07.
10.
2020
CH Cup Männer | Autor: Güngerich Etienne

Ganz: "Haben uns nur noch angelacht"

Am Sonntag gelang Unihockey Bassersdorf Nürensdorf im 1/32-Final des Schweizer Cup eine wahre Sensation. Der 1. Ligist bezwang das NLA-Team Chur Unihockey diskussionslos mit 8:3. Dario Ganz war mit drei Treffern der Matchwinner. Im Interview erzählt er, wie diese Überraschung möglich war.

Ganz: Dario Ganz brillierte bei der Cup-Sensation gegen Chur mit drei Treffern. (Bild: Damian Keller)

Der Cup hat seine eigenen Gesetze. Trotzdem ist es eine grosse Überraschung wenn ein Team aus der 1. Liga eine NLA-Mannschaft schlägt. Wie war dieser Erfolg möglich?
Dario Ganz: In dem jeder Spieler seine Aufgabe pflichtbewusst erledigte. Wir mussten zwar die Linien aufgrund diverser Verletzungen etwas umstellen, trotzdem hat jeder seinen Job gemacht- Einsatz für Einsatz, bis zum Schluss. Chur gingen mehr und mehr die Mittel aus, um zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Jeder geblockte Schuss wurde von unseren Zuschauern frenetisch gefeiert, das gab uns zusätzliches Selbstvertrauen.

Nach 11 Minuten lag UBN schon mit 3:1 vorne. Das hat euch in die Karten gespielt...
Wir wussten, dass uns ein schneller Rückstand eventuell das Genick brechen könnte. Es war von dem her ein Schlüsselpunkt, dass wir mit einem 2-Tore-Vorsprung in die zweite Drittelspause gehen konnten. Je länger wir unsere Führung behaupteten, desto nervöser wurde Chur. Am Ende lief ihnen die Zeit davon.

Könnte es sein, dass euch Chur unterschätzt hat?
Das war definitiv so. Aber es ist wohl auch schwierig, das zu vermeiden, wenn man als NLA-Klub gegen ein 1.Liga-Team spielt. Zudem hat uns Chur im letzten Jahr noch deklassiert. Aber uns war es natürlich recht, haben sie uns nicht ganz ernst genommen.

Ab welchem Zeitpunkt hast du zum ersten Mal an eine Sensation gedacht?
Bereits beim 1:0 spürte ich, dass wir das Spiel eng gestalten könnten. Bis zum 7:3 von Jens Homberger ins verlassene Tor habe ich aber keine Sekunde an den Sieg gedacht. Es ist ja bekannt, dass im Unihockey manchmal ein paar Sekunden reichen, um eine Partie zu drehen - vor allem gegen einen Gegner mit einer solch spielerischen Klasse. Da erträgt es keine Fehler.

Also wann warst du dir sicher, dass ihr gewinnen werdet?
Als sich Chur kurz vor Schluss zwei unnötige Strafen einhandelte. Da wusste ich: dieses Spiel werden wir nicht mehr aus den Händen geben.

Nach dem Spiel muss in der Garderobe die Hölle los gewesen sein.
Es war eine spezielle Stimmung, nicht wie bei einem normalen Sieg in der Meisterschaft. Irgendwie konnten wir es zu Beginn gar noch nicht richtig fassen. Wir lachten uns einfach minutenlang an, ehe dann gefeiert wurde.

Du warst mit drei Toren der UBN-Matchwinner. Ist das dein Highlight in deiner noch jungen Karriere?
So schnell wird mir das sicher nicht wieder gelingen. (lacht) Neben dem Einzug in den Playoff-Final mit der U21 des HCR auswärts gegen Köniz vor zwei Jahren würde ich dies mit Abstand als mein bisheriges Karriere-Highlight bezeichnen, ja.

Du hast es angesprochen: während ein paar Jahren spieltest du in der Nachwuchsabteilung des HC Rychenberg Winterthur. Wieso bist du diese Saison wieder zu UBN zurückgekehrt?
Weil ich beim HCR keine Chance erhielt, mich in der NLA zu beweisen. Aus der NLB lag mir zwar das eine oder andere Angebot vor, aber die waren für mich zu wenig reizvoll. Mit dem Beginn meines Studiums betrachtete ich die Rückkehr zu UBN, wo ich viele Freunde habe, als die beste Entscheidung.

UBN befindet sich seit einiger Zeit auf einem Höhenflug, führt momentan die Gruppe 2 in der 1. Liga an. Warum läuft es derzeit so gut?
Als Höhenflug würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Wir haben beispielsweise gegen Bülach äusserst unnötig verloren. Die letzten drei Meisterschaftsspiele mussten wir einfach gewinnen, weil es unseren Ansprüchen entspricht. Aber wir haben im Vergleich zur letzten Saison sicher grosse Fortschritte erzielt. Der Sieg gegen Chur wird uns bestimmt einen «Boost» für die Meisterschaft geben. Doch wir dürfen uns nie zufriedengeben und wollen immer besser werden.

Die Highlights von der UBN-Cup-Sensation

 

 

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1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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