03.
2016
Chur Unihockey meldet sich zurück
Im vierten Anlauf hat es endlich gereicht: Chur Unihockey gewann am Freitagabend das vierte Play-off-Viertelfinalspiel mit 4:2 gegen die Zürcher Grasshoppers. Damit verkürzt der Stadtclub die Best-of-7-Serie auf 1:3.
Spannender hätte die vierte Begegnung zwischen Chur und den Grasshoppers nicht enden können. Mit sechs Feldspielern drückten die Zürcher auf den Ausgleich. Sandro Caveltis Schuss prallte aber nur an den Pfosten, den Abpraller übernahm der Churer Schwede Sebastian Gafvelin und bugsierte ihn nach einem kurzen Sprint ins leere Zürcher Tor zum 4:2. Der erste Matchball war abgewehrt, Chur zurück in der Serie.
Ein verdientes Ende für den Stadtclub, welcher vor allem in den ersten zwei Dritteln deutlich mehr Torchancen besass und höher als 3:1 führen hätten müssen. Einzig Renzo Mayer (14.) und Joel Hirschi nach einer «Tiki-Taka-Kombination» (18.) sowie Remo Blumenthal mit einem herrlilchen Schlenzer (30.) waren erfolgreich. Zwischendurch verkürzte Joel Rüegger nach einem missglückten Ausflug Christoph Reichs auf 1:2 (20.).
Chur trotzt dem Zürcher Spinnennetz
Blumenthals Treffer war am Schluss entscheidend, denn im Schlussdrittel, als GC-Coach Luan Misini seine besten Kräfte auf zwei Blöcke konzentrierte, erzielten die Zürcher nur noch einen Treffer durch Kim Nilsson (44.). Mit Mann und Maus verteidigten die Churer heroisch ihr Tor - zeitweise sah es mehr wie ein Überzahlspiel bei Gleichstand auf, als die Hoppers ihr Spiel wie Fäden in einem Spinnennetz immer enger um das Churer Gehäuse aufzogen. Die Abwesenheit des erkrankten Natispielers Nico Scalvinoni fiel bei GC in dieser Phase aber deutlich ins Gewicht. Am Mittwoch war er in Spiel 3 einer der gefährlichsten Angreifer.
«Wollten ‘Sweep' verhindern»
Chur verpasste den K.O.-Schlag mit den vereinzelten, aber gefährlichen Kontervorstössen. Der angeschlagene Jan Binggeli, erst im Schlussdrittel eingewechselt, traf in der 55. Minute mit einer der besten Möglichkeiten nur den Pfosten. So aber lebt die Churer Hoffnung. Nach der besten Leistung in dieser Serie können sie am Samstag mit breiter Brust nach Zürich fahren. Schon in den ersten drei Partien war der Stadtclub nah dran an GC, nun lief das Spiel auch für Chur. «Wir wollten unbedingt den ‘Sweep' verhindern», sagte Coach Iivo Pantzar nach dem Spiel, «nun haben wir mit dem Sieg eine neue Chance bekommen». Der Finne lobte vor allem die Einstellung seiner Akteure, «es war schlicht grossartig». Am Samstag um 20 Uhr in der Zürcher Hardau werden die Karten neu gemischt.
Chur Unihockey - Grasshopper Zürich 4:2 (2:1, 1:0,1:1)
GBC. - 548 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 14. Mayer (Beeler) 1:0. 18. Hirschi (Aho) 2:0.20. Rüegger (Christoph Meier) 2:1. 30. Blumenthal (Kamaj) 3:1. 44. Nilsson (Ladner) 3:2. 60. Gafvelin 4:2 (ins leere Tor).
Strafen: Je 2mal 2 Minuten.
Chur: Reich; Kamaj, Aho; Camenisch, Schneider; Jung, Luzian Weber; Gafvelin, Hirschi, Blumenthal; Stock, Luzi Weber, Ferraresi; Beeler, Mayer, Torri; Binggeli.
GC Zürich: Pascal Meier; Trüssel, Ladner; Honold, Kaiser; Bolliger, Bier; Staub; Nilsson, Zürcher, Berlinger; Vizzini, Göldi, Cavelti; Christoph Meier, Rüegger, Zolliker.
Bemerkungen: Chur ohne Bürer, GC Zürich ohne Scalvinoni. - 57:28 Time-out GC Zürich, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. - Blumenthal und Rüegger als beste Spieler ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"