03.
2013
Die Piranhas endlich am Ziel
Das Warten hat ein Ende: Piranha Chur hat nach einem packenden Finalspiel mit 6:2 gegen die Red Ants Winterthur erstmals den Frauen-Unihockey-Cupfinal gewonnen. Die Churerinnen drehten mit einem fulminanten Schlussdrittel einen 2-Tore-Rückstand.
Simona Streiff ist als fleissige Verteidigerin bei Piranha Chur bekannt, aber keineswegs als Skorerin. Ihre «Streiffschüsse» finden nur selten den Weg ins Tor. Gestern stand sie aber goldrichtig, im wahrsten Sinne des Wortes: In der 57. Minute staubte sie einen Abpraller zum 5:2 ab. Danach war klar: Piranha Chur wird den diesjährigen Cupfinal gegen die Red Ants Winterthur gewinnen. Mirca Anderegg machte mit 6:2 kurz vor Schluss ins leere Tor alles klar.
«Endlich», war das meistgehörte Wort bei den Churerinnen gestern Abend. Endlich war die Cuptrophäe in Churer Hand. Lange mussten die Piranhas auf diesen Moment warten. Möglich machte dies gestern das cleverere Energie-Management der Churer Trainer rund um Fabian Disch. Zwei Drittel lang spielten die Bündnerinnen mit drei Formationen, um auch am Schluss noch frische Kräfte zu haben.
Der Plan ging voll auf, auch wenn die Churerinnen lange nicht nach dem Sieger aussahen. 1:2 lagen sie zu Beginn des Schlussdrittels im Rückstand, ehe Mirca Anderegg (42.) und Katrin Zwinggi (44.) den Churer Express zum Laufen brachten. Mit jeder Minute drehten die Piranhas auf, während die Winterthurerinnen dem forschen Einsatz der ersten 40 Minuten Tribut zollen mussten. Als Tiia Ukkonen ihren langen Lauf über die linke Seite zum 4:2 abschloss (52.), war eine erste Vorentscheidung bereits gefallen.
Viel Nervosität zu Beginn
Zu Beginn war die Nervosität bei den Churerinnen förmlich greifbar. Die erfahrenen Cupfinalistinnen aus Winterthur legten los wie die Feuerwehr und kamen schon in der zweiten Minute zum 1:0 durch Margrit Scheidgger. Die Piranhas brauchten einige Minuten, bis sie ins Spiel fanden. Ab Hälfte des Startdrittels waren sie dann aber endgültig in Bern angekommen.
Einzig mit dem Toreschiessen wollte es lange nicht klappen. Die Winterthurerinnen standen sehr sicher in der Abwehr. Vor allem die finnische Nationaltorhüterin Jonna Mäkela wurde zur «Wand». Gleichzeitig waren ihre Auswürfe der ehemaligen Baseballspielerin die gefährlichste Angriffswaffe der Winterthurerinnen. Mäkeläs Churer Landsfrau Tiltu Siltanen sah dagegen beim 2:0 der Red Ants nicht gut aus. In der nahen Ecke wurde sie kurz nach Wiederanpfiff des zweiten Drittels erwischt.
Nach dem 0:2 schien sich langsam Frustration einzuschleichen bei den Churerinnen. Zwar hatten sie deutlich mehr Spielanteile, im Abschluss versagten aber die Nerven. Noch und nöcher bissen die Piranhas ihre Zähne am Winterthurer Bollwerk aus. Die Zürcherinnen machten den deutlich sichereren Eindruck - bis Corin Rüttimann 15 Sekunden vor der zweiten Pause mit einem Verzweiflungsschuss die Hoffnung zurück nach Chur brachte. Rüttimanns Schuss ins Glück war denn auch die Initialzündung für das siegbringende Schlussdrittel.
Red Ants Winterthur- Piranha Chur 2:6 (1:0; 1:1; 0:5)
Wankdorfhalle Bern - 1512 Zuschauer - SR: Brändle/Niedermann
Tore: 2. Scheidegger (Kern) 1:0 . 22. Kern (Scheidegger) 2:0. 40. Rüttimann (Kornberger) 2:1. 42. Anderegg (Marti) 2:2. 44. Zwinggi (Stadelmann) 2:3. 52. Ukkonen 2:4. 57. Streiff (Putzi) 2:5. 59. Anderegg (Putzi) 2:6 (ins leere Tor).
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Red Ants Winterthur, keine gegen Piranha Chur.
Red Ants Rychenberg: Mäkelä; Kunz, Bühler; Kokko, Karin Stettler; Kern, Kathriner, Scheidegger; Dirksen, Frick, Daniela Stettler; Kinnunen
Piranha Chur: Siltanen; Marti, Streiff; Kornberger, Ukkonen; Sgier; Anderegg, Putzi, Rüttimann; Stadelmann, Ulber, Zwinggi; Dominioni, Russi, Walther
Bemerkungen: Piranha Chur ohne Zulji (verletzt). - 49. Zwinggi vergibt Penalty, 52. (51:25) Time-out Winterthur.