12.
2012
WM-Splitter, Teil 5
Langsam nähert sich die entscheidende Phase der WM. Wir bleiben mit unseren Splittern auch weiterhin am Ball.
Der zweistündige Stromausfall gestern in der Berner Wankdorfhalle war auch am Tag danach noch ein Gesprächsthema. Im Stade de Suisse hatte das Schweizer Fernsehen vor dem Spiel YB - Anji Makhachkala vorgesorgt und ein grosses Notstrom-Aggregat bestellt. Der IFF-Krisenstab hatte gestern verschiedene Szenarien bereit, Plan C wäre tatsächlich gewesen, die Partien am Donnerstagmorgen nachzuholen. Swiss-Unihockey-Auswahlchef Mark Wolf hatte die Ersatzhalle in Moosseedorf innert einer halben Stunde organisiert. Hornets-Boss Armando Malnati stellte den neuen Hornets-Dome sofort zur Verfügung. Ins Rotieren kam auch Nati-Coach Petteri Nykky. Ihn traf die Verzögerung tatsächlich. Vor jedem Spiel sucht er für die Mannschaft ein klassisches Musikstück zur Einstimmung aufs Spiel ein. Als das eigentliche Vorgesehene gespielt wurde, traf die Kunde von der Verzögerung ein. So musste Nykky innert Kürze - für seine Verhältnisse - ein neues Stück bestimmen.
Der Sprecher vom Radio
Beat Sprecher vom Schweizer Radio ("Sprecher, drum bin ich beim Radio") verfolgt die WM in Bern seit dem Starttag und liefert eifrig Beiträge ans Staatsradio. Gestern hatte er auch sein Highlight, als er nach der Partie Schweiz gegen Estland kurz ein Interview mit dem frisch gewählten neuen Bundespräsidenten Ueli Maurer führen durfte. "Wohl auch das erste Mal, dass bei einem Interview mit Ueli Maurer der Interviewer schlechter aussieht als Maurer", kommentierte er unser Foto lachend, anspielend auf seinen Drei-Tage-Bart. Sprecher selber hat auch eine Unihockey-Vergangenheit. Bei den Jona-Uznach Flames stand er noch im Tor, als die Flames in der NLA spielten. "Nach zwei Spielen waren wir stolzer Leader. Am Ende der Saison stiegen wir ab", erinnerte er sich. Fürs Media Game am Samstag im Hallenstadion überlegt er sich ein Comeback. "Irgendwo habe ich die alte Ausrüstung glaubs noch."
Knapp vorbei
Mit dem 9er-Tram gehts für die unihockey.ch-Crew jeweils zur Wankdorfhalle. Allen YB-Fans ist das "Nüni-Tram" natürlich ein Begriff. Vom Guisanplatz gehts dann zu Fuss gute zehn Minuten zur Halle. Bei Schneefall, so wie jetzt, eine nicht immer soooo wahnsinnig tolle Sache. Gross werben die Berner Verkehrsbetriebe, dass das 9er-Tram bald bis zum Bahnhof Wankdorf fährt. Das würde unseren Fussmarsch um einiges reduzieren. Leider ist "bald" aber erst Sonntag - zwei Tage nach Beendigung der WM-Spiele. Aber ja, dass Berner etwas langsam sind, ist ja nichts Neues.
Schönwetter-Journalist
Eine kurze Exkursion ins Stade de Suisse unternahm auch unihockey.ch-Redaktor (und YB-Fan) Reto Voneschen. Wie das Büffet im Pressecenter aussehe, war seine wichtigste Frage vor dem Europa-League-Spiel YB gegen Anji. Die einzig warme Mahlzeit war dort aber auch „nur" eine YB-Wurst. Diese hatte zumindest gemundet. Nach zehn Minuten Frierens zog es ihn aber wieder zurück in die warme Wankdorfhalle.
Füllgrund
Wenn es wichtiger wird, sind plötzlich auch die wichtigeren Persönlichkeiten da. Die bisher kaum frequentierte VIP-Zone im oberen Stock der Saalsporthalle hatte heute deshalb einen erheblichen Besucherzuwachs zu verzeichnen. Dazu beigetragen hat wohl vor allem der IFF. Morgen hält er eine seiner Sitzungen ab und am Samstag werden die neun Posten (bei zehn Nominierten) des Central Boards neu besetzt.
Soutters Tipp
Deutschlands Coach Philippe Soutter wartete mit einem Tipp an alle Hobby-Gewinnspieler auf, als er auf die Chancen Deutschlands im Halbfinal gegen Schweden angesprochen wurde. „Wenn ich wetten müsste, würde ich nicht allzu hohe Beiträge auf die Deutschen setzen", meinte er und ergänzte, dass es vor allem darum gehen werde, gegen einen solchen Klasse-Gegner Erfahrungen zu sammeln. Böse Zungen behaupteten keck, dass die Schweiz im Falle einer Niederlage gegen Finnland so zumindest Bronze auf sicher hätte.
Anspruchsloser Cepek
Dass Radim Cepek gestern in Zürich gelandet ist, haben wir an anderer Stelle bereits erwähnt. Als er danach in der Saalsporthalle auf unihockey.ch-Redaktor Sascha Rhyner traf, fragte er diesen kurzerhand, ob er noch ein Bett für ihn hätte, denn er habe keine Lust, um diese Zeit noch ein Hotel zu suchen. Aus dem Bett wurde zwar nichts, aber Cepek gab sich auch mit dem Sofa zufrieden...
Die Rute droht
Während des Halbfinals Finnland gegen Tschechien machte sich im Verlauf des Spiels der Samichlaus auf der Strafbank breit - in unmittelbarer Nähe von Tschechiens Trainer Tomas Trnavsky. Dieser dürfte sich angesichts des sich abzeichnenden frühen Outs im Medaillenrennen wohl Sorgen gemacht haben, ob er nach Spielschluss in den Sack muss.
Aufatmen
unihockey.ch-Mitarbeiter Nicolas Hafner war heute richtig gelöst, als er bemerkte, dass nicht „Eventspeaker" Martin Zürcher - der Gerüchten zufolge gar eine eigene Garderobe gefordert hatte - für die Pausenunterhaltung zuständig war, sondern Reto Müller. Seine wohltuend normale Stimmlage war Balsam für die Nerven des unihockey.ch-Teams. Offenbar war die Ablösung geplant gewesen und Müller wäre schon früher zum Zug gekommen, hätte er gekonnt. So war Rhyners Sorge, Zürcher könnte sich nach der Lektüre des gestrigen Splitters vom Grossmünster gestürzt haben, zum Glück unbegründet.
Noch was 188.62.25.151
07. 12. 2012