04.
2023
Rückkehr aufs Podest?
Nach dreimal Leder möchte das Schweizer U19-Nationalteam der Männer endlich wieder mit Edelmetall von einer WM abreisen. Headcoach Simon Meier kann auf eine schlagkräftige Truppe zählen, viele Spieler wurden in der UPL regelmässig eingesetzt. Am Mittwoch beginnt das Turnier im dänischen Frederikshavn.
Vor etwas weniger als zwei Jahren - das Turnier im tschechischen Brno fand damals wegen der Pandemie erst Ende August statt - endete die WM für die Schweizer U19 mit einer grossen Enttäuschung. Im Spiel um den dritten Platz verspielten die Junioren einen 6:3-Vorsprung gegen Schweden, unterlagen am Ende mit 6:7 und mussten sich zum dritten Mal in Serie mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.
Drei Spieler, die damals als "Under Ager" mit dabei waren, wurden auch 2023 wieder für die WM aufgeboten: Pascal Schmuki, David Hermle und Ramon Zenger. Sie und ein halbes Dutzend weitere Akteure bestritten die Saison 2022/23 hauptsächlich in der UPL, einige konnten sich sogar als regelmässige Skorer auszeichnen. Elia Seiler (38 Spiele und 18 Punkte für GC), Jamie Britt (24/13, Malans), Linus Arnold (27/22, Zug) und Pascal Schmuki (33/26, Uster) werden auch im U19-Nationalteam eine wichtige Rolle einnehmen. Gar bis in die Startaufstellung im Superfinal schaffte es David Hermle bei Köniz - er verteidigte an der Seite des finnischen A-Internationalen Otto Lehkosuo.
Ältester Jahrgang stark vertreten
Im Kampf um die Zugehörigkeit zur höchsten Liga standen sich Mario Kunz (9 Skorerpunkte in 32 Spielen für Chur) und Torhüter Matthias Juon vom UHC Thun gegenüber - Juon wurde in den letzten drei Spielen der Serie zweimal als Bestplayer ausgezeichnet, in der U19 bildet er mit dem Könizer U21-Goalie Alessio Mura schon seit längerer Zeit ein bewährtes Duo.
Auffallenderweise sind ganze drei Viertel des Kaders vom ältesten Jahrgang (2004) im Kader, nur fünf Spieler vom jüngeren WM-Jahrgang 2005 sind mit dabei: Tizian Nikles, Vinz Burren (beide Köniz), Janis Ribler, Maël Marthaler (beide Thurgau) und Levi Walser (Malans). Dies bedeutet einerseits, dass der derzeitige U17-Trainer Olli Oilinki 2025 mit lauter WM-Debütanten am Start sein wird. Turnusgemäss wird er nach der WM die U19 übernehmen, während Simon Meier wieder auf der U17-Stufe startet. Zum Abschluss seiner vierjährigen Tätigkeit mit den Jahrgängen 2004 und jünger dürfen sich Meier und sein Betreuerstab mit dem diesjährigen "alte" und erfahrenen Kader Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden machen.
Auch die letzten Resultate des Schweizer U19-Nationalteams wecken durchaus etwas Zuversicht, dass es endlich wieder eine bessere Rangierung als der 4. Platz werden könnte. An der EFT in St. Gallen gab es etwa ein Unentschieden gegen Schweden - aber auch eine empfindliche Klatsche gegen den Weltmeister 2019 und 2021 aus Tschechien. Zudem bereitete die Konstanz über 60 Minuten dem Team Probleme - oftmals fielen mehrere Tore hintereinander für die Schweizer, oder aber für den Gegner.
Auch Schweden unter Druck
Die letzten Länderspiele fanden Anfang Februar anlässlich des Polish Cup statt. Dort gab es unter anderem gegen den Gruppengegner Schweden in einem tor- und strafenreichen Spiel eine 6:13-Niederlage. Die Skandinavier sind nach der Finalniederlage 2019 zuletzt gar auf den dritten Rang der Weltrangliste zurückgefallen und sinnen als Stammgast in WM-Finalspielen dieses Jahr besonders auf Revanche. In die Gruppe A wurden mit Finnland und Tschechien die beiden Finalisten der WM 2021 gelost. Gegen Finnland feierten das Schweizer U19-Team im letzten Länderspiel vor der WM einen 3:2-Sieg und sicherten sich somit den 3. Platz am Polish Cup, im Final gewann Schweden gegen Tschechien.
Vor dem Topspiel gegen Schweden am Donnerstag bestreiten die Schweizer ihr erstes Spiel am Mittwoch gegen den nördlichen Nachbarn aus Deutschland. Beim letzten Aufeinandertreffen in der Gruppenphase 2021 setzte sich die Schweiz diskussionslos 9:1 durch, gegen den dritten Gruppengegner aus der Slowakei gab es zuletzt in einem Freundschaftsspiel 2022 gar ein 16:3. Gegen diese beiden Nationen ist ein souveräner Sieg Pflicht, wenn die Schweiz am Wochenende mit ernsthaften Ambitionen um die Medaillen spielen.
Schweizer Gruppenspiele
Mittwoch 26. April, 16:30 Uhr
Deutschland - Schweiz
Donnerstag 27. April, 16:00 Uhr
Schweden - Schweiz
Freitag 28. April, 16:00 Uhr
Schweiz - Slowakei
Halbfinals und Medaillenspiele
Samstag 29. April, 13:00 Uhr
Schweizer Halbfinal als Gruppenzweiter
Samstag 29. April, 16:00 Uhr
Schweizer Halbfinal als Gruppensieger
Sonntag 30. April, 13:00 Uhr
Spiel um Platz 3
Sonntag 30. April, 16:00 Uhr
Final
Das Schweizer Kader:
Torhüter: Mathias Juon (UHC Thun), Alessio Mura (Floorball Köniz).
Feldspieler: Jamie Britt, Levi Walser (UHC Alligator Malans), Vinz Burren, Jascha Haldemann, Tizian Nikles, David Hermle (Floorball Köniz), Mattia Schmied, Jonathan Davet (SV Wiler-Ersigen), Timo Graf, Nico Kehl (HC Rychenberg Winterthur), Joris Hänseler, Pascal Schmuki (UHC Uster), Janis Ribler, Maël Marthaler, Ramon Zenger (Floorball Thurgau), Linus Arnold (Zug United), Mario Kunz (Chur Unihockey), Elia Seiler (GC Unihockey).
Staff: Simon Meier (Headcoach), Kaspar Gassmann, Luca Tomatis, Sebastian Hobi (Assistenten), Severin Binkert (Material), Annina Nötzli (Physio), Selina Freiburghaus (Athletik).