11.
2003
CH-Cup Damen: Eine Cupsensation gegen Dietlikon lag in der Luft
Die Favoritenrolle war klar verteilt. Erstens weil Dietlikon mit dem Kader zum Siegen verdammt ist, zweitens weil der Favorit ein Heimspiel hatte und drittens weil die Caps mit Hofer und F. Pfister zwei Abwesende zu verzeichnen hatte, wovon Letztere durch Monika Müller von der zweiten Mannschaft der Caps hervorragend vertreten wurde. Gleichwohl ging der Underdog aus Bern guten Mutes nach Zürich, konnte man doch Dietlikon in den bisherigen Begegnungen (Sensecup und Vorrunde Meisterschaft) Paroli bieten.
Gleich von Beginn weg waren die Gäste bemüht, Dietlikon mit einer pickelharten Defense den Schneid abzukaufen und vorne das gewonnene Selbstvertrauen auszuspielen. Dieses Vorhaben gelang, erzielte doch Juker früh das 1:0, ohne dass in der Folge Dietlikon in der Lage war, auf diesen Rückstand zu reagieren. Im zweiten Drittel erhöhte Elsinger sogar auf 2:0. Eine Überraschung lag in der Luft, zumal alle Berner Linien eine taktisch ausgezeichnete Leistung boten.
Dietlikon rannte an, verbiss sich aber mal für mal an der personellen Überzahl der Caps in deren eigenen Hälfte. Es bedurfte schon die Inanspruchnahme von Glück, dass Dietlikon wieder ins Spiel zurück fand - der Schuss Schmidlins fand kurz nach Beginn des dritten Drittels den Weg via Rücken einer Verteidigerin ins Tor. In dieser Phase agierten die Caps zu passiv und wurden gleich nochmals erwischt. Das Spiel war neu lanciert, auf des Messers Schneide.
In der 50. Minute kam dann die matchentscheidende Situation. Nach einem harten (aber den Augen Vieler fairen, weil weder mit der Hand noch mit dem Ellenbogen geschoben wurde) Zweikampf, in welchem Andrey die robustere Spielerin war, flog die Dietlikon Spielerin spektakulär in die Bande, was die Schiedsrichter dazu veranlasste, gleich eine Fünfminutenstrafe auszusprechen. Ein klar zu hartes Verdikt, das Fingerspitzengefühl liessen die schwarzen Mannen hier gänzlich vermissen. Dietlikon liess sich nicht zweimal bitten und schoss nach dreieinhalb Minuten Powerplay das siegbringende 3:2. Die Caps hatten zwar unmittelbar danach ihrerseits die Gelegenheit, noch in Überzahl zu agieren. Zählbares kam dabei frelich nichts heraus, zu schlecht lief der Ball an diesem Tag im Powerplay und zu gross war der Substanzverlust im vorangehenden Boxplay.
Letzten Endes setzte sich der Favorit also durch, doch die Caps haben einmal mehr gezeigt, dass ihr Streben nach Höherem begründet ist. Alle Beteiligten brennen jetzt schon auf eine Revanche, welche im Januar 2004 steigen wird...
UHC Dietlikon - Bern Capitals 3:2 (0:1, 0:1, 3:0)
Hüenerweid, Dietlikon - 55 Zuschauer
SR: Müller/Hachen
Tore: 05:38 Juker (Andrey) 0:1, 34:02 Elsinger (Fahrni) 0:2, 41:04 Schmidlin (Vögeli) 1:2, 41:46 Schmidlin (Anderegg) 2:2, 54:17 Pescador (Berner / Ausschluss Andrey) 3:2
Strafen: Dietlikon 3x2', Bern Capitals 1x5' (Andrey)
UHC Dietlikon: Meier; Gut, Berner; Walder, Pescador; Heusser, Bürgi; Stadelmann, Widar, Anderegg; Schäfer, Schmidlin, Kohler; Vögeli, Bless, Aeschlimann; Kohler
Bern Capitals: Preisig; Magnusson, Forrer; Brunner, Meyer; Krähenbühl; Stettler, Jucker, Andrey; Elsinger, Fahrni, U. Müller, Schällibaum, M. Müller, B. Pfister
Bemerkungen: 57. Time-Out Bern Capitals. Bern Capitals ohne F. Pfister (verletzt), Hofer (Arbeit), Schmid (Ausland) und Roux (nicht eingesetzt) dafür mit M. Müller (Damen2)
