03.
2016
«Haben eine grosse Chance verpasst»
Die Playoffs hat der UHC Uster erneut verpasst, am letzten Sonntag gegen Waldkirch-St. Gallen aber immerhin den Ligaerhalt gesichert. Usters Sportchef Thomas Schwarz glaubt, dass das Team dennoch Fortschritte gemacht hat, sagt er im Interview mit dem «Zürcher Oberländer».
Zürcher Oberländer (ZOL): Thomas Schwarz, am Sonntag hat der UHC Uster gegen St. Gallen im siebten Spiel der Playouts den Ligaerhalt geschafft. Wie erleichtert waren Sie?
Thomas Schwarz: Sehr erleichtert. In den Playouts ist man immer froh, wenn es so schnell als möglich vorbei ist. Das Duell gegen St. Gallen hat aber viele Nerven gekostet.
Hatten Sie Angst, dass es nicht reichen könnte?
Nein, eigentlich nicht. Vor allem, nachdem wir in der Serie erstmals in Führung gingen. Spielerisch haben wir mehr Qualität, das musste sich auszahlen.
Wie lautet das Fazit der Saison?
Für mich hat die Saison zwei Seiten. Zum einen glaube ich, dass wir im spielerischen Bereich Fortschritte gemacht haben. Zum anderen ist die Enttäuschung gross, dass wir die Playoffs wieder verpasst haben.
Spielerische Fortschritte sind gut und recht, aber die Resultate müssen auch stimmen. So einfach wie in diesem Jahr war es schon lange nicht mehr, unter die Top 8 zu kommen.
Ja, das sehe ich genauso, da haben wir eine grosse Chance verpasst. Es sah lange gut aus, bis wir im Januar im wichtigsten Spiel der Saison gegen St. Gallen unsere schlechteste Leistung zeigten und verloren.
War der Druck zu gross?
Ich weiss nicht. Man darf nicht vergessen, dass wir ein junges Team haben. Es gibt nur wenige Spieler, die die Erfahrung haben, wichtige Spiele zu bestreiten.
Dabei wurde vor der Saison immer wieder davon gesprochen, eine Winner-Mentalität einzuführen.
Ja, und in gewisser Weise haben wir das auch geschafft. Wir haben mit Manuel Hummer und dem Finnen Markus Kulmala Spieler, die wissen, wie es ist, zu gewinnen, und alles dem Sieg unterordnen. Sie gehen voran und vermitteln dies den jüngeren Spielern - aber das Ganze ist ein Prozess.
Zum Vergleich: Die Kloten-Bülach Jets sind bezüglich Qualität mit Uster auf Augenhöhe und haben dank einem Schlussspurt die Playoffs erreicht. Das muss frustrierend sein.
Klar, aber für mich hinkt der Vergleich. Kloten hat ein destruktives Unihockey gespielt und nur gekontert. Wir wollten uns spielerisch entwickeln und viel mit dem Ball spielen - da verliert man mal ein Spiel, das man sonst gewinnen würde.
Sie würden dies wieder so tun?
Ja klar. Langfristig gesehen zahlt sich diese Philosophie aus.
Blicken wir Richtung nächste Saison. Mit Simon Meier steht ein neuer Trainer an der Bande. Was erwarten Sie von ihm?
Kontinuität, darum haben wir mit ihm einen Dreijahresvertrag ausgehandelt. Daneben soll er die Spieler weiterentwickeln, junge Spieler in die Mannschaft integrieren und die Fäden in unserem Ausbildungskonzept ziehen.
Meier hat bisher vor allem Erfahrungen im Juniorenbereich gesammelt. Auf Männer-Stufe fehlt ihm diese.
Das mag für die letzten Jahre stimmen, dort, wo er aber war, hat er einen guten Job gemacht. Vor allem mit der U19-Nationalmannschaft hat er Erfolge gefeiert.
Bei der Verpflichtung von Meier hoffte man darauf, dass auch der jetzige Trainer Pascal Sigg im Staff bleibt. Wie sieht der Stand aus?
Wir haben vereinbart, erst nach der Saison zusammenzusitzen. Wie der Staff um Meier aussehen wird, ist noch nicht ganz klar.
Zwei wichtige Vertragsverlängerungen mit Manuel Hummer und Markus Kulmala wurden vermeldet, dazu auch jene von Aellig, Hafner und Büsser. Ansonsten blieb es ruhig. Wo stehen Sie bezüglich Kaderplanung?
Wir sind relativ weit. Der Kern der Mannschaft bleibt zusammen. Viele Verträge laufen zwar aus, die meisten werden wir verlängern. Nur fehlen noch ein paar Unterschriften.
Wie steht es um Leistungsträger wie Baumann, Bolliger oder Urner?
Es ist noch nichts spruchreif. Es sieht bei den meisten aber positiv aus.
Wird es externe Zuzüge aus der NLA geben?
Ja, wird es. Aber auch hier können wir noch nicht kommunizieren, da deren Teams zum Teil noch in den Playoffs spielen.
Mit wie vielen Ausländern planen Sie?
Wir werden nächste Saison mit zwei Ausländern antreten. Neben Kulmala wird ein schwedischer Center aus der höchsten schwedischen Liga zu uns stossen. Auch er ist derzeit noch in den Playoffs aktiv.
Zeitungsinterview "Zürcher Oberländer"
Franky 178.38.156.37
26. 03. 2016