01.
2002
Europacup Damen: Auf dem Weg in die Halbfinals
Schweizer Meister Red Ants Rychenberg ist mit
einem 5:3-Sieg gegen den finnischen Titelträger IFK Helsinki zum Europacup in
Stockholm gestartet. Damit ist nicht nur der Weg für den Sieg in der
Vorrundengruppe B frei, sondern auch die Möglichkeit gewahrt, eine Begegnung
mit dem Europacup-Titelverteidiger Balrog IK schon im Halbfinal zu vermeiden.
Voraussetzung dazu sind zwei Siege der Red Ants heute gegen die
Aussenseiterteams Lauku Avize (Let) und Skalny (Pol).
Man hatte nicht unbedingt damit rechnen können, dass die Red Ants den Meister
aus dem Weltmeisterland Finnland besiegen würden. IFK Helsinki aber wurde
seiner Favoritenrolle nur in wenigen Phasen des Spiels gerecht und die
Winterthurerinnen kamen zu einem verdienten, wenn auch nicht durchwegs
überzeugenden Erfolg. "Wir hatten noch viele kleine Fehler in unserem
Spiel, die im weiteren Turnierverlauf noch ausgemerzt werden müssen",
sagte Red-Ants-Coach Felix Coray. "Dennoch bin ich mit einem Sieg im ersten
Spiel natürlich zufrieden", meinte er weiter, "wenn auch der Gegner
nicht so stark war, wie ich ihn erwartet hatte."
Rychenberg hatte in entscheidenden Phasen das Glück auf seiner Seite. Etwa im
beidseits nervös geführten Startdrittel, als Hanna Palomäki und Arja Joutsen
nach einem haarsträubenden Fehlpass Margot Ulmers an Torhüterin Sabine Forster
scheiterten und Nicole Rieser 30 Sekunden später das 1:0 gelang. Oder im
letzten Abschnitt, als die Finninnen innerhalb von einer Minute einen
1:3-Rückstand aufholten, Rieser in dieser finnischen Druckphase mit einem
Abstauber aber das 4:3 erzielte, "das uns den Sieg sicherte", wie auch
Coray bekannte. "Wäre das Tor zu diesem Zeitpunkt nicht gefallen, hätten
wir wohl verloren." Die endgültige Entscheidung fiel mit Johanna Breidings
5:3 in der 55. Minute.
Das Zittern im letzten Drittel wäre nicht mehr nötig gewesen, wenn die Red
Ants mehr aus ihrer besten Phase im Mitteldrittel gemacht hätten. Zwar mussten
sie in der 23. Minute durch Jonna Kettunen das 1:1 hinnehmen, doch sie
steigerten sich in der Folge erheblich. Marisa Mazzarelli brachte die
Winterthurerinnen zwei Minuten später wieder in Führung, Trix Roth, die
zusammen mit Rieser und Torhüterin Sabine Forster die beste Winterthurerin war,
erhöhte nach 32 Minuten auf 3:1.
Vor allem der erste Winterthurer Block mit Ulmer und Regula Kindhauser in der
Verteidigung sowie Breiding, Mazzarelli und Manuela Zürcher im Sturm wirbelte
phasenweise, war gemessen am Aufwand und den spielerischen Möglichkeiten aber
zu wenig effizient. Im Gegenteil. Kindhauser leitete mit einem leichtsinnigen
Ballverlust das 3:2 und damit die zwischenzeitliche Aufholjagd der Finninnen
ein. Der zweite Block spielte vorne zielstrebig und erzielte drei der fünf
Tore, verlor aber noch zu oft den Ball, die Ordnung und die Übersicht, wenn die
Finninnen Druck machten.
Das sind Mängel, die für den Schweizer Meister an einem Europacup-Auftaktspiel
nicht untypisch sind und erfahrungsgemäss im weiteren Turnierverlauf verbessert
werden können. Gelingt das auch in diesem Jahr, so sind die Winterthurerinnen
gewiss stark genug, wie in den vergangenen beiden Jahren den Final zu erreichen.
Red Ants Rychenberg – IFK Helsinki 5:3 (1:0, 2:1, 2:2)
Botkyrkahallen, Stockholm – 80 Zuschauer
SR: Birkebo/Nyström (SWE)
Red Ants: Forster; Kindhauser, Ulmer; Breitenstein, Stadelmann; Zürcher, Mazzarelli, Breiding; Benz, Rieser, Roth; Fluri
IFK Helsinki: Suomela; Oikarinen, Ahti; Upari, Rännäli; Karhemah; Palomäki, Joutsen, Kettunen; Kokko, Sipola, Juvonen; Virnes, Vartiainen
Tore: 11. Rieser 1:0. 23. Kettunen (Joutsen) 1:1. 25. Mazzarelli (Roth) 2:1. 33. Roth 3:1. 44. Kettunen 3:2. 45. Virnes 3:3. 46. Rieser (Roth) 4:3. 55. Breiding 5:3
Strafen: Red Ants 3x2', Helsinki keine
Bemerkungen: Red Ants ohne Trachsel (verletzt) und Eberle (krank). 38. Pfostenschuss Kettunen. 56:51 Timeout IFK Helsinki, anschliessend mit sechster Feldspielerin anstelle der Torhüterin.
maverick
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Jan Hugelshofer
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