01.
2004
Herren NLA: Zittersieg für Zäziwil
Im ersten Spiel des neuen Jahren war man natürlich gespannt, wie sich die neuen Ausländer im Team der Emmentaler zu präsentieren vermochten. Der junge Schwede Kronholm erhielt trotz der kurzen Zeit der Akklimisation - er war erst am 26. Dezember in der Schweiz eingetroffen - von Beginn weg Spielzeit in der 3. Linie. Er spielte einen soliden Part und zeichnete sich durch eine sichere Ballannahme und gute Stocktechnik aus. Allein mit der Schussabgabe hatte er weniger Glück. Sämtliche Torschüsse verfehlten, wenn zum Teil auch nur sehr knapp, das Ziel und waren praktisch ausnahmslos zu hoch angesetzt. Er darf für die Zukunft aber durchaus als Verstärkungsspieler angesehen werden. Der Tscheche Trnavsky kam erst im letzten Drittel zum Einsatz. Ihm war anzumerken, dass zwischen der 1. Liga und der NLA doch noch ein Unterschied besteht. In den Trainings der kommenden Wochen sollte er aber auch den Rhythmus finden und sich zu einem nicht unwichtigen Spieler entwickeln können.
Die besorgten Worte von Sportchef Norbert Rindlisbacher vor Spielbeginn „Ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl“ sollten in zweierlei Hinsicht ihre Berechtigung finden. Die Zäziwiler gerieten dank Verteidigergeschenken schnell einmal in Rückstand. Die Ostschweizer spielten sehr effizient und konnten aus lediglich 4 einigermassen guten Chancen 3 Treffer erzielen. Dank der Tore von Rindlisbacher und Zoss konnte der Schaden mit dem Drittelsresultat von 3:2 aber einigermassen in Grenzen gehalten werden.
Höhepunkt der schlimmen Befürchtungen Rindlisbachers war dann die 24. Minute, als sich sein Sohn und Torschütze des ersten Zäzi-Treffers Marcel kurz nach einem Doppelausschluss seines Teams ohne gegnerische Einwirkung am Knie verletzte und ausscheiden musste. Vielleicht löste dieser Schock aber auch eine „jetzt erst recht“ Trotzreaktion aus. Jedenfalls vermochte Stefan Lüthi unmittelbar nach Rindlisbacher Ausfall den Ausgleichstreffer zu erzielen. Kurz nach Spielhälfte konnte Zoss mit seinem 2. Treffer die Emmentaler erstmals in Führung schiessen. Der Vorsprung konnte dann kurz vor Drittelsende erneut durch Stefan Lüthi sogar noch auf 2 Tore ausgebaut werden, ohne dass die Zäziwiler aber besser, man ist fast geneigt weniger schlecht zu sagen, spielten.
Wer geglaubt hatte, der Zweitorevorsprung würde etwas Ruhe ins konfuse Zäzispiel bringen, sah sich schnell einmal getäuscht. Anstatt den Gegner mit technischer Überlegenheit definitiv in die Knie zu zwingen, brachten sich die Emmentaler mit zum Teil fast unglaublichen Fehlzuspielen immer wieder selber in Verlegenheit. Die konterstarken Ostschweizer konnten so in der 49. Minute nicht unverdient auf 4:5 verkürzen. Fortan gab es definitiv eine Abnützungsschlacht, aus der sich uh zäziwil-gauchern schliesslich nur mit viel Glück über die Zeit retten konnte. Aus Sicht der Zäziwiler zählt nach diesem Spiel wirklich nur das Endresultat. Wie die Punkte zustande kamen, fragt am Schluss der Saison ohnehin niemand mehr.
UHC Waldkirch St. Gallen - uh zäziwil-gauchern 4:5 (3:2, 0:3, 1:0)
Bünt Waldkirch - 285 Zuschauer
SR: Dönz/Kretz
Tore: 03. Kläger 1:0, 04. Rindlisbacher (Karlberg) 1:1, 07. Brunner (Müller) 2:1, 09. Bischof (Brunner, Ausschluss Rindlisbacher) 3:1, 09. Zoss (M. Gerber) 3:2, 25. S. Lüthi (Held) 3:3, 33. Zoss (Stucki) 3:4, 38. S. Lüthi (Held) 3:5, 48. I. Bischof (Müller) 4:5
Strafen: Waldkirch St.Gallen 2 x 2 Minuten, uh zäziwil-gauchern 5 x 2 Minuten
UHC Waldkirch-St. Gallen: Fritsche; Bosshard, Kläger; Stauffer, Valt; Ziegler, Widmer; Frehner; Müller, Thürlemann, Brunner; Bötschi, Signer, R. Bischof; R. Gerber, Schärli, Furrer; I. Bischof, Preisig.
Uh zäziwil-gauchern: Streit; Rindlisbacher (ab 24. Rüegsegger), C. Gerber; Held, M. Gerber; Roth; S. Lüthi, Karlberg, Salzmann; Aeschbacher, Zoss, Stucki; Aeschlimann, Wyss, Kronholm; Sollberger, Trnavsky, R. Lüthi.
Bemerkungen: WaSa ohne Künzler (verletzt) und Laine (Ausland); Zäziwil ohne Schild (verletzt); 24. Rindlisbacher mit Knieverletzung ausgeschieden, 37. Lattenschuss Stucki, 51. Lattenschuss Stauffer, 58.28 Timeout WaSa, ab 59.08 WaSa ohne Torhüter.
Best Player: Müller (WaSa), Zoss (uh zäziwil-gauchern)