04.
2016
Winterthurs starke zwei Minuten
Die Zürcher Grasshopper verlieren vor 1560 Zuschauer in der Eishalle Deutweg in Winterthur mit 2:5 gegen den HC Rychenberg. 1:1 steht es nun vor der sonntäglichen dritten Halbfinalpartie in Zürich.
Es war die erwartet spannende Partie - wenigstens vom Resultat her. Das Spielgeschehen war von der Taktik, und so war das Spiel nicht immer so packend wie es sich die Zuschauer gewünscht hätten. Der HCR schoss innert zwei Minuten drei Tore und liess dann nichts mehr anbrennen.
Beide Teams starteten vorsichtig in die Partie und tasteten sich zu Beginn etwas ab. Wie schon in der letzten Begegnung machte vorwiegend GC das Spiel, der HCR versuchte sein Glück in Kontern. Dies schien für die Winterthurer auch die richtige Taktik, sie hatten die besseren Abschlussmöglichkeiten. Das 1:0 in der 6. Minute fiel jedoch just als sich das Heimteam das erste Mal vor GC-Hüter Meier festsetzen konnte.
Das Spiel war lanciert, der HCR machte wie erwartet hinten die Räume eng und konterte. GC machte das Spiel und beide Teams hatten im Minutentakt gute Abschlüsse. Die Stadtzürcher verloren ab der 15. Spielminute jedoch im Spielaufbau immer wieder den Ball, was der HCR jedoch nicht ausnutzen konnte. Allgemein probierte GC geduldig aufzubauen, die Quer- und Rückpässe kamen jedoch oft nicht oder nur ungenügend beim Adressaten an. Da sich die Stürmer eher weniger als sonst bewegten, war das Spiel phasenweise statisch. Zwei Sekunden vor Drittelsende und just nach Ablauf der ersten Strafe gegen Winterthur konnte Scalvinoni den 1:1-Ausgleich erzielen.
Im zweiten Spielabschnitt war das Spiel noch langsamer. Die Hopper waren bemüht, verzeichneten jedoch wegen der eigenen Unkonzentriertheiten wenig Schüsse auf das Winterthurer Tor. Die Hausherren spielten weiterhin defensiv stark und machten die Räume eng. Im zweiten Spielabschnitt gab es denn kaum nennenswerte Aktionen.
Im letzen Spielabschnitt hingegen war mehr Pfeffer drin. Vizzini brachte den GC nach einer schönen Ballstaffette mit 1:2 in Führung. Der HCR war nun gezwungen den eigenen defensiven Bunker zu verlassen und seinerseits offensiv zu spielen. Ab der 47. Minute griff Winterthur mit zwei Stürmern hoch an, was GC nun bei Gegenstössen bessere Chancen einbrachte. Dann erlebte GC jedoch die zwei entscheidenden Minuten, in welchen die Herren Holtz und Buff für Winterthur den Unterschied ausmachten. In der 52. erzielte Holtz auf Pass von Buff mit einer Volley-Direktabnahme zuerst den 2:2-Ausgleich, in der 53. Minute erzielte Buff bei zwei identischen Gegenstössen auf schöne Vorarbeit von Holtz die Treffer zur 4:2-Führung für den HCR.
Besonders ärgerlich aus GC-Sicht ist dabei, dass Coach Misini kurz zuvor auf zwei neu formierte Linien umstellte. Da fehlte wohl die Abstimmung in der Verteidigung, die gleiche Formation kassierte die beiden Kontertore. Beim Stand von 3:2 erzielte zudem Rüegger den vermeintlichen Ausgleich, leider mit zu hohem Stock. Ab der 56. Minute agierte GC ohne Torhüter und mit sechs Feldspielern. Selbst da gelang es kaum, zwingende Chancen herauszuspielen. Im Gegenteil: Nach einem Notbremsefoul von Nilsson verschoss zwar Buff den fälligen Penalty, Hautaniemi gelang jedoch ein Treffer ins leere Tor zum Schlussstand von 5:2.
Fazit: Die Serie ist nun ausgeglichen, am Sonntagabend steht das dritte Spiel an (19 Uhr, Sporthalle Hardau). Will GC reüssieren, müssen die Feldspieler jedoch die Fehlerquote reduzieren, dazu ist mehr Kreativität gefragt.
HC Rychenberg Winterthur - Grasshopper Club Zürich 5:2 (1:1, 0:0, 4:1)
Eishalle Deutweg, Winterthur. - 1560 Zuschauer. - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 6. Grunder (Kern) 1:0. 20. Scalvinoni (Rüegger) 1:1. 42. Vizzini (Staub) 1:2. 53. Holtz (Buff) 2:2. 53. Buff (Holtz) 3:2. 54. Buff (Holtz) 4:2. 60. Hautaniemi (Holtz) 5:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Rychenberg Winterthur. 2mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
GC Zürich: P. Meier; Kaiser, Honold; Chr. Meier, Scalvinoni, Rüegger; Bolliger, Trüssel; Nilsson, Zürcher, Berlinger; Staub, Ladner; Vizzini, Cavelti, Göldi. Ohne Gabriel, Bier, Grüter und Zolliker.