07.
12.
2008
Nati Männer A | Autor: Voneschen Reto

Sieger ohne Strahlen

Die Schweizer Unihockeynati konnte beim 7:6 gegen Estland nicht überzeugen. Aber mittlerweile gewinnt sie trotzdem.
Sieger ohne Strahlen

„Ihr schaut aus wie Verlierer", meinte ein schwedischer Fernsehjournalist bei der Pressekonferenz nach dem nervenaufreibenden 7:6 zwischen der Schweiz und Estland. In der Tat machten Natitrainer Peter Düggeli und Regisseur Roger Gerber nicht gerade die hellsten Mienen. Düggeli hatte aber die richtige Antwort bereit. „Wir laufen nicht mit einem Strahlen herum -aber wir wissen, was wir machen müssen, um eines zu bekommen", meinte er schlagfertig. Und ein kleines Grinsen war dabei beim Natitrainer auch bereits zu erkennen.

Estlands gute Leistung nicht belohnt
Zu mehr hatte er aber auch keinen Anlass. Um Haaresbreite schrammten die Schweizer Unihockey Herren an einer grossen Blamage vorbei. Vier Sekunden vor der Hupe knallte es metallern vor dem Schweizer Tor. Kristian Talmes Knaller landete nur an der Latte - wie knapp es war, zeigte das Schweizer Fernsehen im Sport aktuell (erster Beitrag bei «sportnews»).
„Wir haben die Esten nicht unterschätzt", meinte Captain Matthias Hofbauer kurz nach der Partie. Zu Unterschätzen gab es auch nicht viel. Lauter Spieler aus den höchsten schwedischen und finnischen Liga machen das estnische Team zum besten Aufsteiger seit Jahren. Vor allem die Organisation war beeindruckend. In bester schwedischer Lauermanier erwarteten sie die Schweizer Angriffe, um dann mit blitzschnellen Kontern zuzuschlagen.

Schweizer Mühen mit Startspielen
Zweimal führten die Esten. 2:0 nach einem kapitalen Schweizer Fehlstart und nach Henrik Talmes 6:5 (46.). Nervosität war bei den Schweizern aber nicht ersichtlich. „Ich war immer überzeugt, dass wir die Partie noch kehren", meinte auch Natiassistent René Berliat mit bernischer Gelassenheit. Dass die Unihockey-Nati ihre Mühe mit WM-Startspielen hat, war nicht nur ihm bewusst. 2004 an der Heim-WM in Kloten reichte es zu einem mühevollen 4:3 gegen Lettland, 2006 in Helsingborg gar nur zu einem 6:6 gegen Norwegen.
Damals rannte im Mitteldrittel die Feuerwehr wegen eines defekten Feuermelders aufs Feld, diesmal wars nach einem Kurzschluss in der Cez-Arena in Ostrava im Schlussdrittel plötzlich stockdunkel. „Ich dachte schon, jetzt können die Journalisten schreiben 'nicht nur bei den Schweizern gehen die Lichter aus' ", witzelte Berliat bereits etwas gelöster. Immerhin brachte die Panne die Schweizer nicht aus der Konzentration.

Steigerung gefordert
Eine gehörige Steigerung erwartet Berliat für das Spiel gegen Norwegen. „Ich kann nicht sagen zu wieviel Prozent wir heute unsere Leistung erbracht haben - aber es fehlt noch einiges zu 100 Prozent", umschrieb es der Könizer diplomatisch. Gefallen haben ihm einige Punkte nicht. „Technisch zu viele Fehler, im Abschluss zu wenig effizient und zu viele Ballverluste", diagnostizierte er in einer ersten Analyse.
Aber er hob noch die wichtigste Erkenntnis des Tages hervor. „Vieles lief gegen uns, trotzdem gewannen wir." Dies ist in der Tat eine erstaunliche Tatsache. Schlecht spielen und trotzdem gewinnen - das schaffen eigentlich nur die grossen Teams. Zu hoffen ist nur, dass der Kredit bei Glücksgöttin Fortuna nicht aufgebraucht ist. Heute gegen Norwegen (klarer 7:3 Sieg gegen Dänemark) haben die Schweizer ja noch eine Rechnung offen seit der letzten Weltmeisterschaft.

 

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