05.
2003
Stimmen zum Halbfinal Schweiz - Norwegen
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Thomas
Rieben Nati-Coach Schweiz |
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Ein grosses Dankeschön an meinen Assistenten Nicola Zamboni. Er hat einen
Super-Job gemacht, mir blieb gar nichts mehr zu tun, ich hatte einfach den
besten aller Zuschauer-Plätze. Nicht mal beim Time-Out kurz vor Schluss fiel
mir noch etwas intelligentes zu sagen ein, was unsere Situation verbessert
hätte... Dieser Finaleinzug ist eine grosse Genugtuung für mich und das ganze Team. Ich war oft sehr enttäuscht über all die Leute, die nur negativ über uns berichtet haben und düstere Prognosen gestellt haben. Denen haben wir es gezeigt, ich bin sehr stolz auf auf die Schweizer Nati. Im Final kommt uns hoffentlich zugute, dass wir noch ein paar Stunden mehr Erholungszeit als die Gegnerinnen haben. |
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Roger
Pettersen Nati-Coach Norwegen |
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Wir sind mit mehreren angeschlagenen Spielerinnen in diesen Halbfinal gestiegen. Brigitte Lersbryggen zum Beispiel hat schon im zweiten Match des Turnier einen Schlag gegen die Wade bekommen. Auch Fagernes war verletzt. Wäre das kein WM-Halbfinale gewesen, hätten beide sicher nicht gespielt, beide haben kaum 70% ihrer normalen Leistung bringen können. Wir haben es mit ihnen versucht, weil sie sehr wichtig für uns sind. Aber die Schweizerinnen waren heute zu stark für uns. Sie haben stets im richtigen Moment die Tore gemacht. |
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Marisa
Mazzarelli Center Schweiz |
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Meine Erfolge in Schweden dieses Jahr (Anmerkung der Redaktion: Schwedischer Meister und Europacup-Siegerin mit Balrog) sind schon vorbei. Ich bin sehr ehrgeizig und will immer mehr. In diesem Fall ist das WM-Gold. |
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Linda
Andersen Center Norwegen |
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Wir hatten unsere Chancen, konnten sie aber nicht nutzen. Die Schweizerinnen waren sehr stark, sehr ballsicher. Wir sind unglaublich viel dem Ball hinter gelaufen, aber es hat nichts genützt. |
Sabine, herzliche Gratulation zum Finaleinzug und
auch zu deiner tadellosen Leistung. Ist dieses Turnier die optimale
"Therapie" für den Patzer im Playoff-Halbfinal gegen Dietlikon?
Immer ein sicherer Rückhalt - Sabine Forster
Diese Szene hat schon lange an mir genagt. Aber schon beim Nati-Zusammenzug in
Davos funktionierten die Auswürfe wieder, also war das dann auch wieder
vergessen. Und bei so einem Turnier mit dieser Stimmung denkt man erst recht
nicht mehr daran.
Du hast dich zur klaren Nummer 1 unter den
Torhüterinnen entwickelt. War das schon vor dem Turnier klar?
Nein. Klar war nur, dass Nicole Giezendanner die Nummer 3 sein würde. Ich habe
dann natürlich gehofft, dass ich beim Startspiel zum Einsatz kommen würde, was
auch geklappt hat. Laura Tomatis' Reaktion hat mich sehr gefreut - sie hat mich
kurz vor dem ersten Bully noch speziell motiviert. Dass ich im ganzen Turnier
gute Leistungen zeigen konnte, ist natürlich auch schön.
Gegen Norwegen hattest du recht viel zu tun -
aber die Abschlüsse waren selten wirklich gefährlich.
Richtig, sie haben oft aus ungünstigen Winkeln geschossen oder direkt auf mich.
Dennoch muss man stets konzentriert bleiben, das war nicht einfach.
Du bist schon lange in der Nati dabei. Ist das
die beste Auswahl, welche die Schweiz je gestellt hat?
Bezüglich Harmonie im Team, Kampfgeist und Einstellung bestimmt. Damals in
Borlänge hatten wir sicher auch ein Super-Team. Aber hier, mit dem Publikum als
7.Spieler, sind wir vielleicht noch etwas besser.
Wie erlebst eigentlich du als Schlussfrau die
vielen Wechsel bei den Feldspielerinnen? Irritiert dich das zum Beispiel bei den
Auswürfen, wenn plötzlich andere Flügel auf dem Feld stehen?
Bei den Flügeln nehme ich das gar nicht wahr, das ist kein Problem. Bei den
Verteidigerinnen gibt es aber schon Unterschiede.
Sigi, auch dir Glückwunsch zu den guten
Leistungen. Du stehst nie in der Startformation, bist immer erst eingewechselt
worden. Wie erlebst du diese Situation?
Ich würde natürlich schon gerne von Anfang an spielen. Scheinbar bin ich
einfach die Nr. 5 unter den Verteidigerinnen - das ist mir auch so kommuniziert
worden, damit kann ich leben. Wichtig ist einfach, dass man sofort voll da ist,
wenn man erst später eingewechselt wird. Das ist mir bis jetzt gut gelungen.
Das ist aber nicht einfach, oder?
Es hat bei mir ja meistens nicht lange gedauert. Gegen Finnland kam ich schon im
Verlauf des ersten Drittels, sonst ab dem zweiten Abschnitt. Da ist man schon
noch warm vom Einspielen und auch mental "im Spiel drin".
Wie erlebst du den Kitt in der Mannschaft? Was
habt ihr am spielfreien Donnerstag angestellt?
Die Stimmung ist wirklich ausgezeichnet. Am Donnerstag sind wir das
Freilichtmuseum Ballenberg anschauen gegangen und haben uns mit einer
Mini-Olympiade mit Disziplinen wie Armbrustschiessen und Nageln vergnügt.
Aurelia Pescador hat klar gewonnen, gefolgt von Simi Berner und Sabine
Forster...
Euch beiden viel Glück im Final!