12.
2012
«Sowohl als auch»
Emanuel Antener liegt nach der Vorrunde auf Rang 1 der diesjährigen WM-Topskorerliste. Der junge Stürmer ist einer der grössten Trümpfe der Schweizer Nationalmannschaft.
«Er spielt unglaublich» , lautete der meistgehörte Kommentar, wenn es um das Thema Emanuel Antener an dieser WM geht. Matthias Hofbauer ist der Anführer, sein Bruder Christoph der kongeniale Partner. Beide sind mittlerweile auch einem breiteren Sportpublikum bekannt. Doch im Windschatten der Hofbauer-Brüder hat sich Emanuel Antener als dritte Kraft etabliert.
Das heisst, rein sportlich ist der 25-jährige Gasler die Nummer 1 im Schweizer Team. Nicht nur, weil er mit 7 Toren und 13 Assists die Skorerwertung anführt. Nein, wenn er auf dem Spielfeld steht, wird es für jeden Gegner gefährlich. Seine Übersicht - genial. Seine Pässe - überraschend und millimetergenau. Seine Schüsse - kanonengleich. Einzig, dass diese auch mal im dritten Stock landen und eher Field-Goal-Versuchen ,wie aus dem American Football bekannt, gleichen, ist ein Makel.
Oder wie er es sagen würde: Hat Steigerungspotenzial. Antener ist nicht nur ein begnadeter Unihockeyspieler, sondern vor allem ein äusserst heller Kopf. Gerüchten zufolge soll er der einzige im Schweizer Lager gewesen sein, der sich auf die von Petteri Nykky gerne verlangten Essays gefreut haben soll. «Ich muss immer die Bleistifte zusammensammeln, weil ich der Letzte bin», sagte er einst scherzhaft, als sein Text etwas länger geriet.
Heute gegen Norwegen wird Antener vermutlich wieder im Mittelpunkt stehen. So wie er es gestern gegen Estland schon tat. «Nein, die Verzögerung war kein Problem. Wir erfuhren bei der Theorie davon. Die dauerte dann ein wenig länger», sagt er locker nach der 14:3-Gala. «Sowohl als auch», lautete die Antwort auf die Frage, ob die Schweiz so gut oder Estland so schwach gewesen sei. «Irgendwann waren sie dann halt demoralisiert».
Zu hoffen ist, solche Worte auch wieder nach dem Viertelfinal zu hören. «Wir haben noch Steigerungspotenzial», sagt er abschliessend. Gegen Schweden bekam Norwegen seine Limiten beim 1:7 zu spüren. Die Teamleader Ketil Kronberg (32), der beim schwedischen Vizemeister Dalen eine grosse Nummer ist und WM-Rekdordteilnehmer Willy Fauskanger (36) sind nicht mehr die Jüngsten. Wenn Emanuel Antener auch noch mehr ins, statt «nur» über das Tor zielt, dann stehen die Chancen auf den Halbfinal äusserst gut.
Unihockey.ch überträgt die Viertelfinalpartie mit einem Liveticker. Das Spiel wird auch live auf SF 2 übertragen.