02.
2022
Mit einer speziellen Vorgeschichte
Die Grasshoppers gehen aufgrund des Qualifikationssieges und der mehrfachen Finalteilnahmen in den letzten zehn Jahren als Favorit in den Cupfinal gegen Rychenberg Winterthur. Das Duell ist geprägt von einem denkwürdigen, früheren Aufeinandertreffen.
Kaum ein Unihockeyfan wird dieses Spiel vergessen haben: vor fünf Jahren lieferten sich GC und der HCR einer der spektakulärsten Cupfinals in der Geschichte des Schweizer Unihockeys. Kaum war das erste Bully gespielt, schon versenkte Felix Buff den Ball ein erstes Mal im Tor. Die Winterthurer zogen den euphorisierten Start weiter und führten nach einem Tor des späteren Weltmeisters Mikko Hautaniemi nach 24 Minuten mit 6:1. Der erste Titelgewinn seit 21 Jahren war für die Eulachstädter in Griffnähe. Doch dann folgte die grosse Aufholjagd der Hoppers. Bis zur zweiten Drittelspause hatten sie den Rückstand auf ein Tor verringert, im letzten Abschnitt brachten Zürcher, Julkkunen und Rüegger das Team von Luan Misini mit 8:6 in Führung. Der HCR befand sich nicht mehr in der Lage, zu reagieren und musste den sichergeglaubten Titel seinem Konkurrenten überlassen.
Final-Erfahrung spricht für GC
So schmerzlich diese Finalniederlage für die Anhängerschaft der Winterthurer gewesen sein mag, so wenig hat sie mit der heutigen Mannschaft zu tun. Das Team von 2017 war stark von ausländischen Kräften wie Hautaniemi, Sundstedt, Holtz, Niiranen und Podhrasky beeinflusst. Fünf Jahre später ist der Norweger Markus Lindjerdet der einzige Spieler ohne Schweizer Pass. Die erste Geige spielen Noah Püntener und die Gebrüder Conrad. Captain Nils ist mit Moritz Schaub und Pascal Kern der einzig Verbliebene, der allenfalls vom Cupfinal 2017 «traumatisiert» sein könnte. Motivation können die Winterthurer aus dem früheren Duell dennoch schöpfen. «Die Emotionen werden durch die Vorgeschichte und das Spiel an sich auf einem guten Level sein», formuliert es Trainer Philipp Krebs gegenüber swiss unihockey.
Auch sein Gegenüber Luan Misini erwartet ein enges und hartes Spiel, weil man sich gut kenne und genau wisse, was die anderen vorhaben. Dass sich beide Teams auf Augenhöhe befinden und zum Teil neutralisieren, bewiesen die beiden Qualifikationsspiele dieser Saison. Beide gingen in die Verlängerung, in denen jeweils den Hoppers der entscheidende Treffer gelang. Während sich GC in wettbewerbsübergreifenden 26 Partien nur dreimal geschlagen geben musste, zeigte auch beim HCR die Entwicklungskurve nach oben. Die Akteure setzen Krebs Spielphilosophie, die auf einem soliden Defensiv-System basiert, in seinem dritten Jahr nahezu perfekt um.
Was aber klar für Hoppers spricht, ist die immense Cupfinalerfahrung. Seit Misnis Amtsantritt haben die Zürcher fünfmal das Endspiel erreicht und dabei zweimal (2014 und 2017) den Titel geholt. An Erfolgshunger dürfte es am Samstag trotzdem nicht mangeln, haben die Hoppers doch die beiden letzten Cupfinals gegen Wiler-Ersigen (6:11) und die Tigers (8:9 nach Penaltyschiessen) verloren.
Mobiliar Unihockey Cup-Final Herren
Samstag, 26. Februar
Grasshopper Club Zürich - HC Rychenberg Winterthur
18:00 Uhr - Wankdorfhalle, Bern
Anzahl Cupsiege:
Siege | |||||||
Rot-Weiss Chur: | 5 | ||||||
Alligator Malans, Unihockey Tigers: | 4 | ||||||
Wiler-Ersigen, GC, Floorball Köniz, Rychenberg Winterthur: | 3 | ||||||
Torpedo Chur: | 2 | ||||||
Zug United, Kloten-Bülach Jets, UHT Zäziwil: | 1 |