12.
2016
WM-Tagesbericht 1
Am ersten Tag der Weltmeisterschaft in Riga blieben grosse Überraschungen aus. Am nächsten kam dieser Thailand bei der knappen 4:5-Niederlage gegen die USA.
Nach dem Schweizer Startseig über Estland trafen Finnland und Deutschland aufeinander. Der Vize-Weltmeister hatte keine Mühe mit der Mannschaft von Philipp Soutter und gewann diskussionslos mit 12:1. Die Linie um Jani Kukkola und den Jungspunden Peter Kotilainen und Matti Kailiala erzielte die Hälfte aller Tore der Finnen. Nach 40 Minuten gönnte Headcoach Petri Ketunen seinen Altstars Mika Kohonen und Juha Kivilehto eine Pause. Trotzdem reichte es für Ersteren bei seinem Kurzeinsatz im Powerplay noch zu seinem zweiten persönlichen Treffer des Spiels.
Lettlands WM-Euphorie
Etwas gar einfach lief es in ihrem ersten Gruppenspiel gegen Norwegen den Tschechen. Nach 30 Minuten führten sie schon mit 5:0. Norwegen, das ohne seinen Starspieler Ketil Kronberg angetreten ist, erwachte erst im letzten Drittel und verlor schliesslich mit 4:8. Bei der Mannschaft von Radim Cepek konnte sich Wilers Daniel Sebek als zweifacher Torschütze feiern lassen.
Richtig laut wurde es dann beim Abendspiel und dem ersten Auftritt der Gastgeber aus Lettland. 8'011 Fans, so viele wie noch nie an einem WM-Eröffnungsspiel, fanden den Weg in die 10'300 Zuschauer fassende Arena Riga. Die auch im Eishockey als äusserst frenetisch geltenden lettischen Fans peitschten ihre Mannschaft gegen Schweden mit lauten Fangesängen an. Selbst von Rasmus Sundstedts 0:3 liessen sie sich nicht beirren und wurden nach 14 Minuten durch den Treffer von Rolands Kovalevskis belohnt.
Die Halle bebte zwischendurch und die lettische Nationalmannschaft rannte gegen den neunfachen Weltmeister um sein Leben. Hätte sich Lettland in gewissen Situationen noch etwas cleverer angestellt - beim ersten Gegentor liessen sich beispielsweise die beiden Verteidiger trotz einem Eckfreistoss für Schweden auswechseln - wäre vielleicht sogar eine Sensation im Bereich des Möglichen gelegen. Doch so kam Schweden, das Rasmus Enström erst im letzten Drittel und Henrik Stenberg gar nicht einsetzte, zu einem letztlich ungefährdeten 7:2-Sieg. Die Letten haben jedoch bewiesen, dass sie der Heimvorteil beflügelt und mit ihnen zu rechnen ist. Tschechien muss sich morgen (Anpfiff: 17:15 Uhr) auf jeden Fall warm anziehen, um nicht ein zweites Mal eine Blamage gegen die Balten zu erleben.
Hahne schlägt Nykky
Im Spiel gegen die USA sorgte Thailand um ein Haar für eine Überraschung. Der WM-Debütant schlug sich gegen die US-Amerikaner tapfer und hielt kurz vor Schluss das Score ausgeglichen. Doch mit einem Freistosstrick entschied Alexander McVey das Spiel zugunsten der USA. Freistosstor und Interview von McVey findet ihr übrigens in unserem morgigen Riga-Splitter.
Besser mit der Favoritenrolle umzugehen wusste Dänemark im Spiel gegen Australien. Nach 150 Sekunden führten die Skandinavier gegen die Mannschaft des ehemaligen Schweizer Nationalcoaches Petteri Nykky schon mit 2:0. Bei den Dänen steht im Übrigen Daniel Hahne von den Unihockey Tigers Langnau als Assistenztrainer im Einsatz. Am Ende setzte sich Dänemark problemlos mit 8:1 durch.
Eng ging es bei der Partie zwischen Kanada und Singapur zu und her. Sieben Minuten vor Schluss erzielten die Asiaten in Überzahl den Anschlusstreffer zum 2:1. Die Ahornblätter konnten den knappen Vorsprung aber über die Zeit retten.