01.
2004
Damen NLA: Auf die Nase gefallen
Eisige Temperaturen empfingen den Gast im winterlichen Unterägeri. Und ein rauher Wind blies den Kloten-Bülach Jets auch auf dem Spielfeld entgegen. Die Zuger Highlands wollten Bruder Leichtfuss diesmal aus dem Spiel lassen, drückten von Beginn weg aufs Tempo. So sahen sich die Flughafenstädterinnen schon bald in die Defensive gedrängt. Das variable Pressing bereitete ihnen grosse Mühe. Wenn sie aber den Weg aus der eigenen Zone fanden, brannte es auch vor Rust lichterloh. Den Torreigen eröffnete Michaela Kathriner, die zuletzt auch in Bern getroffen hatte. Von Ertürk herrlich freigespielt, traf sie aus nächster Nähe. Den temporären Ausgleich verdienten sich die Jets dank ihrem unermüdlichen Einsatz. Noch vor dem ersten Sirenenton stocherte Möhl den Ball ins Schwarze.
Offen wie ein Scheunentor
Der Pausentee
schien vor allem den Highlands gar nicht zu munden. Merz erzielte mit einem
haltbar scheinenden Weitschuss den zweiten Treffer für ihre Farben, Mäder
doppelte kurz darauf nach. Als auch Ammann der zu sehr aufgerückten Verteidigung
entwischte und elegant zum 4:1 vollstreckte, drohte ein Debakel. Alder konnte
sich gar den Luxus leisten, das leere Tor aus zwei Metern zu verfehlen!
Gut
für die Innerschweizerinnen, dass Moser noch vor dem letzten Seitenwechsel zum
2:4 einschoss - und ihrem Team damit neue Hoffnung verlieh. Als Tosca Schäpper
nach 40:26 Minuten gar der dritte Treffer gelang, war die Partie nochmals
lanciert. Es schien, als müssten die tapferen Jets ihrem enormen
Kräfteverschleiss Tribut zollen. Ein Powerplay sollte dann aber die Entscheidung
bringen: Wie an der Schnur gezogen, landete der Ball bei Marquart, die den
klugen Querpass Möhls gekonnt in die Maschen donnerte (46.). Dieses Tor
verlängerte den Atem der Gäste entscheidend. Den nochmaligen Anschlusstreffer
steckten sie ebenso weg wie die Strafe gegen Furrer. Ertürk avancierte letztlich
zum Unglücksraben des Abends. Eine perfekte Vorlage drosch sie zum Entsetzen
ihrer Mitspielerinnen in die Wolken. Zwölf Sekunden vor Schluss bedeutete dieser
Fehlschuss die Niederlage.
Alles offen
Zeit, um sich den Kopf zu
zerbrechen, bleibt keine. "Wir haben gut gekämpft und zum Schluss unglücklich
verloren", analysierte Tosca Schäpper nach Spielende. Es gilt nun, den Fokus auf
den Cup zu richten. Am kommenden Wochenende wartet zwar auch die Meisterschaft,
doch gegen das auf dem vorletzten Platz stehende Thurgau/Wuppenau sollte ein
Vollerfolg in Reichweite liegen. Ob es hingegen für den Einzug in den Cupfinal
reichen wird, steht in den Sternen. Zweimal bereits mussten die Highlands diese
Saison gegen die "Roten Ameisen" den kürzeren ziehen. Ob es vielleicht im Cup
zum grossen Coup reicht? "Mit ein bisschen Glück können wir in beiden Spielen
reüssieren", sagte Schäppper, bevor sie ihre letztjährigen Teamkolleginnen zum
Sieg beglückwünschte.
UHC Zuger Highlands : Kloten-Bülach Jets 4:5 (1:1, 1:3, 2:1)
Schönenbüel, Unterägeri - 100 Zuschauer
SR: Siegfried/Ruh
Tore: 14. Kathriner (Ertürk) 1:0, 17. Möhl (Ammann) 1:1, 23. Merz 1:2, 26. Mäder 1:3, 30. Ammann (Marquart) 1:4, 37. Moser (Enzler) 2:4, 41. Schäpper (Ertürk) 3:4, 46. Marquart (Möhl/Ausschluss Kathriner) 3:5, 55. Ertürk (Enzler) 4:5
Strafen: 3x2' Zuger Highlands, 2x2' Jets
UHC Zuger Highlands: Rust; Moser, Schäpper, Enzler, Rittmeyer, Kathriner, Ertürk, Hofstetter, Rohrer, Grossniklaus, Furger, Rüegg, M. Nussbaumer, C. Nussbaumer, Rothenfluh, Besmer, Blickenstorfer, Von Rickenbach, Limacher
Kloten-Bülach Jets: Fuhrimann; Möhl, Lehmann, Furrer, Merz, Weber, Ammann, Marquart, Alder, Fankhauser, Makucic, Mäder, Blaser, Zinnenlauf
Bemerkungen: 29:10: Time-out Zuger Highlands
Best Players: Hofstetter / Weber