23.
02.
2018
CH Cup Männer | Autor: unihockey.ch

Cupfinals 2018

Wiler-Ersigen und Piranha Chur sind die souveränen Tabellenführer in der Liga - ihre Cupfinalbilanzen sind aber miserabel. Darauf werden GC und die Red Ants hoffen, wenn sie Richtung Wankdorf reisen.

Cupfinals 2018 Die Sporthalle Wankdorf ist einmal mehr Schauplatz der Schweizer Cupfinals. (Bild: Erwin Keller)

Vier Finalteilnahmen in den letzten sieben Jahren, dabei dreimal die Cup-Trophäe in die Höhe gestemmt. Das ist die stolze Cupfinal-Bilanz der Grasshoppers. Besonders in Erinnerung geblieben ist das Drama im letztjährigen Final gegen Rychenberg. Nun bietet sich den Zürchern die Chance, ihren Titel zu verteidigen. Dieses Kunststück gelang zuletzt den Unihockey Tigers vor acht Jahren. Für Erfolgstrainer Luan Misini wäre es bereits der vierte Titel seit seinem Amtsantritt vor fünf Jahren (Cupsieger 2014 und 2017, Schweizer Meister 2016). Der Weg in den Final hatte es in sich - schon im Achtelfinal wartete mit Floorball Thurgau ein harter Brocken, gefolgt von Alligator Malans und Rychenberg Winterthur.

Nach wie vor zelebrieren die Zürcher unter Misini spektakuläres Offensiv-Unihockey, was sich mit der besten Torausbeute der NLA belegen lässt. Der Seeländer gewährt seinen Spielern viele offensive Freiheiten, was sie aber zuweilen die defensiven Pflichten vernachlässigen lässt. So haben die Zürcher trotz Nati-Goalie Pascal Meier deutlich mehr Tore erhalten als Finalgegner Wiler-Ersigen.

Keine Panik bei Grün-Weiss
Der Schweizer Meister präsentiert sich in hervorragender Verfassung. Was die Mannschaft von Trainer Thomas Berger Woche für Woche auf den Platz bringt, ist nicht unbedingt spektakulär, aber äusserst souverän und vor allem sehr erfolgreich. Selten kassiert Wiler mehr als vier Gegentore, enge Spiele werden meistens gewonnen. In Panik verfällt Grün-Weiss nie. Neben den international erfahrenen Tatu Väänänen, Matthias Hofbauer oder Nicola Bischofberger konnte sich die jüngere Garde um Deny Känzig und Claudio Mutter weiterentwickeln und ihre Skorerwerte steigern - und mit Jan Bürki sowie Simon Laubscher rückt schon die nächste Generation nach. Beide wurden zuletzt für die Nationalmannschaft nominiert, der ehemalige U19-Nati-Captain Bürki kommt beim Rekordmeister sogar regelmässig im Powerplay zum Zug.
Der Gewinner der letzten Wochen heisst aber Daniel Johnsson. Als Königstransfer angepriesen, bekundete der Schwede zu Saisonbeginnn Mühe mit der hierzulande praktizierten Spielweise. Spätestens seit seinen sieben (!) Treffern, die er im ersten Spiel des Jahres beim 12:1-Sieg gegen die Kloten-Bülach Jets erzielte, scheint bei ihm der Knoten geplatzt zu sein.

Beste Offensive gegen beste Defensive
In der Meisterschaft hat sich der SVWE einmal mehr den Qualisieg gesichert und wird die Playoffs als Favorit in Angriff nehmen. Mit dem Cupfinal ist der elffache Meister aber immer noch nicht so ganz warm geworden. Zwar wurde 2013 die Serie von fünf Finalniederlagen in Folge endlich beendet, der damalige Endspiel-Gegner Grünenmatt gehörte aber nicht zu den Schwergewichten. Und die Finalbilanz von zwei Siegen in elf Spielen sieht immer noch düster aus.

Verschafft dies GC einen kleinen mentalen Vorteil? Ein echter Favorit ist dieses Jahr kaum auszumachen, dafür bewegen sich die beiden Teams zu sehr auf Augenhöhe. Einfach formuliert: Wiler hat die beste Defensive, GC die beste Offensive. Wer GC schlagen will, sollte möglichst wenige Tore bekommen, wer Wiler schlagen will, sollte möglichst viele Tore schiessen. Als sich die beiden Teams 2011 bereits einmal gegenüberstanden, gewann GC mit 6:3. Möglich ist in einem Spiel alles, das hat der letztjährige Cupfinal gezeigt. Oder auch der letzte Direktvergleich in der Liga. Da führte GC in Zuchwil nach der Hälfte des Spiels mit 6:0, Wiler glich sieben Minuten dem Ende aus, ehe die Hoppers fünf Sekunden vor Schluss das 7:6 erzielten.

