03.
01.
2022
NLA Männer | Autor: "Wochen-Zeitung Emmental"

Gerber will beim Selbstvertrauen ansetzen

Kurz vor Weihnachten trennten sich die Unihockey Tigers von ihrem Headcoach Matthias Gafner. Noch vor der letzten Runde des Jahres hat Markus Gerber das Amt übernommen - allerdings nur temporär. In einem Artikel der Emmentaler Wochen-Zeitung erklärt der ehemalige Nationalspieler, wieso sein Engagement zeitlich begrenzt ist und wo er bis zum Ende der Qualifikation Verbesserungen in der Mannschaft vornehmen will.

Gerber will beim Selbstvertrauen ansetzen Die Unihockey Tigers mussten sich zuletzt auch gegen Thun geschlagen geben. (Bild: Hans Mischler)

Die Bilanz der Unihockey Tigers nach 13 Spielen ist ernüchternd: Drei Siege und zehn Niederlagen, wovon eine nach Verlängerung. Nach der 4:8-Heimniederlage gegen Chur und dem Abrutschen auf Rang 10 sah sich die sportliche Führung des Klubs zum Handeln gezwungen. Die Zusammenarbeit mit Chefcoach Matthias Gafner und einem Teil des weiteren Trainerstaffs wurde per sofort beendet. Was genau nicht mehr gestimmt hat, kann Sportchef Werner Haller nicht sagen. Es seien wohl mehrere Faktoren zusammengekommen; im spielerischen Bereich etwa fehlende Effizienz und individuelle Fehler. Vermisst hat Haller aber auch die Freude. «Der Gesichtsausdruck der Spieler sprach Bände. Man hat kein Lachen gesehen.» Der Coach habe die Spieler nicht mehr erreicht, keinen Draht mehr zu ihnen gehabt.

Ein Mann mit viel Erfahrung
Auf der Suche nach einem Nachfolger wurde der Klub bei Markus Gerber fündig. «Er ist ein Ur-Tiger, ein bodenständiger Mensch, der den Zugang hat zu den Spielern», sagt Werner Haller. Sein Wort habe Gewicht, bringe er doch eine immense Erfahrung mit. Gerber spielte 15 Jahre für die Unihockey Tigers (zu Beginn noch unter dem Namen Zäziwil) in der Nationalliga A, zwei Jahre war er anschliessend bei Wiler-Ersigen unter Vertrag. Der Emmentaler absolvierte zudem 75 Länderspiele.

Das erste Spiel unter der neuen Leitung stimmt Haller zuversichtlich, obwohl die Tigers gegen den Tabellenletzten Thun mit 3:4 verloren. Ein Stück weit sei die Handschrift des neuen Coachs schon zu sehen gewesen, etwa bezüglich Ballkontrolle. Nach zwei Dritteln führten die Emmentaler denn auch mit 3:0. «Doch dann haben sich - wie schon so oft - kleine Fehler eingeschlichen, die Thun umgehend ausgenutzt hat. Sofort machte sich bei uns Verunsicherung breit», analysiert der Sportchef.

Die sportlichen Ziele - das Erreichen der Playoffs - stellt Haller derzeit in den Hintergrund. Wichtiger sei, dass es dem Trainer gelinge, das Beste aus der Mannschaft herauszuholen und sie so wieder zum Erfolg, und damit zur Freude am Spiel zurückfinde.

Mehr Selbstvertrauen, weniger Angst.
Die Analyse seines ersten Spiels als Headcoach der Tigers fällt bei Markus Gerber ähnlich aus wie beim Sportchef. Man habe phasenweise gut gespielt, hatte das Spiel unter Kontrolle, doch nach dem zweiten Gegentreffer hätten sich sofort Verunsicherung und Niedergeschlagenheit eingestellt. «Alle waren blockiert, niemand wollte einen Fehler machen.» Nach dem 4. Gegentor habe die Mannschaft dann überhaupt nicht mehr reagieren können.

Das sei Ausdruck des fehlenden Selbstvertrauens. Dieses wieder aufzubauen, sei eines seiner vordringlichsten Ziele, so Gerber. Dazu werde er viele Gespräche führen, einzeln und mit dem ganzen Team. Auch die Angst vor dem Fehler machen, will der neue Coach thematisieren. «Fehler geschehen, das ist normal. Die Frage ist: Wie reagieren wir darauf? Die meisten Fehler kann man als Kollektiv wieder ausbügeln.» Wichtig sei auch, mehr Ruhe ins Spiel zu bringen, gerade bei einem engen Spielstand. «Da braucht es Coolness und keine Hektik.» Auch an der Taktik wird Markus Gerber einige Veränderungen vornehmen, ohne dass er gleich das ganze System auf den Kopf stellen will. Er habe im Spiel gegen Thun viel Gutes gesehen, auf dem sich aufbauen lasse. Den grössten Handlungsbedarf ortet er in der Offensive. «Wir müssen aggressiver auftreten und Präsenz markieren. Und wir müssen lernen, mehr Tore zu schiessen.» Mit durchschnittlich vier Treffern pro Spiel gebe er sich bei einer Mannschaft dieser Qualität nicht zufrieden. Ob es am Schluss noch für die Playoffs reicht, darüber zerbricht sich Markus Gerber nicht den Kopf. «Jetzt muss erst einmal ein Sieg her.»

Voller Einsatz für begrenzte Zeit
Gerber geht seine neue Tätigkeit mit Freude an. «Ich bin in diesem Verein gross geworden, habe insgesamt über 20 Jahre hier gespielt und fühle immer noch eine grosse. Verbundenheit. Da helfe ich in dieser schwierigen Situation gerne aus.» Erfahrung als Headcoach kann er nicht aufweisen, jedoch war er Assistent bei den U21 von Wiler-Ersigen und in der NLB bei den Frauen von Lejon Zäziwil. Seit der Geburt seines Sohnes vor 20 Monaten habe er kein Engagement mehr gehabt. Drei Trainings pro Woche und dazu die Spiele an den Wochenenden seien ihm zu viel. Doch nun, für eine begrenzte Zeit, sei dies machbar. «Ich habe das mit meiner Frau besprochen und eine Nacht darüber geschlafen, dann war der Entscheid gefallen», sagt Gerber.

Bis zum nächsten Meisterschaftsspiel am 9. Januar gegen Tabellenführer GC haben er und die Spieler nun Zeit, sich zu finden, Korrekturen vorzunehmen und die neuen Vorgaben umzusetzen.

Quelle: Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch, von Silvia Wullschläger

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15 Jahre lang hat Markus "Kusli" Gerber das Trikot der Tigers getragen. (Bild: Fabian Trees/Archiv)

 

 

 

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