10.
2002
Post von Mätthu - Alltag kehrt ein
Für mich war es ziemlich interessant zu sehen, wie die schwedische Arbeitermentalität ist, und ich habe tatsächlich einiges mehr gemacht als Rasen gemäht, so z.Bsp. Kühlschränke und Badewannen installiert, ehmm, ok so viel mehr habe ich auch nicht gemacht. Da ich nur morgens arbeite, bleibt ja auch nicht so viel Zeit übrig…
Die Nachmittage verbringe ich mit Kraft- oder Lauftraining, aber wer mich kennt weiss dass Schlafen sicher auch nicht zu kurz kommt. Daneben telefoniere ich oft, spiele Playstation so oft es geht, surfe einbisschen in der Gegend herum, nütze die Gelegenheit, Serien und Filme auf Englisch mit schwedischem Untertitel zu sehen, um mein Englisch und Schwedisch zu verbessern (Lerneffekt: 1a). Da hier nicht Alle so arbeitswütend sind, gehe ich manchmal auch mit Teamkollegen in die Stadt.
Einmal in der Woche treffe ich mich mit meiner Schwedischlehrerin, um die Grammatik genauer anzuschauen und einbisschen Ordnung in meine Freestylesprachlehre zu bringen. Dies geht übrigens sehr gut, ich spreche nur noch schwedisch mit Allen, was natürlich vieles erleichtert. Meine Wohnung liegt leider etwas ausserhalb der Stadt in wohl einem der unsichereren Viertel Schwedens. Meine Wohnung jedenfalls würde ich keine Sekunde unbewacht offen lassen, da ich doch gewisse Vorkomnisse verhindern möchte. Und wer es schafft, ein Jahr hier zu wohnen, ohne seine Stereoanlage im Auto ersetzen zu müssen, verdient ziemlich Respekt. Nicht umsonst wird unsere Siedlung, oder von der Grösse her eher ein Dorf, kurz und schlicht Ghetto genannt.
Trotzdem fühle ich mich wohl hier, vielleicht auch weil 4 Mitspieler gleich um die Ecke oder im gleichen Block wohnen. Ins Training fahre ich mit einem Teamkollegen, dies dauert etwa 10 Minuten. Die Halle ( eigentlich sind es 4 Grossfeldhallen und vieles mehr) liegt ziemlich im Zentrum der Stadt.