10.
2011
Interview mit Rolf Kern
Rolf Kern, zu Beginn jedes Drittels schoss Djurgarden ein schnelles Tor. Was war los?
Ich kann die Schweizer Mentalität nicht verstehen. Ich habe das Spiel zwischen Djurgarden und Herbadent zweimal auf Video geschaut - die Schwedinnen standen zuerst 30 Minuten nur herum, bis zum 1:5. Dann, als es zählte, waren sie parat und kehrten die Partie. Im Halbfinal gegen uns waren sie auch parat. Wir nicht. Wir haben die einfachsten Dinge falsch gemacht.
Das klingt nach Verärgerung ...
Ist doch wahr. Obwohl wir den Schwedinnen praktisch alle Tore bis zum 2:5 geschenkt haben, waren wir bis Spielhälfte noch dabei. Doch die Fehler hörten nicht auf. Wir hingegen haben einen Riesenaufwand für zwei Törchen betrieben.
Beide Tore fielen nach Freischläge ...
Nichts gegen Linnea Lexe - aber sie wäre der Schwachpunkt bei Djurgarden gewesen. Nur hilft das nicht, wenn man ständig über das Tor schiesst.
Das klingt, als ob Djurgarden einfach zu schlagen gewesen wäre.
Nein, natürlich ist Djurgarden ein starkes Team. Umsonst ist es nicht Meister in Schweden geworden. Das ganze hat System, und im Slot sind die Schwedinnen unglaublich stark und gefährlich. Nur spielen sie viele Angriffe immer nach dem gleichen Schema. Das müsste man erkennen und unterbinden, so hatten wir es zumindest besprochen.
Hast du aus der Woche trotzdem etwas Positives mitnehmen können?
Das Spiel gegen Bohemians war gut, da haben wir uns auch nach den ersten zehn Minuten nicht verrückt machen lassen, als es noch nicht so lief. Auch die Aufholjagd gegen Classic hat mir gefallen - doch als wir sie beim 3:3 da hatten, wo wir sie haben wollten, haben wir plötzlich wieder „irgendwas" gespielt. Insgesamt haben wir hier in Mlada Boleslav einfach zu oft die Details nicht richtig gemacht.