Ausgabe 209, März 2024 - Saison 2023/2024
Neue Dynastie?
Endlich war er da, dieser erste Titel mit Wiler-Ersigen. Yannis Wyss war einer von drei Penalty-Schützen, die am 15. April 2023 in Kloten gegen Köniz trafen. Vier Jahre auf einen Titel warten, das ist für SVWE-Verhältnisse eine lange Zeit. «Mir sprangen immer die Zahlen ins Auge, wo Wiler seine Meistertitel auflistet - mehr als zwei Jahre Abstand waren es zwischen 2004 und 2019 nie», sagt Marc-André Vogt schmunzelnd. Im Jahr 2019 wurden auch die beiden Kumpels Wyss und Vogt Meister, damals aber noch mit Wilers U21, die vier Titel in Folge gewann. Logischerweise bezeichnen beide diese Meistertitel als ihre Karrierehighlights. «Zugleich war die Niederlage im Superfinal 2022 gegen GC - wo wir ein sehr gutes Spiel machten - vermutlich der Tiefpunkt», ergänzt Vogt. Selbstverständlich war der Gewinn der Meisterschaft letztes Jahr nicht. «Viele glaubten nach der Qualifikation nicht wirklich an uns, da wir ‹nur› Vierter wurden. Im 6. Spiel der Halbfinalserie gegen GC lagen wir in der 11. Minute 1:4 hinten, da drohte das Saisonende. Wie wir das noch gedreht haben, dieser Zusammenhalt im Team - das kann im gleichen Atemzug mit dem Meistertitel exakt eine Woche später genannt werden», erzählt Yannis Wyss. Der Umbruch bei Wiler scheint definitiv vollzogen, die neue Generation hat gute Perspektiven auf weitere Titel.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Aline Marti
Aline Marti ordnet ihr Leben dem Unihockey unter und trainiert seit dem Juniorenalter fast täglich. Bei den Skorps sorgt sie in der Sturmreihe mit Nathalie Spichiger und Selma Bergamnn für Furore. Ein Nati-Aufgebot dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.
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Durchstarter
Janis Reusser kam beim UHC Thun mit 17 Jahren bereits zu ersten Einätzen in der NLB. Dazu ist er ein ernsthafter Kandidat für kommende U19-WM in der Schweiz. Damit befindet er sich auf einem ähnlichen Weg wie seine Schwester.
Artikel lesenJanis Reusser kam beim UHC Thun mit 17 Jahren bereits zu ersten Einätzen in der NLB. Dazu ist er ein ernsthafter Kandidat für kommende U19-WM in der Schweiz. Damit befindet er sich auf einem ähnlichen Weg wie seine Schwester.
Der Name Reusser taucht in dieser Saison mehrfach auf den Matchblättern der beiden höchsten Ligen auf. Bei BEO sorgte in der Qualifikation Norina, die wir in der letzten Ausgabe porträtierten, für Furore. Mit 24 Punkten schoss sich die 16-jährige Newcomerin der Liga als Tospkorerin ihres Teams ins Rampenlicht.
Ganz so viele Zähler kann ihr zwei Jahre älterer Bruder Janis zwar noch nicht auf seinem Konto aufweisen, sechs Punkte in fünf NLB-Partien für Thun lassen sich aber dennoch sehen. «Der Einstieg ins Männer-Unihockey wurde mir ziemlich einfach gemacht», erzählt Reusser, «ich durfte gleich in der ersten Linie neben Tospkorer Reto Graber auflaufen.» Der Stürmer bedankte sich für das Vertrauen mit zwei Punkten gegen Eggiwil und deren drei gegen Grünenmatt. Bis Ende Januar folgten weitere Einsätze in der NLB, in denen Reusser erste Duftmarken setzte.
Bevorzugte Rolle in der NLB
Weil Thuns U21-Equipe in der A-Gruppe bis zuletzt im Strichkampf verwickelt war, entschieden sich die Verantwortlichen, Reusser zuletzt bei den Junioren einzusetzen. Die Berner Oberländer verpassten die Playoffs, doch nun hofft der Stürmer, dass er mit seinen Teamkollegen die Playout-Serie gegen Basel Regio trotz einer Niederlage zum Auftakt so schnell wie möglich beenden kann. «Dann reicht es vielleicht noch zu ein paar Einsätzen in den NLB-Playoffs», sagt er mit einem Grinsen.
Bereits fixiert ist, dass Reusser im Frühling das Sommertraining mit der ersten Mannschaft in Angriff nehmen wird. Zu gut waren die Leistungen des Offensivspielers, der Anfang Januar erst seinen 18. Geburtstag feierte. Ein Wechsel zu einem NLA-Verein kommt für ihn vorerst nicht in Frage. «Ich möchte sicher zwei oder drei Saisons bei Thun spielen, in einer grossen Rolle viel punkten und dem Verein so auch etwas zurückgeben», sagt Reusser.
