25.
09.
2014
unihockey.ch | Autor: Voneschen Reto

Liebe Schreiberlinge...

Die neue Saison hat begonnen. Mit ihr auch das Einsenden der Spielberichte. Bei Form und Inhalt möchten wir nochmals auf einige Punkte hinweisen. 

Liebe Schreiberlinge... Einer fürs Phrasenschwein: Gegenseitiges Abtasten muss nicht sein. (Bild Fabian Trees)

Fleissig wurden am letzten Wochenende Spielberichte an unsere Mailadresse berichte@unihockey zugestellt. Vielen Dank an dieser Stelle. Ebenfalls schon jetzt bedanken, möchten wir uns bei den vielen Spielberichts-Schreiberlingen, welche uns (hoffentlich wieder) jeweils ihre Texte schicken. Um eine abwechslungsreiche und möglichst umfassende Berichterstattung der Spieltage zu gewährleisten, sind wir auf eure prompte Einsendung angewiesen. Unser Ziel ist es, auf Stufe NLA jeweils am Abend des Spieltages die Berichte aufzuschalten. NLB-Spiele werden am Sonntagabend aufgeschaltet, die 1.-Liga-Berichte am Montagabend. Eine rasche Einsendung hilft uns sehr.

Leider haben vermutlich einige Berichteschreiber den unten stehenden Artikel, welchen wir vor einer Woche bereits publizierten, nicht - oder ungenau - gelesen. Wir empfehlen allen Schreiberlinge wärmstens, diese Zeilen vor dem nächsten Bericht durchzulesen. Ebenso wie den Kommentar des 1A-Lesers "Kalle", welcher aus dem Nähkästchen des Sportjournalisten einer grossen Pendlerzeitung mit Minutenangabe erzählt. Gerade im Bereich Lead und Telegramm gibt es sehr oft Steigerungsbedarf.

Einsendungen
Bitte sendet in jedem Fall euren Bericht ein, auch wenn schon einer zu eurem Spiel aufgeschaltet ist. Oftmals wird in den Berichten nur die Aufstellung des Heimteams erwähnt. Für die Auswertung von "The Game" sind wir aber auch auf die Gäste-Aufstellung angewiesen. Die Priorität der Berichte ist immer gleich: Wenn niemand von unihockey.ch vor Ort ist oder ein Zeitungsbericht vorliegt, wird der Heimbericht genommen. Wenn keiner vorhanden, dann der Gastbericht.

Lead
Der Leadtext wird gerne unterschätzt. Er gilt als Kurzzusammenfassung des Texts und nicht - wie oft falsch gemacht - als Einleitung. Wichtig ist vor allem, dass die wichtigsten W-Fragen des Berichts beantwortet werden: Wer spielte wann aus welcher Liga wo gegen wen und was war das Resultat. Und ein Tipp: Bitte im Lead den vollständigen Vereinsnamen schreiben. Es sind halt nicht nur die Red Ants oder die Löwen, sondern auch in netten Ortschaften beheimatet.

Telegramm
Wie "befürchtet" ist vor allem viel Kreativität im Spieltelegramm vorhanden. Wie schon früher gesagt: Spart euch die kreativen Ideen für den Spielbericht. Ihr erspart uns und anderen Empfängern - wenn ihr die Texte an Zeitungsredaktionen weiterleitet - enorm viel Zeit, wenn ihr euch an die unten angehängte Telegrammvorlage haltet. Das ist keine Idee von uns, sondern das offizielle Telegramm der Sportinformation (Si), welches in den meisten Schweizer Zeitungen verwendet wird. Wichtiger Hinweis: Das Telegramm, das nach den Livetickern von swiss unihockey erstellt wird, ist unvollständig. Es fehlen die Mannschaftsaufstellungen und die Bemerkungen. Beachtet bei den Mannschaftsaufstellungen, dass diese nicht nach Alphabet oder Nummern, sondern nach tätsächlicher Aufstellung bei Spielbeginn erfolgen. Heisst; Zuerst Torhüter, dann Verteidiger, dann Stürmer, immer je nach Verteidigungspaar oder Angriffsreihe.