Zahme Ameisen gegen bissige Piranhas?
Fünf Meistertitel holte Piranha Chur in den letzten sechs Jahren, doch im Cup blieben ähnliche Erfolge aus. Von wegen bissige Piranhas, nur ein Sieg bei vier Finalteilnahmen gelang bisher. Das war vor fünf Jahren - gegen die Red Ants. Die in der Meisterschaft zahmen Winterthurerinnen (kein Quali-Sieg gegen ein Top-3-Team diese Saison) weisen dagegen die stolze Bilanz von zehn Cupsiegen bei 13 Finalteilnahmen aus, wobei allerdings die letzten zwei Finalspiele verloren wurden.

Die Bündnerinnen haben in der Meisterschaft nichts anbrennen lassen und verloren nur eine einzige Quali-Partie - und dies mit einer beeindruckenden Tordifferenz von plus 94. Anders die Red Ants, die zwei ihrer sechs Niederlagen gegen Piranha bezogen. Mit drei Siegen in Serie zum Abschluss der Qualifikation und einer Punktlandung auf Rang 4 scheint aber die Formkurve zu stimmen. Die Red Ants zogen mit einem Sieg im Halbfinal über Skorpion Emmental ins Endspiel ein. Die beiden Teams lieferten sich wie schon in den letztjährigen Playoffs und in der aktuellen Meisterschaft ein Kopf an Kopf Rennen, das die Winterthurerinnen im Penaltyschiessen gewannen. Deutlicher entschied Piranha Chur das Duell gegen Meister Dietlikon für sich. Schon beim 3:0 nach dem ersten Drittel war klar, dass Dietlikon nach der Cup-Triplette seinen Titel nicht mehr wird verteidigen können.

Druck machen und pressen lautet die Devise beider Finalisten. Dem Gegner beim Auslösen möglichst wenig Platz lassen. Wie bei den Red Ants existieren auch bei Piranha durchaus Schwachstellen. Es gilt, diese zu finden und gekonnt auszuspielen. Denn wer einmal aus der eigenen Zone rauskommt, bekommt Platz - viel Platz. Beide Teams zeigen in der Offensive ein sehr schnelles Spiel, wodurch sich aber auch eine Konteranfälligkeit bei Ballverlusten ergibt. Klar ist, beide Finalisten verfügen über starke Einzelspielerinnen, die sich aus der Nationalmannschaft bestens kennen. Gewinnen wird das Team, das im Kollektiv besser funktioniert und die Einzelspielerinnen des Gegners besser unter Kontrolle hat.


Wiler-Ersigen
Finalteilnahmen: 2000, 2004, 2005, 2007, 2008, 2009, 2011, 2012, 2013
Cupsiege: 2005, 2013

Grasshopper-Club Zürich
Finalteilnahmen: 2011, 2014, 2016, 2017
Cupsiege: 2011, 2014, 2017

Direktvergleich in dieser Saison
14.10.2017: GC - Wiler-Ersigen 5:8
07.01.2018: Wiler-Ersigen - GC 6:7

Red Ants Rychenberg
Finalteilnahmen: 1991, 1993, 1994, 1998, 2000, 2001, 2004, 2005, 2010, 2011, 2012, 2013, 2016
Cupsiege: 1991, 1993, 1998, 2000, 2001, 2004, 2005, 2010, 2011, 2012

Piranha Chur
Finalteilnahmen: 1993, 1994 und 1997 (als BTV Chur), 2008, 2013, 2014, 2017
Cupsiege: 1994 und 1997 (als BTV Chur), 2013

Direktvergleich in dieser Saison
01.10.2017: Red Ants - Piranha 4:7
14.01.2018: Piranha - Red Ants 8:3


Die Cupfinals 2018

Sporthalle Wankdorf, 24. Februar 2018

09.15 Uhr: Ligacup Frauen: Red Devils March-Höfe Altendorf vs. UHC Oekingen
12.15 Uhr: Ligacup Männer: Blau-Gelb Cazis vs. UHC Kappelen
15.15 Uhr: Red Ants Rychenberg vs. Piranha Chur
19.15 Uhr: Wiler-Ersigen vs. Grasshopper-Club Zürich

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Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2423.000
3.Floorball Fribourg+1223.000
4.UHC Grünenmatt+1622.000
5.Pfannenstiel Egg-817.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1217.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-812.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.Regazzi Verbano UH Gordola-337.000
12.UHC Lok Reinach-246.000
1.Floorball Uri+2923.000
2.Nesslau Sharks+517.000
3.Aergera Giffers+117.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+513.000
5.UH Appenzell+213.000
6.Unihockey Basel Regio-513.000
7.UHC Bremgarten-2013.000
8.UH Lejon Zäziwil+1011.000
9.Visper Lions-118.000
10.Red Lions Frauenfeld-167.000

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