Ausserdem würden zurzeit auch die logistischen Gegebenheiten passen. Der Berner absolviert momentan in Thun, fünf Minuten von der MUR-Halle entfernt, eine Lehre als Gebäudetechnikplaner. «Ich weiss nicht, ob ich den zeitlichen Aufwand auf mich nehmen würde, um bei einem UPL-Team auf der Ersatzbank zu sitzen.»
Ambitionen in der U19
Schon in der letzten Kampagne, als die Jahrgänge 2004 und 2005 das Herzstück des Teams bildeten, kam Janis Reusser zu ersten Einsätzen in der U19-Nati. Nun ist im Hinblick auf die Heim-WM im Mai 2025 sein Jahrgang an der Reihe. Bei den Testspielen in Siggenthal Anfang Februar lief er als Center der ersten Linie auf, nachdem er zuvor auch schon als Flügel zum Einsatz gekommen war. «Die Idee war, dass ich die Bälle bei Ballgewinnen besser verteilen kann. Es funktionierte ganz gut, auch wenn es auf dieser Position wesentlich anstrengender ist», blickt auf die Länderspiele auf heimischem Boden zurück.
Noch ist die WM ziemlich weit entfernt und Reusser möchte zuerst seinen Job im Klub erledigen. Doch wenn er trotzdem bereits ein Auge auf die interkontinentalen Wettkämpfe wagt, rechnet er sich gute Chancen aus, im Kader von Nationaltrainer Olli Oilinki zu stehen. Mit der reinen Nomination gibt er sich aber nicht zufrieden. «Wenn ich dabei bin, möchte ich auch eine grosse Rolle einnehmen», sagt Reusser selbstbewusst.
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Inhalt
Kurznews
Räikkönen in Zug, Schiri mit Fanclub, Waldkirch verschwindet, Wilers Finnen-Trio. Dazu wird gut gebrüllt.
Neue Dynastie?
Wiler-Ersigen zählt in den Playoffs 2024 erneut zu den heissesten Anwärtern auf den Gewinn der Meisterschaft. Verteidiger Yannis Wyss (22) und Flügel Marc-André Vogt (23) gehören zu den Eckpfeilern, die das Team zur nächsten Serie an Titeln führen könnte.
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Chantal Renz (Jets) und Yannic Fitzi (Thurgau) kurz persönlich.
Fleissig und treffsicher
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Unbequeme Wahrheit
Langfristige gesundheitliche Schäden als Unihockeygoalie? Bisher ein Tabuthema in der noch jungen Sportart, das gebrochen werden muss. Nicht zur Angstmacherei, sondern zwecks Sensibilisierung von Goalies, Eltern und Coaches.
Ex-Nati-Goalie Jonas Wittwer klärt auf. (Bild: Markus Aeschimann)
Der Durchstarter
Janis Reusser kam beim UHC Thun mit 17 Jahren bereits zu ersten Einätzen in der NLB. Dazu ist er ein ernsthafter Kandidat für kommende U19-WM in der Schweiz. Damit befindet er sich auf einem ähnlichen Weg wie seine Schwester.
Cupfinals 2024
Ein Tag für die Favoriten in Bildern.
Zielstrebige Zentralschweizer
Zug United liess dem HC Rychenberg im Cupfinal 2024 keine Chance. Von vorne (Albin Sjögren mit sechs Punkten) bis hinten (Nils Schälin) war Zug besser und gewann 9:5.
Die Routine der Jets
Die Kloten-Dietlikon Jets bezwingen Skorpion Emmental Zollbrück in der Verlängerung eines spannenden Cupfinals. Andrea Gämperli entschied eine Partie, die auf beide Seiten hätte kippen können.
Fancar zum Fischzug
Die Farben des HC Rychenberg dominieren auf den Zuschauerrängen der Wankdorfhalle: Mehrere hundert Fans aus der Unihockey-Hauptstadt unterstützen ihre Mannschaft am Cupfinal - ein Stimmungsbericht durch die gelbe Brille aus Car und Sektor E.
Die Netze beim HCR-Fischfang am Cupfinal blieben leer.
Grosser Tag auf kleinem Feld
Die Ö-Queens bleiben das Cup-Mass aller Dinge, Nuglar United macht auf Vitas Gerulaitis. Das waren die Ligacup-Finals 2024.
3V3
Der Internationale Verband (IFF) lanciert im Mai in Lahti eine erste Kleinfeld-Weltmeisterschaft. Grundsätzlich eine gute Idee, bei der aber vieles noch nach Grümpelturnier tönt.
Cup als Baustelle
Der Cup-Wettbewerb hat sich in Schweden in den letzten drei Jahren zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Bezüglich Modus gibt es aber noch einiges zu diskutieren.
Kolumne
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