24.
02.
2012
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

«Kettenreaktion von Fehlverhalten»

Uster liegt in den Playouts überraschend mit 0:2 gegen Zug United im Rückstand. Wir haben bei Usters Cheftrainer Michael Reimann nachgefragt, warum es so weit kommen konnte.

«Kettenreaktion von Fehlverhalten» Ein Bild derzeit mit Seltenheitswert: Torjubel bei Uster (Bild Erwin Keller)

unihockey.ch: Uster hat zweimal gegen Zug verloren. Kamen die Niederlagen für Sie überraschend?
Michael Reimann:Grundsätzlich muss man immer damit rechnen, dass in einem Spiel etwas passieren kann, mit dem man nicht unbedingt rechnet. Playout-Spiele stellen eine neue Ausgangslage für alle Mannschaften dar, weshalb sie unberechenbar sind. Natürlich habe ich vor allem beim ersten Spiel nicht mit einer Niederlage gerechnet. Wäre schön gewesen, positiv in die Serie zu starten und vor allem das Heimspiel zu gewinnen. Der Versuch, diesen Fehler im zweiten Spiel zu korrigieren, ist bekannterweise misslungen.

Was lief schief in den beiden Spielen?
Wir dürfen mit gutem Gewissen behaupten, die richtigen Dinge trainiert und mit den nötigen Informationen über den Gegner versorgt gewesen zu sein. Aus einem Grund waren wir aber - im Gegensatz zur Meisterschaft - nicht fähig, diese Informationen im Spiel zu nutzen. Oder anders gesagt, die Stärken des Gegners zu unterbinden. Wenn man Spiel 1 anschaut ist es nicht so, dass wir chancenlos waren. Vor allem am Anfang hatten wir viel Ballbesitz, waren geduldig und hatten einige Abschlussmöglichkeiten. Nur nützt dies wenig, wenn aus guten Abschlusspositionen Schüsse in den Hallenhimmel oder "Goalierückpässe" resultieren. Auf der Gegenseite sind wir in Konter gelaufen, kassierten so Gegentore und waren im Zweikampfverhalten harmlos. Als Reaktion wächst die Ungeduld und das Bedürfnis, Tore zu erzwingen, was sicherlich nicht zu einem kontrollierten Spiel beiträgt. Das Resultat ist eine Kettenreaktion an Fehlverhalten.

Stimmte die Einstellung der Spieler nicht?
Eine schlechte Einstellung kann man niemandem vorwerfen. Ich hatte jedenfalls ein gutes Gefühl. Der Wille, den Fehlstart zu korrigieren war da, was vielleicht auch die nötige Lockerheit oder Spielfreude hemmten. Trotz der grundsätzlich positiven Einstellung ist dringend noch mehr Konsequenz und Bestimmtheit in allen Aktionen nötig, um auch wieder mal vom Wettkampfglück profitieren zu können. Einfach so, wird uns dieses nicht zufliegen.

Wie war die Stimmung nach den Spielen?
Niemand hat Luftsprünge gemacht. Allerdings hat sich auch keiner im Erdboden verkrochen. Die Serie ist trotz 0:2-Rückstand nicht abgeschrieben.

Was wird vor dem dritten Spiel geändert?
Wir haben ein paar wenige Korrekturmöglichkeiten diskutiert und in die Trainings einfliessen lassen. Das primäre Ziel ist aber ein ganz simples, wenn auch nicht unbedingt einfaches: Den Kopf frei haben, um einfaches Unihockey zu spielen und aus jeder Situation das Optimum herauszuholen. Dazu braucht es weder taktische Änderungen, noch massenhaft neue Inputs.

Das zweite Spiel fand morgens um 10 Uhr statt. Wie speziell war der Umstand für euch? Und wann waren Sie das letzte Mal um diese Zeit in der Halle?
Gefreut darüber haben wir uns zwar nicht, aber beeinflussen kannst du so was auch nicht. Ich glaube nicht, dass es fürs Endresultat ausschlaggebend war. Man neigt gerne dazu, solche Faktoren als Ausrede zu nutzen. Dabei ist einzig der Umgang mit ihnen relevant und nicht der Faktor selbst. Was Meisterschaftsspiele anbelangt, ist es wohl eine Weile her, seit ich so früh in der Halle war. Ansonsten müsste es am Czech Open gewesen sein, also nicht vor allzu langer Zeit.

Wie erklärst du dir den Absturz von Uster von - übertrieben ausgedrückt - ganz oben bis ganz unten?
Eine Mannschaft, die über Jahre im Tabellenkeller gespielt hat, kann nicht von heute auf morgen zu einem Winnerteam werden. Viele kleine Elemente müssen angeeignet und gefestigt werden, damit beispielsweise auch zwischenzeitliche Talfahrten unbedeutend werden. Das braucht viel Zeit, Hartnäckigkeit und ein gutes Saisonkonzept. Anstatt in der momentanen Situation alle Probleme und „Wenn-und-Aber" hin und her zu wälzen, empfinde ich es als wichtiger, zwischendurch auch abzuschalten, Unihockey in den richtigen Kontext zu stellen und sich wieder aufs Wesentliche zu konzentrieren. So wird man auch nicht aus der Emotionalität heraus schwachsinnige Entscheide fällen oder Aussagen machen, die man später bereut. Aktuell zählen die Playouts, eine Analyse folgt im Anschluss.

 

Uster, Thurgau und die Tigers können den siegreichen Saisonstart bestätigen und schliessen mit drei weiteren Punkten zu Leader Zug auf. Im Duell zweier Verlierer der 1.... Vier Teams mit 6 Punkten, Könizer Premiere
In der ersten Meisterschafsrunde holten Uster und WASA auswärts überraschend drei Punkte, während Zug gegen Basel bereits einen zweistelligen Sieg einfuhr. unihockey.ch hat... Team der Runde 1
Chur Unihockey kann ab sofort wieder auf die Dienste von Stürmer Gian-Luca Amato zählen, der sein Comeback gibt und diese Saison mit einer Doppellizenz bestrietet. Er stand... Gian-Luca Amato zurück bei Chur
Im vorgezogenen Spiel der 2. Meisterschaftsrunde gewinnt Zug gegen Malans mit 8:4. Die Gäste finden erst im Mitteldrittel ins Spiel, können den eingefangenen Rückstand aber... Zug United bezwingt Alligator Malans

Community Updates

Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

Quicklinks