Eric Kunz: „Strafen vermeiden und Vollgas geben“

Zug ist bereits ausgescheiden, heute kämpft der HCR in Mlada Boleslav nach der 3:5-Heimniederlage gegen das gleiche Schicksal. Der junge Torhüter Eric Kunz geniesst das Champions-Cup-Abenteuer auf jeden Fall.

Wie war die internationale Premiere mit dem HCR am letzten Wochenende?
Eric Kunz: Sehr cool. Alle freuten sich auf das Duell mit dem tschechischen Meister, wir schauten im Vorfeld vieles an und waren auf den starken Gegner gut vorbereitet. Ich sah uns über weite Strecken auf Augenhöhe.

Stichwort Vorbereitung: Hast du als 19-jähriger Schlussmann schon eine grosse Datenbank mit Infos über die gegnerischen Stürmer der UPL?
Das darf ich natürlich nicht verraten (lacht).

Anders gefragt: War es gegen einen unbekannteren Gegner wie Mlada Boleslav schwieriger oder aufwändiger, sich vorzubereiten?
Ja, aber wir wussten natürlich viel über die Tschechen und ich besprach mit unserem Goaliecoach, was sie häufig machen, um nicht überrumpelt zu werden. Wichtig war gleichzeitig, sich von grossen Namen nicht beeindrucken zu lassen. Wir haben schliesslich auch unsere Qualitäten.

Zu Beginn zielten die Tschechen mehrmals zu hoch, dann brauchte es aber auch viele Paraden von dir. Wie warst du mit deiner Leistung zufrieden?
Grundsätzlich bin ich zufrieden, wobei ich immer den Anspruch habe, dass ich noch den einen oder anderen Gegentreffer hätte verhindern können. Ich habe noch viel Arbeit vor mir.

Das Rückspiel gegen Mlada Boleslav bedeutet eine lange Reise per Car?
Wir reisen gleich wie die Tschechen in der Vorwoche - am Freitag per Car los, eine Übernachtung, vor dem Spiel noch ein Training und direkt nach dem Spiel per Car zurück. Für Flugreisen fehlt das Geld. Aber das ist okay, die Zeit im Car überstehen wir mit dem Game „Among Us" bestimmt.

Du hast nach dem Rücktritt Nick Schüpbachs mit Maxime Perroulaz von Fribourg einen neuen Goaliekollegen bekommen. Wie lauten die Abmachungen - bist du die Nummer 1 und somit der jüngste Stammkeeper der UPL?
Wir haben keine Nummer 1 definiert, es soll ein offener Fight sein und der Bessere spielt. Bisher scheine ich einen kleinen Vorsprung zu haben, aber es wird sich herauskristallisieren, wer die wichtigen Partien bestreitet.

Musst du Französisch lernen, um dich mit Perroulaz unterhalten zu können?
Nein (lacht), zum Glück nicht. Sein Deutsch ist ganz okay. Ein cooler Typ, wir kommen gut miteinander aus. Er hatte bis jetzt noch nie einen Goalietrainer und holt jetzt auf.

Wo steht der HCR nach den Niederlagen gegen Floorball Thurgau und Mlada Boleslav im Moment? Brauchst du noch etwas mehr Unterstützung von deiner Vorderleuten?
Ich habe gerne viel zu tun (schmunzelt), sehe unsere Abwehr aber eigentlich recht stabil - auch wenn zuletzt der verletzte Levin Conrad gefehlt hat, wie letzte Woche auch die verletzten Stürmer Manuel Maurer, Noah Püntener und Claudio Mutter. Wir konnten trotzdem mithalten, die Jungen haben etwas probiert. Wir müssen als ganzes Team aber sicher noch einige Schritte machen.

Wie siehst du die Chancen im Rückspiel bei Mlada Boleslav (heute Samstag, 18.00 Uhr)?
Nach den zwei Gegentreffern in Unterzahl letzte Woche würde ich sagen: Wir müssen unnötige Strafen vermeiden, etwas probieren und Vollgas geben. Dann glaube ich an unsere Chance.