12.
2016
WM-Tagesbericht 8
Die Schweizer Final-Träume wurden jäh zunichte gemacht. Einmal mehr verlor die Schweiz gegen Schweden. Im anderen Halbfinale bezwang Finnland Tschechien erwartungsgemäss - aber knapp.
Die Schweiz zeigte anders als an der letzten WM eine sehr gute Leistung. Viele Spieler zeigten die mit Abstand beste Partie in diesem Turnier. Pascal Meier hielt mit einer Fanquote von 87,5 Prozent (35 von 40 Schüssen) überragend. Nicola Bischofberger zimmerte eine Rakete unter die schwedische Latte. Kevin Berry, der bisher kaum aufgefallen ist, spielte ausserordentlich abgeklärt. Und dennoch, es reichte leider wieder einmal nicht zum Triumph über Schweden. Den ausführlichen Bericht zum Spiel, die Videointerviews und Highlights findet ihr in unserem Matchbericht.
Für Tschechien verlief das Spiel nicht weniger bitter als für die Schweiz. Im Gegenteil. In einer Abnützungsschlacht gegen Finnland glich Tschechien durch den Wiler-Spieler Daniel Sebek in der 55. Minute aus. Im dritten Drittel lief der Ball beinahe ausschliesslich durch die Reihen der Tschechen. Finnland wurde mit dem Vorsprung, genau wie Schweden, extrem passiv. Wie ein Stich ins Herz für alle Fans des Aussenseiters war darum Eemeli Salins Drehschusstor sieben Sekunden vor Schluss. Somit trifft die Schweiz morgen im Spiel um Platz drei auf ein Tschechien, das sich nicht mit dem vierten Platz zufrieden geben wird.
Der frisch gebackene Vater Ketil Kronberg spielte heute im Sieg über Deutschland seine zweitletzte Partie im Nati-Dress Norwegens. Lange Zeit war das Spiel ausgeglichen, beide Teams konnten zwischenzeitlich die Führung übernehmen. Den letzten Ausgleich gelang dem Deutschen Ramon Ibold 3 Minuten vor Spielschluss. Das Spiel ging in die Verlängerung, in der Ketil Kronberg in einer Zwei-gegen-Eins-Situation zu Thomas Straete passte, der die Norweger ins Glück und ins Spiel um Platz 5 schoss.
Für Estland verlief der Start im Spiel gegen Dänemark überhaupt nicht wunschgemäss. Beim zweiten Powerbreak sahen sich Captain Roman Pass und seine Mannen mit einem 0:5-Rückstand konfrontiert. Zwei Minuten vor Schluss erzielte Estlands Adam Widercrantz nach einem Steigerungslauf den Anschlusstrefer zum 4:5. Gerade einmal vier Sekunden vor Schluss fiel dann erneut durch Widercrantz der Ausgleich. Nach fünf Toren in Folge war das Momentum klar auf der Seite Estlands. Dänemarks Daniel MacCabe interessierte sich jedoch nicht für dieses ominöse Momentum und schoss Dänemark zum Sieg nach Verlängerung.
Bei Lettland ist die Unihockey-Euphorie nach dem enttäuschenden Ausscheiden im Achtelfinale gegen Dänemark verflogen. Sie kam auch an den Platzierungsspielen nie mehr richtig auf. Gegen die Slowakei gab Lettland erneut eine Führung aus der Hand und musste in die Verlängerung. Die Euphorie schien einem Heimnachteil gewichen zu sein, denn auch gegen die Slowakei zogen die Letten in der entscheidenden Spielphase den Kürzeren - eine denkbar unglückliche WM für die Balten.