10.
2012
Chur auf dem Boden der Realität
In der neunten NLA-Runde hat Chur Unihockey am Samstagabend zuhause mit 5:10 gegen die Tigers Langnau verloren. Ein desaströses Mitteldrittel leitete die zweite Churer Saisonniederlage ein, welche den Stadtclub auf Rang 4 abrutschen liess.
Es war eine symptomatische Szene kurz nach Wiederanpfiff des zweiten Drittels. Während die Churer Ersatzleute verzweifelt den Boden vor dem Churer Tor zu putzen versuchten, wurde per Mikrofondurchsage nach trockenen «Lümpen» gesucht.
Um einen Sieg in trockene Tücher zu bringen, fehlte gestern aber nicht nur das Putzmaterial. Chur erhielt eine Lektion in cleverem Unihockey erteilt. Während Langnau cool den Ball laufen liess, liefen die Bündner mehrheitlich dem Ball nach. Zum Teil beängstigend einfach kamen die Emmentaler zu ihren zehn Toren.
Keine Mittel gegen Langnaus Schützen
Seit Jahren sind die Langnauer für ihre Weitschüsse bekannt - die Stärke hat sich scheinbar noch nicht bis zu den Churer Spielern rumgesprochen. Unbedrängt konnte sich beispielsweise Nationalspieler Simon Stucki in der 24. Minute die Ecke aussuchen. Natikollege Markus Gerber durfte sich kurz danach über sein erstes Saisontor freuen. Ingesamt sechsmal trafen die Berner im Mitteldrittel. Chur verlor komplett die Linie - egal, ob es Mann- oder Zonendeckung spielte, die Langnauer fanden immer eine Antwort.
So hatte das Schlussdrittel beim Zwischenstand von 3:8 nur noch Pflichtcharakter. Ersatzhüter Bacciarini erhielt nochmals etwas Spielpraxis und durfte je zwei Tore pro Team sehen. Für Amüsement an einem ernüchternden Churer Abend sorgte Speakerin Tina Casura, welche in Ermangelung von Best-Player-Preisen kurzerhand selber ins Portemonnaie griff. Langnaus Stucki bedankte sich dafür mit einem herzhaften «Müntschi».
Gefasster Trainer
«Ich bin nicht erstaunt, dass wir verloren haben. Bereits zuvor hatte ich gewarnt, dass wir nicht so gut sind, wie es die Tabelle zeigt», sagte ein gefasster Thomas Berger nach Spielschluss. «Die Niederlage hat sich schon im ersten Drittel abgezeichnet. Wir konnten zu wenig umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten», so der Churer Trainer weiter. Die 5:10-Niederlage liess Chur auf den 4. Rang fallen, da Wiler-Ersigen gegen Olten 11:8 gewann und Langnau mehr Tore als der Stadtclub erzielte. Heute in Winterthur (7:9 gegen GC) müssen die Churer gewinnen, um nicht ins Mittelfeld abzurutschen.
Chur Unihockey - Tigers Langnau 5:10 (1:2, 2:6, 2:2)
GBC. - 255 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 12. Stucki (Flükiger/Ausschluss Darms) 0:1. 17. Binggeli (Hirschi/Ausschluss Marc-Oliver Gerber) 1:1. 20. Siegenthaler (Brechbühl) 1:2. 24. Stucki (Trüssel) 1:3. 29. Dario Langenegger (Markus Gerber) 1:4. 31.(30:34) Markus Gerber (Rindlisbacher) 1:5. 32. (31:56) Koskelainen (Ausschluss Putzi!) 2:5. 34. (33:03) Mühlethaler (Trüssel/Ausschluss Putzi) 2:6. 35. (34:09) Stucki (Marc-Oliver Gerber/Ausschluss Binggeli) 2:7. 36. (35:03) Kevin Langenegger (Krähenbühl) 2:8. 38. Binggeli (Hirschi) 3:8. 43. Brechbühl (Dario Langenegger) 3:9. 53. (52:23) Schneider (Binggeli) 4:9. 54. (53:40) Mühlethaler 4:10 (Penalty). 56. Studer (Fauser) 5:10.
Strafen: 4mal 2 Minuten und 1mal 10 Minuten (Putzi) gegen Chur Unihockey, 3mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau.
Chur: Kellenberger (41. Bacciarini); Vapaniemi, Kamaj; Darms, Schneider; Bürer, Rutzer; Binggeli, Hirschi, Koskelainen; Putzi, Caveli, Riedi; Fauser, Carlo Engel, Studer; Camenisch.
Langnau: Philipp Gerber; Markus Gerber, Rindlisbacher; Trüssel, Flükiger; Dysli, Kevin Langeneggger; Marc-Oliver Gerber, Stucki, Mühlethaler; Krähenbühl, Manuel Engel, Frejd; Brechbühl, Dario Langenegger, Siegenthaler; Lüthi, Kropf.
Bemerkungen: Chur ohne Adank, Bischofberger, Thierstein, Torri (alle verletzt). - 9. Lattenschuss Markus Gerber, 12. Kellenberger hält Penalty.