05.
2010
Geduldsprobe bestanden
Die Schweizerinnen waren gewarnt. Die Slowakei war gestern gegen die Tschechinnen schon nahe dran an einer Überraschung und verlor erst kurz vor Schluss mit 2:6. Die Schweizerinnen bewiesen darum auch viel Respekt vor Aufsteiger. Fast zu viel Respekt. Nach einem 1:1 nach dem ersten Drittel, brauchte es schon einen Exploit von Flurina Marti im Mitteldrittel. Mit drei Toren (28./29./36.) sorgte die Schweizer Spielführerin für etwas Lockerung des angespannten Schweizer Nervenkostüms.
Bange Momente im Schlussdrittel
Doch entschieden war die Partie noch nicht. Die Slowakinnen drückten nach dem 4:2 (42.) vehement auf den Anschlusstreffer. Torhüterin Jenny Zingg und ihre Vorderleute hatten einige bange Momente zu überstehen. „Der Puls ging einige Male ziemlich in die Höhe", meinte Verteidigerin Marianne Gämperli, welche das wichtige 1:0 (15.) erzielte. Mehr als den Pfosten trafen die Slowakinnen aber nicht mehr - kurz vor Schluss machte Corin Rüttimann mit dem 5:2 dann alles klar.
Ungeduldiger Start
„Wir waren anfangs zu ungeduldig und konnten so nicht die erhofften Tore erzielen", analysierte Gämperli nach Spielschluss. In der Tat: Geduldig warteten die Schweizerinnen zwar an der Mittellinie auf Fehler der Slowakinnen, die anschliessenden Konter wurden aber zu ungestüm durchgeführt. Erst mit Fortlauf der Partie schafften es die Schweizerinnen nach einem Ballgewinn sich im gegnerischen Drittel festzusetzen. Das kollektive Aufatmen nach dem Arbeitssieg war spürbar. „Gegen die Slowakei dürfen wir einfach nicht verlieren", war sich auch Gämperli bewusst.
Spiel um Gruppensieg wartet
Morgen um 17 Uhr gegen die Tschechinnen erwartet die Schweiz ein anderes Spiel. Anders als die Slowakei werden die WM-Gastgeberinnen mehr fürs Spiel machen. „Wir haben uns sehr intensiv auf diese Partie vorbereitet", verrät Verteidigerin Gämperli. Zu hoffen ist, dass sich die Anspannung bei den Schweizerinnen nach den zwei Siegen bisher etwas löst. Nur phasenweise konnten sie heute überzeugen. Immerhin: Um jeden Preis Gruppensieger müssen die Schweizerinnen nicht werden. Finnland und Schweden dürften, so weit das nach dem gestrigen Direktduell zu sehen war, ungefähr gleich stark sein.
Schweiz - Slowakei 5:2 (1:1, 3:0, 1:1)
University Arena, Olomouc. - 352 Zuschauer. - SR Novacek, Vasicek
Tore: 15. Gämperli (Hollenstein) 1:0. 20. Valjentova 1:1. 28. (27.06) Marti (Mischler) 2:1. 29. (28.47) Marti (Mischler) 3:1. 36. Marti (Bärtschi/Ausschluss Janegova) 4:1. 42. Behancova 4:2. 59. Rüttimann (Marti) 5:2.
Strafen: je 1-mal 2 Minuten.
Schweiz: Zingg: Gämperli, Hollenstein; Bürgi, Cina; Sgier, Kuoni; Marti, Mischler (41. Locher), Bärtschi; Rüttimann, Wyss (41. Huber), Walther; Fausch, Ackermann, Resegatti.
Slowakei: Stancekova; Ferencova, Klapitova, Kodhajova, Moncekova, Spisiakova, Sponiarova, Turcakova; Brcakova, Ferencikova, Izraelova, Janegova, Pollakova, Tardikova, Valjentova, Vrskova
Bemerkungen: 9. Pfostenschuss Izraelolva, 10. Pfostenschuss Bärtschi, 45. Pfostenschuss Tardikova, 53. Pfostenschuss Rüttimann, 57. Timeout Slowakei, 59. Lattenschuss Behankova.
Bestplayer: Marti / Valjentova