04.
2016
Braillard führt Schweiz zum Sieg
Das letzte EFT-Spiel in Lausanne gegen Tschechien hat die Schweizer Nationalmannschaft nach einem fulminanten Schlussdrittel mit 8:6 gewonnen. Vier Tore steuerte Tim Braillard bei.
Sein Name tönt sehr französisch, doch mit der Romandie hat Tim Braillard sehr wenig zu tun. Sein Grossvater stammt ursprünglich aus Genf, wanderte aber vor langer Zeit nach Küblis ins bündnerische Prättigau aus. Quasi nahe seinen Wurzeln hat der Malanser Topskorer nun aber in Lausanne sein bestes Länderspiel gezeigt. Vier der fünf Schweizer Tore schoss der entfesselte Braillard im Schlussdrittel gegen Tschechien. Am Schluss erzielte er in der 58. Minute den 8:6-Siegtreffer.
Hart mussten die Schweizer für diesen Sieg kämpfen. 3:4 stand es nach zwei Dritteln, im Schlussabschnitt liessen die Schweizer Coaches die neuformierte dritte Linie auf der Bank, die ersten beiden Blöcke sollten das Spiel noch kehren. Die Massnahme fruchtete. Braillard und Captain Matthias Hofbauer kehrten die Partie mit einem Doppelschlag innert 29 Sekunden (45.). Kurz danach erhöhte Braillard erstmals auf zwei Tore Vorsprung (51.). Diesen gab die Schweizer Equipe in der Folge nicht mehr her. Auf jedes tschechische Tor (54./58.) wusste Braillard eine Antwort.
Zu beissen hatten die Schweizer schon zu Beginn der Partie. Tschechien war deutlich frischer und wacher. Nach zwölf Minuten hiess es schon 2:0 für die Tschechen. Der Weckruf half den Schweizern. Mit mehr Tempo zogen sie fortan ihr Spiel auf. Kurz nach Wiederanpfiff des zweiten Drittels war Laely im Überzahlspiel erfolgreich. Zum Ausgleich reichte es aber nicht mehr, im Gegenteil - in der 28. Minute ging Tschechien wieder in Führung. Postwendend verkürzte Manuel Engel nach einer Traumkombination über Benjamin Reusser und Lukas Meister auf 2:3. Duplizität der Ereignisse: Nach dem unnötigen Tor der Tschechen, verkürzte Remo Buchli ein weiteres Mal auf ein Tor Rückstand.
Der Sieg gegen Tschechien ist der erfreuliche Abschluss eines erfreulichen Wochenendes. Die Schweizer Equipe zeigte trotz stets wechselnden Formationen - die Superfinal-Teilnehmer standen nur je an einem Tag zur Verfügung -, dass sie einen klaren Plan verfolgt und vor allem auf Rückschläge reagieren kann. Der Siegeswille war in jedem Spiel zu spüren. Der Kurs auf die WM im Dezember stimmt. Das EFT-Turnier in Lausanne gewann Finnland, welches im vorletzten Spiel 4:3 gegen Weltmeister Schweden siegte.
Schweiz - Tschechien 8:6 (0:2; 3:2; 5:2)
Espace Odyssée Lausanne - 1412 Zuschauer - SR: Vilkki/Alakare (FIN)
Tore: 07:25 Martin Tokos (Tomas Sladky) 0:1, 11:40 Milan Tomasik (Daniel Sesulka) 0:2, 20:20 Claudio Laely (Matthias Hofbauer) 1:2, 27:22 Marek Matejcik (Tom Ondrusek) 1:3, 30:40 Manuel Engel (Lukas MeisterBenjamin Reusser) 2:3, 36:19 Tom Ondrusek (Marek Matejcik) 2:4, 37:41 Remo Buchli (Claudio LaelyChristoph Camenisch) 3:4, 44:23 Tim Braillard (Claudio Laely) 4:4, 44:52 Matthias Hofbauer (Benjamin Reusser) 5:4, 50:18 Tim Braillard (Claudio Laely) 6:4, 53:00 Martin Tokos (Patrik Suchanek) 6:5, 54:54 Tim Braillard (Christoph Camenisch) 7:5, 57:03 Matej Jendrisak 7:6, 57:57 Tim Braillard (Remo Buchli) 8:6
Strafen: 13:32 Tomas Sladky 2', 18:38 Daniel Sesulka 2', 24:01 Tim Braillard 2', 24:51 Tomas Sladky 2'
Schweiz: Patrick Eder; Christoph Camenisch, Nicola Bischofberger; Lukas Meister, Benjamin Reusser; Stefan Siegenthaler, Nils Conrad; Claudio Laely, Tim Braillard, Remo Buchli; Matthias Hofbauer, Manuel Engel, Simon Flühmann; Michel Schwerzmann, Joel Friolet, Pascal Kern
Tschechien: David Rytych; Ondrej Nemecek, Jan Jelinek; Patrik Suchanek, Petr Kolos; Tomas Sykora, Daniel Sesulka; Jan Rehor; Josef Rypar, Matej Jendrisak, Patrik Doza; Milan Tomasik, Tomas Sladky, Martin Tokos; Tom Ondrusek, Marek Matejcik, Lukas Hajek; Jan Natov, Jan Sebesta
Bemerkungen: Conrad im zweiten Drittel verletzt ausgeschieden.
Bilder zum Spiel auf flickr/swiss unihockey
Bilder zum Spiel auf unihockey-fotos.ch Teil 1 und Teil 2
Interview mit Claudio Laely