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Hutzlis Teamkollege wie Miska Mäkinen
Fünf Monate nach der A-WM in Malmö holt erneut ein finnisches Team Gold, diesmal an der U19-WM der Männer in Zürich. Wieder fällt die Entscheidung in der Verlängerung, der Goldtorschütze heisst Ville Heiska und ist in der F-Liiga Teamkollege von Stefan Hutzli. Wir konnten uns mit dem 19-Jährigen unterhalten.
Als wir uns eine halbe Stunde nach Ende des WM-Finals der U19 Männer auf die Suche nach Ville Heiska machen und ihn beim Entgegennehmen der Glückwünsche von Stefan Hutzli entdecken, ist das Eis schnell gebrochen: Der Schütze des Siegtreffers der U19-WM ist in Finnland Teamkollege von Hutzli bei Happee Salibandy, in Hutzlis Schweizer Heimat bei Floorball Köniz Bern spielt mit Miska Mäkinen derjenige Spieler, der Finnland im Dezember ebenfalls in der Verlängerung zum Weltmeistertitel an der A-WM in Malmö geschossen hat.
unihockey.ch: Du hast das entscheidende Tor in der Verlängerung geschossen, vorher konntet ihr es euch noch ein paar Mal auf dem Videowürfel anschauen. Wie fühlte es sich auf dem Feld an, und wie fühlt es sich jetzt an, etwa 30 Minuten danach?
Ville Heiska: Das Gefühl ist unbeschreiblich. Ich beginne gerade, zu realisieren, was passiert ist - aber bis ich es wirklich begreife, vergehen wohl noch etwa zwei Wochen, denke ich (lacht).
Erinnerst du dich an das Tor von Miska Mäkinen in Malmö? Wo warst du damals, wo hast den Final der A-WM geschaut?
Ich habe das Spiel damals am Fernseher zusammen mit meinem Bruder geschaut, der heute hier im Publikum sass. Es ist unglaublich schön, diese beiden Momente mit ihm teilen zu können.
Sprechen wir kurz über diese U19-WM. In der Gruppenphase habt ihr noch gegen Tschechien verloren, am Finalwochenende wart ihr bereit und habt zweimal verdient gewonnen. Was machte euer Team so stark?
Es war eine wunderbare Reise, eine Entwicklung, über die ganze WM-Kampagne. Wir haben viel zusammen erlebt und auch schwierige Momente durchgestanden. Das machte uns mental stärker und hat uns zusammengeschweisst. Wir wussten, dass wir das beste Team hier sind, aber auch, dass das nichts bringt, wenn wir es nicht auf dem Feld zeigen.
Die beiden Halbfinal-Partien endeten mit klaren Siegen. Hat dich das überrascht, insbesondere der Auftritt der Schweden?
Ich war tatsächlich überrascht, wie klar die Resultate waren. In erster Linie überwiegt aber die Zufriedenheit, dass uns als Team so ein gutes Spiel gelungen ist.
Ihr Finnen geltet als eher ruhige Menschen. Euer Headcoach zeigte während dem Final aber sehr viele Emotionen. Ist er immer so?
Ja, das ist seine Stärke (lacht). Er hat mit uns sehr viel über Emotionen geredet, und wie man diese zeigen kann. Das hat uns geholfen, selbstbewusst aufzutreten und Weltmeister zu werden.
Nach dem 3:3 musstet ihr aber ruhig bleiben...
Es ist schwierig, mit so einer Situation umzugehen. Man muss einfach weiterspielen und so tun, als wäre es nicht allzu schlimm, man darf sich nicht zu viele Gedanken machen, keine Sorgen über den weiteren Verlauf des Spiels. Man hat danach wieder öfter den Ball und muss versuchen, selbstbewusst aufzutreten und gute, schlaue Entscheidungen zu treffen.