15.
12.
2019
Nati Frauen A | Autor: Güngerich Etienne

Schweiz in der Verlängerung geschlagen

Die Schweiz schrammt um Haaresbreite dem Weltmeistertitel im eigenen Land vorbei. Gegen Schweden kämpfen sich die Schweizerinnen in letzter Sekunde zurück, verlieren dann aber in der Verlängerung.

Schweiz in der Verlängerung geschlagen Der Schweiz bleibt am Ende nur die Silbermedaille. (Bild: Dieter Meierhans)

Nach dem Horrorstart im Halbfinal gegen Tschechien gab es im Final gegen Schweden den Traumstart. Nach 72 Sekunden führte eine fein herausgespielte Auslösung über Gredig, Stella, Gämperli, Spichiger und Scheidegger zum frühen 1:0 für die Schweiz. Die Schwedinnen erholten sich aber schnell vom Rückstand und kamen durch Emelie Wibron zu einer Doppelchance (5.). Einmal scheiterte die Akteurin von IKSU jedoch an Lara Heini und einmal verfehlte ihr Abschluss das Tor. Das Spiel nahm von Anfang an Fahrt auf und sorgte damit für eine tolle Atmosphäre in der Pationires du Littoral. Stille herrschte für einen kurzen Moment, als Seraina Ulber einen Schuss von Moa Gustafsson unglücklich ins eigene Tor ablenkte (13.). Nur wenig später sorgte ein Lattenschuss von Andrea Gämperli (17.) bei einem Freistoss für ein Raunen.

Das Schweizer Team kam nach der ersten Abkühlung gut aus der Garderobe, hatte durch Suter nach 15 Sekunden die erste Möglichkeit. Auch Scheidegger und Wiki kamen zu guten Abschlussmöglichkeiten. Doch es war Schweden, das den Führungstreffer erzielte. Nach einem Ballverlust in der Mittelzone stürmten plötzlich drei Schwedinnen auf eine Schweizerin los (24.) - Moa Gustafsson liess sich da nicht zweimal bitten. Kurz vor Spielmitte musste das Schiedsrichter eine strittige Szene auf dem Videobildschirm kontrollieren (29.), weil während des Spiels nicht klar ersichtlich war, ob nach einem Getümmel vor dem Schweizer Tor der Ball die Linie überquert hatte. Nach minutenlanger Konsultation entschieden die finnischen Unparteiischen auf «kein Tor».

Die Schweiz schöpfte in der zweiten Spielhälfte weitere Energie, als sie auch die zweite Unterzahlsituation schadlos überstand. Mirjam Hintermann gelang es sogar, ein Powerplay für die Schweiz herauszuholen. In diesem war es allerdings der Rekord-Weltmeister der zu zwei guten Möglichkeiten kam. Doch Lara Heini liess sich bis zur zweiten Pausensirene nicht mehr bezwingen - auch nicht von Anna Wijk, die nur die Latte traf (40.).

Im letzten Drittel schaltete Schweden noch einmal einen Gang höher und drückte vehement auf das dritte Tor. Doch die Schweizerinnen wehrten sich tapfer und schafften es irgendwie, einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Lara Heini wuchs mit jeder Parade über sich hinaus und irgendwie kamen die Schweizerinnen plötzlich auch zur einen oder anderen Kontermöglichkeit. Weil die Schwedinnen die Entscheidung mehrmals verpassten, hatte die Schweiz in den Schlussminuten die Möglichkeit, das Spiel noch einmal auszugleichen. Und tatsächlich brachte Corin Rüttimann mit ihrem Treffer acht Sekunden vor Schluss die Halle erneut zum Kochen.

Doch mitten in der Euphorie und der ohrenbetäubenden «Hopp Schwiiz!» Rufen der über 4'000 Zuschauern in Neuenburg traf Johanna Hultgren - mitten ins Herz der Schweiz. Aus und vorbei! Das Happy End wollte nicht sein... Der Schweiz bleibt nur die Silbermedaille.


 

WM 2019, Final

Schweden - Schweiz 3:2 n.V. (1:1; 1:0; 0:1)
Patinoires du Littoral, Neuchâtel. 4250 Zuschauer (ausverkauft). SR: Kirjonen/Sirkka (FIN).
Tore: 2. Scheidegger (Spichiger) 1:0, 13. Eigentor Ulber 1:1, 24. Gustafsson (Tschöpp) 2:1, 60. (59:52) Rüttimann (Zwinggi) 2:2, 62. (61:01) Hultgren (Wijk) 3:2.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Schweden, 2x2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweden: Hill; Tschöp, Sundberg; Krantz, Rydfjäll; Boberg, Molin; Hultgren, Wijk, Gustafsson; Joelsson, Rsmussen, Wibron; Delgado Johansson, Fjellstdt, Steen.
Schweiz: Heini; Marti Reinhard; Stella, Gredig; Mischler, Liechti; Gerig, Rüttimann, Suter; Spichiger, Gämperli, Scheidegger; Zwinggi, Ulber, Wiki; Hintermann.
Bemerkungen: 17. Lattenschuss Gämperli, 40. Lattenschuss Wijk. 43. Mischler verletzt ausgeschieden. 51. Wiki verletzt ausgeschieden.

 

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