10.
2019
Schweiz gibt Führung aus der Hand
Ein sehr eng umkämpftes Spiel zwischen der Schweiz und Tschechien an der Euro Floorball Tour (EFT) in Prag endete 6:5 nach Penaltyschiessen für den Gastgeber. Besonders ärgerlich ist die Niederlage, da die Schweizerinnen im letzten Drittel noch 5:3 führten.
Rolf Kern hatte im Vergleich zur gestrigen Niederlage gegen Schweden umgestellt. Die Linie mit Mirjam Hintermann, Nadja Cattaneo und Alexandra Frick, die ihren ersten Einsatz an der EFT hatte, kam zu guten Abschlussmöglichkeiten, ebenso wie Corin Rüttimann und Margrit Scheidegger, die den Pfosten traf. Doch dann mussten die Schweizerinnen in der 8. Minute Unterzahl spielen und so gingen die Tschechinnen 1:0 in Führung. Zu fünft übten die Schweizerinnen wieder viel Druck aus und kamen nun ihrerseits in der 12. Minute zu einem Powerplay. Und auch die Schweiz nutzten dies, der Schuss von Corin Rüttimann passte genau: 1:1. Es folgte die nächste Strafe - gegen die Schweiz. Diesmal aber überstanden sie diese, aber nur wenig später trafen die Tschechinnen doch noch. Die Stürmerin der Kloten-Dietlikon Jets Natalie Martináková bezwang ihre Teamkollegin Monika Schmid. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Pause.
«Auf dem Feld ging es ab»
Im zweiten Drittel vergab zuerst Andrea Gämperli die Schweizer Führung, aber dann zog eine Tschechin alleine aufs Tor. Schmid war zur Stelle und beim nächsten tschechischen Angriff half die Torumrandung. Dann waren wieder die Schweizerinnen im Angriff - und diesmal waren sie erfolgreich. Wieder gab Michelle Wiki den Pass auf Rüttimann, die den Ball versenkte. Die Schweizerinnen waren dann dem 3:2 näher und holten zur Spielhälfte eine Strafe heraus. Erneut traf Rüttimann, diesmal gab Captain Flurina Marti den Assist. Erstmals gingen die Schweizerinnen in Führung. Diese konnten sie in der 36. Minute ausbauen: Wiki erzielte das 4:2. Doch dann kamen die Tschechinnen dank einem Powerplay-Tor auf 4:3 heran. In 44. Minute stellte Isabelle Gerig mit einem Drehschuss den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her - allerdings nur für wenige Sekunden, denn dann erzielten die Tschechinnen das 5:4. Zwei Mal konnten dann die Schweizerinnen Überzahl spielen, aber sie verpassten es, den Vorsprung auszubauen. In der 54. Minute zog die Tschechin von der Mittellinie ab und traf zum Ausgleich. «Es war ein cooles Spiel, auf dem Feld ging es ab», so Goalie Schmid. «Wir haben gefightet und versucht umzusetzen, was der Trainer vorgab. Eigentlich haben wir gut gespielt. Die Tschechinnen haben dann ihre Chancen eiskalt genutzt.»
Letztes Spiel gegen WM-Gegner Finnland
Es folgten fünf extrem spannende Schlussminuten, in denen die 806 Zuschauer noch einmal für Stimmung sorgten. Der Ausgleich gab den Tschechinnen Aufwind, sie verpassten zum Glück aus Schweizer Sicht und so musste das Penaltyschiessen entscheiden. Für die Schweiz traf nur Corin Rüttimann, die Tschechinnen waren zwei Mal erfolgreich und konnten so zum Schluss den Sieg feiern. «Wir haben das Spiel im Griff gehabt», sagt Best Player Michelle Wiki. «Umso ärgerlicher ist es, dass wir das Spiel aus der Hand gaben. In der Offensive stimmte der Drive, hinten müssen wir aber noch viel arbeiten.»
Am Sonntag folgt um 14.30 Uhr das letzte Spiel an der EFT - es ist sogleich der letzte Ernstkampf vor der Heim-WM in Neuenburg im Dezember. Gegner ist Finnland, auf dieses Team trifft die Schweiz in der Gruppenphase der Weltmeisterschaft.
Tschechien - Schweiz 6:5 n. P. (2:1, 1:3, 2:1)
Sparta Arena, Prag (CZE), 804 Zuschauer; SR Mona Franzon, Josefine Hedelind (SWE)
Tore: 9. Ratajová (Řepková; Ausschluss Spichiger) 0:1. 12. Rüttimann (Wiki; Ausschluss Kotzurová) 1:1. 17. Martináková (Frantíková) 2:1. 26. Rüttimann (Wiki) 2:2. 32. Rüttimann (Marti, Ausschluss Jiráková) 2:3. 36. Wiki (Marti) 2:4. 38. Krupnová (Řepková; Ausschluss Stella) 3:4. 43.14 Gerig (Reinhard) 3:5. 43.49 Jiráková (Ratajová) 4:5. 54. Beránková (Ratajová) 5:5. Penaltyschiesen: Wiki -, Kotzurová -; Rüttimann 0:1, Ratajová 1:1; Gerig -, Krupnová 2:1.
Strafen: 4x2 Minuten gegen Tschechien, 3x2 Minuten gegen die Schweiz
Tschechien: Příleská; Urbánková, Ratajová; Řepková, Supáková ; Martináková, Kotzurová; Krupnová, Beránková, Jiráková; Tožičková, Paloncyová, Plášková; Hanzlíková, Frantíková, Mlejnková; Bočanová, Pekárková
Schweiz: Schmid; Stella, Gredig; Marti, Reinhard; Cattaneo, Mischler; Spichiger, Gämperli, Scheidegger; Wiki, Rüttimann, Gerig; Zwinggi, Frick, Hintermann; Suter, Rossier, Liechti.
Bemerkungen: Nela Jiráková (CZE) und Michelle Wiki (SUI) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.
Highlights vom Spiel
Stimmen zum Spiel von Michelle Wiki und Monika Schmid