Inhalt
Grundsätzlich steht es jedem frei, zu schreiben was er will. Ein Tipp: Löst euch von den typischen leeren Sportphrasen. Das Phrasenschwein der Fussballsendung "Doppelpass" wäre jeden Sonntagabend zum Bersten voll. Auch wenn wir bereits vor zwei Jahren schrieben, dass "das gegenseitige Abtasten zu Spielbeginn" eine Runde koste, wird auch weiterhin getastet und getastet. Wir verweisen an dieser Stelle gerne unseren Lieblingsfilm des WDR (siehe unten). Grundsätzlich gilt: Besser nicht beim Nachbar abschreiben, sondern eigene frische Texte liefern. Das schätzt übrigens auch jede Sportredaktion. Und nichts ist dort verhasster, als dumpfe Phrasen. Ein paar Tipps für den besseren Text:

  • Zahlen zwischen eins und zwölf werden ausgeschrieben, ab 13 in Nummern angegeben (Ausnahme: 4. Rang)
  • SpielerInnen werden bei der ersten Nennung mit dem Vornamen geschrieben, bei der zweiten nur noch mit dem Nachnamen (und ganz ehrlich: Ein "Ch. Hofbauer" in einem Text tut doch weh, oder? Also ausschreiben)
  • Resultat immer aus Sicht des Betreffenden. Es gibt keine 4:1-Niederlage, nur eine 1:4-Niederlage oder ein 4:1-Sieg. Ebenso kann niemand den 2:4-Führungstreffer schiessen, auch wenn dies auswärts geschieht.
  • Tempus beachten: Es wird über ein Ereignis in der Vergangenheit berichtet . Also auch Präteritum verwenden. Beispiel: Er spielt nicht den Pass, er spielte ihn. Und traf. Und Jubelte.
  • Anglizismen (englische Ausdrücke) nach Möglichkeit vermeiden. Beispielsweise aus dem "empty netter" einen "Treffer ins leere Tor" machen. Natürlich gibt es Ausnahmen: Ein Backhandpass wird definitiv nicht zum Rückhandpass. Aber ein Timeout könnte auch eine Auszeit sein.
  • man gibt es nicht. Entweder ist es das eine oder das andere Team. Aber "man war nicht gewillt, den Rückstand aufzuholen".
  • Gegner haben Namen, die auch erwähnt werden könnten.
  • Keine Kriegsberichterstattung.
  • Bindestriche nicht vergessen. Bei langen Nomen (aus Meisterschaftsfavoriten ein Meisterschafts-Favoriten) oder beispielsweise bei der U17-Trophy-Runde.
  • In der Kürze liegt die Würze - lieber einen kurzen, knackigen Bericht, als einen ausufernden schreiben.
  • Nochmals: Phrasen vermeiden.
  • Der Schiedsrichter ist tabu. Wir sagen da auch nur "Respekt".

Bilder
Gerne nehmen wir auch Bilder von den Spielen entgegen. Egal, ob 10er-Serie oder Einzelfoto. Aufschaltungen von Alben sind aber zeitintensiv, daher können wir nicht garantieren, dass alle aufgeschaltet werden. Wir behalten uns dann vor, zumindest ein Foto aus dem Album zur Illustration des Spielberichts aufzuschalten. Wichtig: Immer Name des Fotografen angeben.


Das Beispiel eines Telegramms:

Grün-Gold Hineume - Fortuna Glücklos 4:3 n.P. (1:0, 1:2, 1:1, 0:0)
Allmend Vornedure. - 469 Zuschauer. - SR Hinz/Kunz.
Tore: 8. Meier (Müller) 1:0. 13. (12:24) Bünzli 1:1 (Penalty). 14. (13:34) Biedermann (Stifter/Ausschluss Bünzli) 1:2. 39. Rico Moser (Thomas Moser) 2:2. 50. Streber (Ausschluss Brand!) 2:3. 60. (59:58) Silvan Mayer (Morger) 3:3 (Hineume mit sechs Feldspielern).
Penaltyschiessen: Morger 1:0, Streber -, Thomas Moser 2:0, Bünzli 2:1, Silvan Mayer 3:1, Biedermann -, Meier 4:1.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Hineume, 5-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Bünzli) gegen Glücklos.
Hineume: Torhüter; 1. Verteidigungspaar; 2. Verteidigungspaar 3. Verteidigungspaar; 1. Block; 2. Block; 3. Block.
Glücklos: Molina; Rico Moser, Thomas Moser; McDonald, Burger; Silvan Mayer, Morger, Montandon; Meier, Müller, Morgenthaler.
Bemerkungen: Hineume komplett, Glücklos ohne Mazzoleni (verletzt), Maserati (Ausland). - 23. Pfostenschuss Streber, 51. Biedermann verletzt ausgeschieden. - 58:01 Time-out Glücklos, von 58:02 bis 59:58 ohne Torhüter. - Müller (Hineume) und Streber (Glücklos) als beste Spieler ausgezeichnet.


