengungen auf diesen Event konzentriert hat, egal was in der Vergangenheit üblich war.
Umfassender Service
Doch die Organisatoren haben es nicht dabei bewenden lassen die äusseren Umstände zu ihren Gunsten zu verändern. Auch in Sachen Betreuung setzen sie neue Standards. So wird selbst die Unterkunft und der Transport der Journalisten zentral organisiert. Eine Erleichterung für die schreibende Zunft. Und ein entspannter Journalist schreibt in der Regel positiver als ein gestresster Kollege.
Alles wie gehabt ...
Keinen Einfluss haben die Organisatoren auf die sportlichen Ereignisse. Hier ist auch die Gefahr am grössten, dass alles so läuft wie immer. Schweden wird Weltmeister, Finnland erobert - sofern sie sich nicht von der Schweiz oder Tschechien überraschen lassen - die Silbermedaille, und die Schweiz und Tschechien streiten um Bronze. Die restlichen Plätze interessieren kaum. Vielleicht diesmal etwas mehr, da aufgrund der Reorganisation der WM nur noch die Plätze 1-7 direkt für die WM 2010 qualifiziert sind.
... oder doch eine Überraschung
Es ist womöglich der natürliche Lauf der Dinge. Aber einmal mehr hat man den Eindruck, dass die Ablösung von Schweden als Champion unausweichlich ist. Irgendwann reisst jede Serie. Und noch nie sorgten die Ausländer in der schwedischen Liga für so viel Furore wie in dieser Saison. "Wann nicht jetzt, wann dann" ist man versucht zu fragen, aber die möglichen Gründe für ein Scheitern der Herausforderer sind schnell gefunden. Die Finnen finden fast immer einen Weg, an ihren Nachbarn zu scheitern. Und das nicht nur im Unihockey. Die Schweizer sind viel zu bescheiden um sich ernsthaft Ambitionen zu machen und der Gastgeber zerbricht am Druck der Heim-WM.
Wie immer spricht also alles für einen Sieg des schwedischen Teams. Ein neuer Weltmeister würde aber dem Unihockey sicher gut tun. Mit dem erstmaligen Punktverlust an einer WM haben die Schweizer 2006 schon mal einen kleinen Stein aus der Krone der Skandinavier herausgemeiselt. Kann in Prag jemand zum entscheidenden Schlag ausholen?
Los geht's
Mit dem Spiel Estland - Schweiz werden morgen die siebten Weltmeisterschaften eröffnet. Sowohl die Teams als auch die Organisatoren werden dann beweisen müssen, dass sie ihren Versprechen auch Taten folgen lassen. Das Fundament für erfolgreiche Weltmeisterschaften ist mit Sicherheit gelegt. Bereits sind knapp 10'000 Tickets für das Finalspiel in der topmodernen O2-Arena verkauft. Und schaffen die Gastgeber wie erwartet die Halbfinalqualifikation wird wohl der Zuschauerrekord von 15106 aus dem Jahre 1996 geknackt. Die Schweiz tut jedenfalls gut daran, ihre grössten Hallen schon frühzeitig für 2012 zu reservieren. Man will ja nicht hinter den anderen Topnationen zurückstehen.