Tradition oder Premiere?

Wenn Piranha Chur gegen die Red Ants Rychenberg im Frauen-Cupfinal antritt, trifft der Schweizermeister auf den elffachen Cupsieger. Setzen die Red Ants ihre Serie von drei Siegen in Folge fort oder gewinnt Piranha erstmals?

Piranha Chur stand die letzten drei Jahre zwar im Playoff-Finale und gewann dies auch zweimal, mit dem Cup standen die Bündnerinnen aber auf Kriegsfuss. Respektive mit der Glücksfee der Halbfinalpartien. Zweimal verlor Piranha knapp gegen die Red Ants Winterthur. Einzig 2008 reisten die Churerinnen nach Bern, verloren aber gegen Dietlikon im Penaltyschiessen. Aber halt: Eine Ausnahme gibt es. 1994 setzte sich Piranhas Vorgängerverein, der BTV Chur gegen die Winterthurerinnen durch.

Dies blieb auch die einzige Cupfinalniederlage der Red Ants, die damals noch zum HC Rychenberg gehörten. Elfmal jubelten die Winterthurerinnen bislang. Im letzten Jahr gabs einen 4:3-Sieg über Dietlikon. Auch die beiden Jahre zuvor verliessen die Red Ants die Wankdorfhalle als Siegerinnen.«Der Kübel gehört uns einfach», sagt Red-Ants-Stürmerin Michaela Kathriner, eine von sechs Spielerinnen, welche bei den letzten drei Cupsiegen dabei war.

Trotzdem ist die Ausgangslage offen. Piranha Chur gewann die Qualifikation zwar überlegen, die drei Partien gegen Winterthur gingen aber sehr knapp aus. Zweimal gewann Chur, einmal die Red Ants. Und was noch hinzukommt: Ab nächster Woche sehen sich die beiden auch in den Playoff-Halbfinals. Erst dann gilt Piranha des breiteren Kaders wegen als Favorit. «Für uns spricht die Offensive, aber die Red Ants sind ein erfahrenes Cupteam», blickt die Churer Mittelstürmerin Michelle Russi auf den Samstag.

Unsere Prognose: Piranha Chur hat jahrelang für die Finalteilnahme gekämpft und in der Meisterschaft meist überzeugt. Aber die Wankdorfhalle ist Red-Ants-Territorium. An der «Wand» Jonna Mäkelä werden sich die Churer Fische die Zähne ausbeissen.
Resultattipp: Red Ants Rychenberg gewinnt 4:2.