Floskeln wörtlich genommen

Kalle 178.195.220.61

10:12:36
20. 09. 2014
Anmerkung zur Kommentarfunktion: Es wäre schön, wenn Formatierungen, im konkreten Fall Zeilenumbrüche, übernommen würden. Ein bisschen Struktur hätte meinem Post da unten gut getan. ;)

Kalle 178.195.220.61

10:11:20
20. 09. 2014
Die eine oder andere Anmerkung: 1. Das Relativpronomen "welche/r/s" wird nicht gern gesehen (auf Zeitungsredaktionen), weil veraltet. Grundsätzlich immer "der Spieler, der..." Auch im Satz "Die Mannschaft, die die meisten Tore..." statt "Die Mannschaft, welche die meisten Tore..." 2. Gewisse Anglizismen sind tatsächlich sperrig und wirken komisch, gerade der von dir angeführt "empty netter". Andere wiederum sind normal und wirken in der Übersetzung ungewohnt, z.B. der "Backhand-Schuss" statt "Rückhand-Schuss". Auch immer wieder gern verwendet ist das "Vorchecking" oder "vorchecken". Das Wort ist nunmal Englisch und heisst "Forechecking"... 3. Bindestrich ist NICHT gleich Gedankenstrich. Mit dem Bindestrich werden Kopplungen gemacht, mit dem Gedankenstrich, der (nicht welcher) deutlich länger ist als der Bindestrich, werden Einschübe abgetrennt oder Gedanken nachgestellt (Word macht das zwar meist automatisch, wird aber trotzdem extrem oft falsch angewendet). 4. Tempus: Richtig, das Spiel ist beendet und damit Vergangenheit. Dennoch, gerade der Einstieg in einen Text darf (soll;)) im Präsens gemacht werden, weil das den Leser hineinzieht und den Text schneller und lebendiger macht, was ja ausdrücklich gewünscht ist. (Kleine Stilkunde 1) Danach aber korrekterweise ins Präteritum wechseln. 4. Kriegsberichterstattung. Hast du mal versucht wirklich vollständig auf Kriegsvokabular zu verzichten? Von Angriff und Verteidigung dürftest du dann schon nicht mehr schreiben... ;) Der Schuss wird dann zur "scharfen Ballabgabe mit dem Ziel ein Tor zu erzielen"... Übertreiben kann mans (ups) natürlich, aber ganz ohne geht in der Sportberichterstattung nicht... So, das wars glaubs... ;) Gruass
Voneschen Reto

Voneschen Reto

11:16:18
19. 09. 2014
Auch die drei Euro zahl ich.

Floskelmeister 178.194.250.198

10:57:17
19. 09. 2014
Floskeln sollen vermieden werden - und dann steht im Texteinstieg, die neue Saison stehe vor der Tür :-) Lassen wir sie rein...
Voneschen Reto

Voneschen Reto

19:53:42
21. 09. 2012
Danke für den Tipp, aber theoretisch sollten wir 38 Berichte erhalten. Natürlich sind es weniger, aber da jedesmal noch ein Feedback geben, nein, dazu haben wir schlicht nicht die Zeit. Okay ist praktisch jeder Bericht. Kommt halt darauf an, wieviel Zeit der Schreiberling investiert. Der Inhalt ist sowieso immer Geschmackssache. Ich persönlich hab gerne kurze, knackige Berichte. Andere möchten lieber umfangreich jede Torszene beschrieben haben. Die Telegramme sind halt einfach oftmals "freestyle"-mässig geschrieben, darum weisen wir nochmals darauf hin. Da eh die meisten Texte auch an Zeitungsredaktionen versandt werden, ist es mir persönlich unverständlich, dass sich dort nicht an die Vorgabe gehalten wird.

Kleiner Tipp 193.5.216.100

15:57:04
21. 09. 2012
Kleiner (hilfreicher) Tipp: gebt doch den Schreiberlingen beim nächsten Bericht kurz Feedback (per Mail), ob der Bericht ok war oder nicht. Ich weiss, klingt zeitaufwändig...aber vielleicht reicht bei 90% auch ein "OK". Dies wäre wohl effektiver. Danke!

franky 194.6.185.77

15:29:48
21. 09. 2012
Dieses Beispiel-Telegramm ist jedes Mal von neuem ein Hochgenuss ;-)
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