12.
2015
Finnlands Plan B ging auf
Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft verlor das zweite WM-Gruppenspiel in Tampere gegen GastgeberFinnland mit 4:6. Eine gute Schweizer Leistung wurde nicht belohnt.
Bis Spielhälfte lief alles nach Plan für die Schweizer Auswahl. Hinten die Schotten dichtmachen, auf Konter lauern und eiskalt zuschlagen. Zweimal ging das wunderbar auf. Erst traf Michelle Wiki nach einem weiten Ball Corin Rüttimanns zum 1:0 (10.), dann war Seraina Ulber nach einen energischen Nachsetzen Katrin Zwinggis zum 2:1 erfolgreich (24.).
Finnland war bis dahin zwar mehr in Ballbesitz, brachte aber wenig gefährliche Situationen zustande. Nach gut einer halben Stunde liessen die finnischen Coaches ihren Stürmerinnen mehr Auslauf, sprich die Schweizer Verteidigerinnen wurden früher angegriffen. Resultat: Innert vier Minuten kippte das Spiel nach drei finnischen Toren vorentscheidend.
Geschlagen waren die Schweizerinnen aber noch lange nicht. Der zuvor nur sporadisch eingesetzte dritte Block brachte mit dem 3:4 neue Hoffnung in die Schweizer Reihen (43.). Doch die beste Finnin, Alisa Pöllänen, bekam die Schweizer Hintermannschaft nicht in Griff. Mit ihrem dritten Treffer (46.) stellte sie den alten Zwei-Tore-Vorsprung Finnlands wieder her. Auch nach Corin Rüttimanns Überzahltreffer (48.) wussten die Finninnen zu reagieren. Nach einem Konter traf Silja Eskelinen zum 6:4-Schlussstand (52.).
Im Gegensatz zum Startspiel zeigten sich die Schweizerinnen stark verbessert. In den entscheidenden Momenten agierten die Finninnen aber abgeklärter. Gerade am Schluss, als das Schweizer Team zu sechs agierte, war Finnland einfach cleverer - und liess den Ball minutenlang in den eigenen Reihen zirkulieren. Trotzdem gab es viel Positives von der Schweiz zu sehen. Fakt bleibt, wenn nicht ein Wunder geschieht - sprich Finnland gegen Polen verliert - wird die Schweiz nur Rang 2 nach der Gruppenphase erreichen. Vorausgesetzt das morgige Spiel gegen Norwegen (15.15 Uhr) wird gewonnen. Und dann wird, wenn alles nach Plan läuft, halt Schweden im Halbfinal warten. Es gibt verheissungsvollere Aussichten.
Schweiz - Finnland 4:6 (1:1; 1:3; 2:2)
Hakametsä Arena Tampere (FIN) - 3476 Zuschauer - SR: Edin/Nilsson (SWE)
Tore: 09:23 Michelle Wiki (Corin Rüttimann) 1:0, 11:53 Alisa Pöllänen (My Kippilä) 1:1, 23:58 Seraina Ulber (Katrin Zwinggi) 2:1, 29:18 Alisa Pöllänen 2:2, 30:55 Veera Kauppi (Jaana Lirkki) 2:3, 33:47 Marianne Hannonen (Jaana Lirkki) 2:4, 42:06 Celine Chalverat (Brigitte Mischler) 3:4, 45:19 Alisa Pöllänen (Karoliina Kujala) 3:5, 47:21 Corin Rüttimann (Flurina Marti) 4:5, 51:05 Silja Eskelinen (Karoliina Kujala) 4:6
Strafen: 10:23 Corin Rüttimann 2', 17:43 My Kippilä 2', 38:43 Monika Schmid 2', 45:48 Anne Suomalainen 2', 52:33 Flurina Marti 2'
Schweiz: Monika Schmid; Priska von Rickenbach, Flurina Marti; Ladina Sgier, Sonja Putzi; Brigitte Mischler, Janine Wüthrich; Nina Bärtschi, Michelle Wiki, Corin Rüttimann; Katrin Zwinggi, Tanja Stella, Seraina Ulber; Margrit Scheidegger, Celine Chalverat, Ramona Ludwig; Lena Cina
Finnland: Jonna Mäkelä; Anne Suomalainen, Laura Mertsalmi; Mia Karjalainen, Tiia Ukkonen; Silja Eskelinen, My Kippilä; Nina Rantala, Ella Alanko, Eliisa Alanko; Veera Kauppi, Jaana Lirkki, Marianne Hannonen; Karoliina Kujala, Elina Kujala, Alisa Pöllänen
Video-Interview mit Seraina Ulber