04.
2015
Superfinal Frauen – die Vorschau
Den allerersten Superfinal der Schweizer Unihockey-Geschichte bestreiten die Frauen von Piranha Chur und Dietlikon. Ein erwarteter Final, der viel Spannung verspricht.
Nein, es ist keine Überraschung, dass Piranha Chur und Dietlikon den ersten Superfinal überhaupt bestreiten. Beide starteten als Topfavoriten in die Saison und machten in der Qualifikation Rang 1 und 2 untereinander aus. Mit zwei Punkten Vorsprung gewannen die Churer Titelverteidigerinnen die Qualifikation.
Wir haben die beiden Teams mal genauer angeschaut.
Der Blick zurück:
2001/2002
Piranha Chur mit der jungen Minne Dahlerus holte sich überraschend den Qualisieg und qualifizierte sich erstmals in der jungen Vereinsgeschichte für den Playoff-Final. Im ersten Spiel schaut auch gleich ein 2:0-Erfolg heraus. Doch Dietlikon zeigt Nervenstärke. Spiel 2 entscheiden die Zürcherinnen in der Verlängerung mit 7:6. Ebenfalls in der Overtime wurde die Meisterschaft dann in der Churer Sand-Halle entschieden. Anne Suomalainen erzielte damals den goldenen Treffer zum 2:1.
2007/08
Erst sechs Jahre später sahen sich die beiden Teams wieder. Auch hier war eine Verlängerung vorentscheidend. Nach dem klaren 6:0 Dietlikons zum Auftakt brauchte es einen Kraftakt Tanja Stellas in der 70. Minute, um das 3:2 in Spiel 2 zu erzielen. Im dritten Spiel (4:0 für Dietlikon) gingen den Piranhas die Puste aus. Für Dietlikon war es der vierte Titel in der Vereinsgesichte, der dritte in Serie.
2011/12
Vier Jahre später waren die «goldenen Jahre» Dietlikons vorüber. Zwei Jahre zuvor gewann Piranha erstmals den Titel, die Red Ants holten eine Saison später ihren letzten Titel. Mit 3:1 gewannen die Churerinnen das dritte Finalduell gegen Dietlikon. Dabei gingen die Zürcherinnen mit einem 4:3 im Penaltyschiessen in Führung. Die nächsten drei Spiele gingen aber an die Churerinnen - gleich mit einem 15:4-Kantersieg feierten sie in der Zürcher Saalsporthalle ihren zweiten Titel der Vereinsgeschichte.
2012/13
Viel spannender verlief die Finalserie vor zwei Jahren. 2:1 führte Dietlikon nach zwei Siegen in Folge, ehe Piranha die Serie mit einem 6:3 in der Zürcher Hardau ausglichen. Die entscheidende fünfte Partie war dann eine für die Geschichtsbücher. 6:4 führte Dietlikon bis zur 55. Minute, ehe Piranha dank Natalie Stadelmann (55.), Seraina Ulber (57.) und einer Doublette Tanja Kornbergers (58./60.) die Partie auf 8:6 kehrte. Julia Suters Anschlusstreffer acht Sekunden vor Schluss kam zu spät.
2013/14
Weniger dramatisch verlief die letzte Finalserie, dafür anfangs eher kurios. 4:2 gewann Piranha zum Auftakt, Dietlikon antwortete mit einem 7:3, ehe Piranha Spiel 3 mit 9:5 für sich entschied - alles waren dabei Auswärtserfolge. Erst Spiel 4 war ein Heimsieg. Vor 738 Zuschauern kehrte Piranha Chur, welches eine ganze Generation vor der Saison verlor und Trainer Harri Lind während der Quali freistellte, ein 1:2 nach zwei Dritteln in einen 3:2-Sieg. Die fliegende «Industrieverteidigerin» Ladina Sgier schoss dabei den goldenen Treffer. Der Titel-Hattrick der Piranhas war Tatsache.
Der Blick auf die laufende Saison:
2:2 heisst die Bilanz in dieser Saison. Das erste Aufeinandertreffen in Zürich gewann Piranha am 11. Oktober des letzten Jahres mit 6:4. Dietlikon revanchierte sich mit einem 8:6-Erfolg in Chur am 6. Dezember und holte sich dann auch die Tabellenführung. Diese gab es aber am 21. Februar beim 7:5 der Piranhas in Chur wieder ab. Die Quali ging dann auch an die Churerinnen, im Cup-Halbfinal am 11. Januar zogen sie eine Niederlage ab. Dank einem Unterzahltor Michelle Wikis (50.) gewann Dietlikon die prestigträchtige Begegnung mit 6:5.
Der Blick in die Zukunft:
Einen Favoriten zu bestimmen, fällt schwer. Beide Teams wissen um eine starke Offensive und eine sattelfeste Abwehr. Dietlikon hat zwar ein breiteres Kader, doch die zwei Blöcke, mit welchen Piranha oftmals in entscheidenden Partien spielt, lesen sich gut. Im ersten Block die Schweizer Nationalspielerinnen rund um Seraina Ulber und Katrin Zwinggi, im zweiten die vier Ausländerinnen rund um Tiia Ukkonen und Katri Luomaniemi. Der Vorteil Dietlikons: Mit dem Cupsieg ist ein Titel bereits Tatsache. Der Halbfinalsieg war zudem förderlich für das Selbstvertrauen. Bereits im Champions-Cup-Halbfinal hatten die Churerinnen bei der Niederlage gegen Aussenseiter Vitkovice Nerven gezeigt. Halten sie diesmal? Es wäre der vierte Titel der Churerinnen in Serie.