10.
03.
NLA Männer | Autor: Streiter Constantin

Tringaniello: "Erste Gegentore waren Geschenke"

Trotz seines jungen Alters gehört Leon Tringaniello bei Floorball Köniz Bern zu den Stammspielern und Leistungsträgern. Wir konnten nach der Heimniederlage am Samstagabend mit dem 21-jährigen Verteidiger über das Spiel und die Serie gegen GC reden.

Tringaniello: Leon Tringaniello ist in der Könizer Defensive ein sicherer Wert. (Bild: Fabian Trees)

unihockey.ch: Am Mittwoch 5:2 gewonnen, heute 4:10 verloren, das ist doch ein klarer Unterschied - wie ist dein erster Eindruck nach dem Spiel, woran lag es heute?
Leon Tringaniello: Als GC erhöhte, sind wir vielleicht etwas nervös geworden und haben keine guten Entscheidungen mehr getroffen. Dadurch schenken wir ihnen einige Konter, was auch nicht hilft und so konnten sie davonziehen. Danach spielten sie hinten solide, verteidigten gut und blockten viele Schüsse. GC hat es also auch einfach gut gemacht.

Der Start war gut, die ersten 10 Minuten wart ihr besser. Was geschah danach?
Manchmal braucht es nur ein oder zwei dumme Tore, damit das Momentum die Seite wechselt. Die ersten Gegentore sind aus unserer Sicht auch etwas geschenkt.

Im Mitteldrittel folgt das Timeout und du wechselst in die Zaugg-Linie. Wie war das und was wurde beim Timeout gesagt?
Am Mittwoch haben wir auch schon in diesen Linien gespielt, und in den Trainings üben wir dies ab und zu auch. Die Umstellung war also kein Problem. Beim Timeout hiess es schlicht: jetzt noch einmal in den Hintern klemmen und weitermachen. Manchmal braucht es auch einfach eine Pause, um den Spielfluss des Gegners zu bremsen. Wir kamen meiner Ansicht nach auch besser aus dem Timeout und kassierten danach längere Zeit kein Tor mehr.

Der 4. spielt im Viertelfinal gegen den 8. aus der Qualifikation. Wart ihr überrascht, dass euch niemand als Gegner wollte? 
Wenn man in der Nati ist, sickert ab und zu von den anderen Vereinen etwas durch, wie sie die Situation sehen. Von dem her hatten wir schon das Gefühl, dass man uns nicht unbedingt als Gegner wollte. Meiner Meinung nach auch zurecht, da wir das Team sind, das sein Potenzial bisher klar noch am wenigsten ausgespielt hatte. Und trotz der schlechten Klassierung haben wir immer noch ein sehr gutes Team mit vielen erfahrenen Spielern. Mega überrascht war ich also nicht.

Du sprichst die schwierige Quali an. Inwiefern konntet ihr den Schalter danach umlegen und was bremst euch noch - beispielsweise die zahlreichen Verletzungen? 
Der Wechsel ging eigentlich ganz gut. Wir waren doch froh, dass diese Qualifikation vorbei ist und der Druck, den 8. Platz unbedingt halten zu müssen war weg. Man merkt schon, dass in den Playoffs ein neues Kapitel beginnt und die grosse Erfahrung im Team hilft da sicher auch.

Du bist erst 21, aber schon relativ lange im Team. Heute standen wieder 2-3 Junioren im Einsatz. Wie kannst du ihnen helfen? Kommen die machnmal auch zu dir, weil du zugleich jung und erfahren bist? 
Es sind mehr die kleinen Sachen. Eigentlich machen sie es für ihr Alter schon sehr gut, und die meisten spielen auf einer anderen Position als ich. Ich kann ihnen einfach mitgeben, dass sie genau so weiterspielen sollen wie in der U21, denn aus irgendeinem Grund dürfen sie ja jetzt bei uns spielen. Aber sie machen es wirklich alle sehr gut. Mit dem Druck können sie auch gut umgehen - da muss man ihnen nicht mehr viel sagen.

Was auffällt: Köniz schiesst bisher 11 Tore in den Playoffs. Bei 10 davon stand Jan Zaugg auf dem Feld. Überrascht dich das? Und was bedeutet das für euch? 
Es gab sicherlich einige Treffer der Special Teams oder ins leere Tor. Aber meine Linie beispielsweise hat aus dem Spiel heraus - glaube ich - tatsächlich noch kein Tor geschossen in dieser Serie. Es zeigt also schon, dass die anderen Linien noch ein bisschen etwas gutzumachen haben und dass wir vielleicht etwas zu berechenbar sind.

Neu habt ihr drei Tage Erholung, anstatt am Sonntag gleich wieder auf dem Platz zu stehen. Das kommt nach dem heutigen Spiel wohl gelegen - was passiert jetzt bis am Mittwoch? 
Am Sonntag erstmal lang schlafen. In so einem Moment ist das wirklich nicht schlecht. Am Montag wird analysiert, dann müssen wir wieder gut trainieren, am Dienstag steht wohl eine individuelle Einheit an und dann ist es wieder wie eine normale Match-Woche.

 

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