Ausgabe 213/14, Juli/August 2024 - Saison 2024/2025
Die Pionierin
Kurz vor Weihnachten 2018 kam Seraina Fitzi bei den Red Lions Frauenfeld zum ersten Mal in der NLA zum Einsatz. Da sie damals erst 15 Jahre jung war, brauchte sie dafür ebenso eine Spezialbewilligung wie Linn Larsson einen Monat später bei den Red Ants. Fitzi erinnert sich gut an jene Auswärtspartie gegen den damaligen Serienmeister Piranha Chur: «Zuerst war ich Ersatz, doch dann verletzte sich Carola Kuhn. Ich dachte erst: Na toll.» Doch schnell wurde sich die Stürmerin der Chance bewusst, die ihr Trainer Mark van Rooden bot. Sie konnte unbeschwert aufspielen und genoss die ersten Einsatzminuten in der höchsten Liga. Seraina Fitzi wuchs mit ihren drei älteren Brüdern in Hefenhofen in der Nähe von Amriswil im Oberthurgau auf. Während der älteste Bruder nicht Unihockey spielt, sind Silas (Jahrgang 1999) und Yannic Fitzi (2001) in der Unihockey-Schweiz bestens bekannt. Sie übernahmen in jungen Jahren wichtige Rollen bei Floorball Thurgau, stiegen 2022 in die NLA auf und qualifizierten sich im vergangenen Frühling erstmals für den Playoff-Halbfinal. Doch international hat die jüngere Schwester die grössten Fussspuren hinterlassen - nicht nur während drei titelreichen Jahren in der F-Liiga, sondern auch bei ihrer ersten A-WM in Singapur. Jetzt wartet das Abenteuer SSL.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Müngers Umweg
Daniel Münger wechselte vor einem Jahr von Köniz zu Malans und blickt auf eine gelungene erste Saison als Nummer 1 zurück. Bis zum Alter von 15 Jahren war er Feldspieler und musste in seiner Laufbahn Durchhaltewillen beweisen.
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Boss Benes
Marek Benes hat mit drei Goldmedaillen und zwei persönlichen Auszeichnungen die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich. Eine grosse Rechnung hat der 26-Jährige aber noch offen.
Artikel lesenMarek Benes hat mit drei Goldmedaillen und zwei persönlichen Auszeichnungen die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich. Eine grosse Rechnung hat der 26-Jährige aber noch offen.
Den Final der Eishockey-Weltmeisterschaft Ende Mai in Prag verfolgte Marek Benes in einem Pub. 82 Prozent Einschaltquote vermeldete das tschechische Fernsehen für das Endspiel, das die Heimmannschaft gegen die Schweiz hauchdünn gewann. Den Halbfinal-Sieg der Schweiz gegen Kanada hatte er noch live in der ausverkauften O2-Arena miterlebt. Dass er dabei dem Aussenseiter die Daumen drückte, hatte egoistische Gründe. „Ich war davon überzeugt, dass uns die Schweiz als Finalgegner besser liegt als Kanada", sagt er.
Am Montag nach dem Final war die Prager Innenstadt voller Menschen, die stolz das Trikot ihres Weltmeisterteams spazieren führten. Unter sie mischten sich auch einige, die Fanshirts von Bruce Springsteen trugen. Diese hatten aber Pech - das Konzert des amerikanischen Rockstars vom folgenden Tag wurde abgesagt. „The Boss" war krank und konnte nicht auftreten
Albtraum der Schweiz
The Boss, der Chef - das ist im tschechischen Unihockey seit geraumer Zeit Marek Benes. Letzte Saison räumte der 26-Jährige mit Tatran Stresovice alles ab. Meistertitel, Cupsieg, Gold im Champions Cup. Gegen Falun (6:4) steuerte er je einen Treffer und Assist zum ersten internationalen Titel seines Vereins bei. Im tschechischen Superfinal war er mit je zwei Toren und Assist beim 5:4 gegen Mlada Boleslav die grosse Figur. Er wurde zum MVP und MPP („obwohl ich auf Social Media wenig präsent bin") der letzten Extraliga-Saison gewählt.
