01.
2014
ZO-Pumas: Wenig Freude trotz Sieg
Die Zürich Oberland Pumas zeigen im Derby eine beherzte Leistung. Auf Grund individueller Fehler und Fahrlässigkeit bei der Chancenauswertung kann das Heimteam das Spiel jedoch erst in der Verlängerung entscheiden. Von drei Punkten zwischen den beiden Teams schmilzt nur einer dahin. Gross bleibt die Hypothek, nur noch eine Runde bleibt zu spielen. Noch ist nichts vorbei, jedoch ist man nun auf enorme Schützenhilfe angewiesen.
Ein Showdown, ein Derby im Kampf um die letzten Playoffplätze, eine packende Partie vor hervorragender Kulisse stand bevor. Die Situation vor der Begegnung war allen klar. Laupen lag drei Punkte vor dem Kantonsrivalen. Das Spiel der letzten Chance in Hittnau.
Beide Teams waren engagiert und gaben Vollgas. Ein Dribbling von Gahlert in der 7. Minute brachte die Laupener zum ersten Mal gefährlich vors Tor. Der Abschluss hing sogleich in den Maschen. 0:1 etwas entgegen dem Spielverlauf. Aber Geschenke nimmt man auch gerne nach Weihnachten noch an. In der Folge steigerten sich die Pumas weiter und hatten das Spiel fest im Griff. Der UHC Laupen beschränkte sich aufs Kontern und überliess dem Gastgeber das Spieldiktat. Die logische Folge, der Ausgleich. Müller durfte sich bejubeln lassen. Nach 16:43 standen die Pumas dann mit fünf Stürmern auf dem Feld, ein Fehler beim Wechseln führte zu dieser unüblichen Aktion. Trotz der fehlenden Verteidigung oder gerade deswegen erzielte Müller das 2:1. Ein Weitschuss wurde ungenügend entschärft und kam zu Locher, der optimal für Müller auflegte. Die verdiente Führung. Nur 26 Sekunden später erhöhte Lehmann für die Hausherren. Eine 3:2-Situation schloss er von weit hinten ab. Der Gäste-Torhüter griff ohne Bedrängnis daneben und lenkte den Ball in die entfernte Torecke. Unglücklich für die Laupener und ein weiteres Indiz dafür, dass nur wer aufs Tor schiesst, dieses auch trifft. Auch wenn es noch so aussichtslos scheint. Bis zur Drittelspause war der UHC Laupen ebenfalls noch erfolgreich. 3:2 der Zwischenstand.
Der Start ins zweite Drittel verschliefen die Zürich Oberland Pumas einmal mehr. Nach nur 47 Sekunden im Mitteldrittel hiess es bereits Einstand. Nun kam es knüppeldick, das Spiel nun ausgeglichen, die Gäste jedoch effizienter. Bis zur 37. Minute hiess es 3:5. Laupen versuchte den Puma nun zu dressieren, weckte jedoch nur die Raubkatze aus dem Tiefschlaf. Ein Doppelschlag innerhalb acht Sekunden brachte das Heimteam zurück ins Spiel. Die Krallen waren ausgefahren, die Zähne gewetzt. Der Pausenpfiff beschützte die Laupener vor Schlimmeren.
Dies sollte jedoch nur herausgezögert werden. Nach 46:08 fand Christoph Jaggi eine kleine Lücke und spedierte das Runde ins Eckige. Erneut die Führung für die Pumas. Nicht unverdient. Der UHC Laupen hatte in der Folge sichtlich Mühe eine Lösung gegen die massierte Defensive des Gegners zu finden. Es benötigte eine Powerplaychance bis die Gäste wieder Aufwind bekamen. Pavoni verlor in der Offensive den Ball nach diversen ungeahndeten Stockschlägen und Schubser und zeigte seine Wut ein wenig zu offensichtlich. Ein leichtes aber klares Revanche-Foul brachte nochmals Spannung in die Halle. Gut fünf Minuten vor dem Ende schepperte es tatsächlich hinter Torhüter Kistler. Der Ausgleich war Tatsache. 140 Sekunden waren noch zu spielen als ein Laupener den Stock zu hoch führte und Müller im Gesicht traf. Der Schiedsrichter kannte kein Pardon und schickte den Spieler für fünf Minuten in die Kühlbox. Die Pumas drückten auf den so wichtigen Siegestreffer und kamen dem Tor in den letzten Sekunden immer näher. Zu schwach war jedoch die Chancenauswertung. Die logische Folge: Verlängerung.
Die Hausherren, immer noch in Überzahl, erhielten weitere Unterstützung des Gegners. Eine ungestüme Aktion führte zu einer weiteren Strafe. Fünf gegen drei hiess es für 120 Sekunden. Diese Möglichkeit liess sich Stoz nicht entgehen. Seinen gefürchteten Schuss platzierte er genau in Eck und beendete somit das Spiel nach einer Zusatzminute. Zwei Punkte für das Heimteam, einen für die Gäste. Zu wenig für die Pumas. Der Rückstand auf Laupen verbleibt bei zwei Punkten und die Playoffs sind nur noch mit gütiger Mithilfe von Laupen und Bülach zu erreichen. Aus diesem Grund hielt sich der Jubel der Oberländer in Grenzen. Trotzdem bleibt ein Funken Hoffnung, diese stirbt ja bekanntlich ja zuletzt. Eine Runde steht noch auf dem Programm, eine Runde bei der man auf Schützenhilfe von Herisau und Pfannenstiel hoffen muss. Sollten die Playoffs doch noch erreicht werden, hätten diese beiden Teams selbstverständlich einen Kasten Bier verdient;-)
Zürich Oberland Pumas - UHC Laupen 7:6 n.V. (3:2, 2:3, 1:1, 1:0)
MZTH Hermetsbüel, Hittnau ZH. - 80 Zuschauer. - SR Nöthlich/Scherrer
Tore: 7. Studer (-) 0:1. 13. Müller (Locher) 1:1. 17. Müller (Raths) 2:1. 18. Lehmann (Zuppiger) 3:1. 19. Keller (A. Zangerl/Ausschluss: Pavoni) 3:2. 21. S. Zangerl (R. Treichler) 3:3. 31. Deflorin (Studer) 3:4. 34. Miedzik (S. Zangerl) 3:5. 37. (36:28) Gahlert (Stoz/Ausschluss: Wälti) 4:5. 37. (36:36) Locher (Müller) 5:5. 47. Jaggi (Pavoni) 6:5. 55. A. Zangerl (Umbricht/Ausschluss: Pavoni) 6:6. 62. Stoz (Gahlert/Ausschluss: Sigrist, Staub) 7:6.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zürich Oberland Pumas, 2mal 2 Minuten und 1mal 5 Minuten gegen UHC Laupen.
UHC Laupen: Tschirky, Ruthishauser, A. Zangerl, Miedzik, Frick, S. Zangerl, Umbricht, Frauenknecht, Studer, Wälti, Eisenbart, Staub, Deflorin, Keller, Sigrist, Brunner, M. Treichler, R. Treichler.