10.
2015
Heisser Tanz für Wiler
Wiler-Ersigen ist am Champions Cup von Beginn weg gefordert. Gegen den tschechischen Titelfavoriten Mlada Boleslav muss ein Sieg her, um den Halbfinal zu erreichen.
Zum zehnten Mal nimmt Wiler-Ersigen mittlerweile am Europacup-Finalturnier teil. Bei der Premiere in Zürich vor zehn Jahren gingen die Berner auch gleich als Sieger hervor. Seither resultierten noch eine Finalniederlage (2008 in Winterthur) und vier dritte Ränge (2006, 2009, 2014). Dazwischen lagen aber auch immer wieder «Abschiffer». 2007, 2010 und 2012 scheiterte Wiler-Ersigen bereits in der Gruppenphase. Mit anderen Worten: Seit 2009 folgte auf ein «gutes» Turnier, immer auch ein weniger gutes.
Nun hat der Modus wieder geändert. Die Gruppenphase fällt weg, die schwedischen und finnischen Vertreter sind für den Halbfinal gesetzt. Die Meister aus Tschechien und der Schweiz messen sich im Viertelfinal mit dem EFC-Sieger und dem zweiten Team des Gastgeberlandes. Für Wiler-Ersigen heisst der Gegner heute Florbal Mlada Boleslav. Eine happige Aufgabe. Dank den lokalen Skoda-Werken konnte Mlada Boleslav einige der besten Spieler des Landes verpflichten und gilt nun als Titelfavorit der tschechischen Extraliga. Die internationale Erfahrung ist aber gering: Nur 2011 nahm Mlada Boleslav am Champions Cup. Damals wie heute als Wildcard-Team. Mit der damaligen Equipe hat das «neue» Mlada Boleslav aber nichts mehr zu tun.
Erschwerend kommt für Wiler-Ersigen hinzu, dass der Schweizermeister bislang mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte. Der finnische Naticaptain Tatu Väänänen und der langjährige Schweizer Natispieler Christoph Hofbauer konnten erst letzten Samstag gegen Chur erstmals auflaufen. Zuletzt beklagten auch der Finne Riku Kekkonen und Naticrack Patrick Mendelin über leichte Verletzungen. Trotz vielen Rochaden gewann das Team von Olle Thorsell alle drei bisherigen Meisterschaftspartien und den Supercup vor dem Saisonstart gegen Alligator Malans.
Bei einer Niederlage müsste Wiler-Ersigen am Samstagabend um 21 Uhr zum «Trostspiel» gegen den anderen Viertelfinal-Verlierer antreten. Daran will aber keiner beim Schweizer Serienmeister denken. Gerade im Supercup zeigte sich, dass auch weiterhin viel Winning-Spirit vorhanden ist. Zudem steht mit Radek Sikora ein Kenner des tschechischen Unihockeys als Assistenztrainer im Staff. Dazu dürften die tschechischen SVWE-Spieler Daniel Sebek und Daniel Sesulka besonders motiviert gegen ihre Landsleute sein. Im Halbfinal würde der finnische Meister Seinäjoki warten.