Titelsammler Marek Benes im tschechischen Superfinal 2024. (Bild: Cesky Florbal)
Im Unihockey drückt er den Schweizern die Daumen natürlich nicht, aber sie liegen ihm. Im Halbfinal gegen Wiler-Ersigen traf er in Kirchberg einmal und buchte in Prag einen Assist. Auch im Viertelfinal gegen Floorball Köniz Bern traf er einmal, obwohl er zu diesem Zeitpunkt der Saison noch alles andere als in Form war. Für die Schweizer Nati wurde der Stürmer an den beiden letzten Weltmeisterschaften ein Fleisch gewordener, 93 Kilogramm schwerer Albtraum. Im Halbfinal der Heim-WM in Zürich skorte er ein Tor und drei Assists. Ein Jahr zuvor zerstörte er in Helsinki im Bronzespiel die Schweizer Medaillenträume. Er bereitete den tschechischen Führungstreffer vor, traf kurz vor Schluss zum 3:3 und legte in Verlängerung für Filip Langers Siegtreffer auf.
Den ganzen Text und das persönliche Interview lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Extraliga geht fremd, Uster auf Reisen, der ewige Kronberg, Chinas kurzes Glück, Metzger 2.0. Dazu wird gut gebrüllt.
Die Pionierin
Seraina Fitzi ist mit 21 Jahren bereits dreifache Meisterin in Finnland, feierte in Singapur ihr WM-Debüt und wechselt nun in die SSL. Zudem war sie 2022 die erste Unihockeyspielerin in der Spitzensport-RS.
Seraina Fitzi vor dem Abenteuer SSL. (Bild: Sandro Schmuki)
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Jelena Zurbriggen (BEO) und Jonas Wiederkehr (Jets) kurz persönlich.
Wenn sich Umwege lohnen
Daniel Münger wechselte vor einem Jahr von Köniz zu Malans und blickt auf eine gelungene erste Saison als Nummer 1 zurück. Bis zum Alter von 15 Jahren war er Feldspieler und musste in seiner Laufbahn Durchhaltewillen beweisen.
Supercup
Die je vier besten Teams der L-UPL Men und Women der letzten Saison spielen am Supercup «Final Four» in der Saalsporthalle in Zürich am 31. August und 1. September um den ersten Titel der neuen Saison.
Abräumer im edlen Rahmen
An der Award Night im Trafo Baden war Albin Sjögren als MVP, MPP und Topskorer der alles überstrahlende Gewinner. Am Galaabend wurden auch Unihockey-Legenden, die Newcomer und die Lieblinge der Fans gekürt.
Silly Season Männer
In der Saison 2024/25 werden in der UPL neun Spieler zu sehen sein, die Besitzer von WM-Goldmedaillen sind. Die Sportchefs waren fleissig.
Silly Season Frauen
Viele Stars verlassen die UPL, einige neue kommen. Die höchste Liga der Frauen zeigt in der kommenden Saison viele neue und junge Gesichter.
Eliska Chuda verstärkt die Skorps. (Bild: Cesky Florbal)
Zusammenarbeit als Chance
Mit dem Projekt «Unihockey 2025» plant swiss unihockey eine kleine Revolution im Nachwuchsbereich. Wir erläutern einige Veränderungen und betrachten mit der regionalen Zusammenarbeit im Emmental ein Fallbeispiel.
Vollgas und Spass
Die Sommercamps für Juniorinnen und Junioren wurden erstmals an fünf Standorten durchgeführt.
Schlüchters Achterbahn
Krebsdiagnose, Chemotherapie, Studium abgeschlossen, Vater geworden, Rücktritt. Eggiwil-Stürmer Lukas Schlüchter hat eine emotionale Zeit hinter sich.
Lukas Schlüchter konnte seine Karriere auf dem Feld beenden. (Bild: Damian Keller)
Boss Benes
Marek Benes hat mit drei Goldmedaillen und zwei persönlichen Auszeichnungen die erfolgreichste Saison seiner Karriere hinter sich. Eine grosse Rechnung hat der 26-Jährige aber noch offen.
Champions Cup
Kommt in der zweiten Auflage das Kuriosum eines absichtlichen Eigentors?
Jagd ist eröffnet
Auch in Schweden waren die Sportchefs der SSL-Vereine im Sommer beschäftigt. Willkommen zur Silly Season im hohen Norden.
Falun musste teuere Spieler wie Omar Aldeeb von der Lohnliste streichen. (Bild: Per Wiklund)
Kolumne
Vom Sofa auf die Strasse.