02.
2018
"Zu viele Eigenfehler"
Die beste Defensive des Landes hatte die sonst so produktive GC-Offensive im Cupfinal mehrheitlich im Griff. Das Spiel wurde anderswo entschieden - wir haben bei Nicola Bischofberger (Wiler) und Claudio Laely (GC) nachgefragt.
Nach gutem Start in eine attraktive Partie verlor GC im Mitteldrittel ziemlich den Faden. Die Fehler der Hoppers nutzte Wiler eiskalt aus. Wir haben uns zuerst bei Claudio Laely nach seiner Meinung zum Spiel erkundigt.
unihockey.ch: Claudio, ihr habt euch heute an Wiler ziemlich die Zähne ausgebissen. Wie hast du das Spiel erlebt?
Claudio Laely: Eigentlich war es ein Spiel auf Augenhöhe, aber dann haben wir begonnen zu viele Fehler zu machen. Eigenfehler, Systemfehler, Zweikämpfe... Wiler hat die Möglichkeiten eiskalt ausgenützt und somit verdient gewonnen.
GC ist bekannt für die starke Offensive, heute wart ihr typischerweise auch im Powerplay sehr erfolgreich. Nach dem heutigen Spiel gibt aber eher die Defensivleistung zu reden?
Wir wissen ja alle, dass GC die Spiele nicht unbedingt mit null Gegentoren gewinnt. Aber wenn wir eines kassieren, dürfen wir nicht derartig in Angst verfallen, dass plötzlich die Beine zittern.
In drei Tagen beginnen die Playoffs, hilft das bei der Verarbeitung der Niederlage? Immerhin kommt mit Malans ja auch ein Gegner, der völlig anders spielt als Wiler...
Es kommt überhaupt nicht darauf an gegen wen wir spielen werden, aber das hilft natürlich um diesen Cupfinal gleich abzuhaken und an etwas anderes zu denken. Wir werden am Mittwoch parat sein!
Obwohl er mit einem dummen Ballverlust das 1:1 von GC „vorbereitete“, war Wiler-Verteidiger Nicola Bischofberger sehr glücklich über den Ausgang des Spiels.
unihockey.ch: Nicola, nach zwei Drittel hätte man sagen können: Perfektes Spiel von Wiler - danach habt ihr noch einige Tore kassiert. Wie hast du das empfunden?
Nicola Bischofberger: Ja, eigentlich lief alles perfekt nach unserem Game-Plan, ausser natürlich bei meinem Fehler, wo ich im ersten Drittel den Ball verliere! Das war natürlich ganz blöd von mir, aber da wir sonst praktisch keine Fehler machten und uns an das hielten, was wir uns vorgenommen hatten, ging es am Ende super aus für uns. Meiner Meinung nach waren wir über 60 Minuten und mit allen drei Linien die klar bessere Mannschaft. Am Schluss haben wir nochmal zwei, drei dumme Fehler gemacht und prompt Tore kassiert, aber im Grossen und Ganzen doch sehr souverän gespielt.
GC ist bekannt für gutes Offensivspiel, kreiert „Chaos“ in der Angriffszone - hat heute aber in der Verteidigung enttäuscht. Zum Teil seid ihr fast etwas einfach zu den Toren gekommen. Wie beurteilst du die defensive Leistung der beiden Teams?
Das ist sicher so, wir sagen immer: Wenn wir weniger als drei oder vier Gegentore kriegen, dann gewinnen wir das Spiel. Heute war es sicher speziell, eine etwas andere Ambiance und es fielen doch viele Tore. Aber mit sechs Gegentoren können wir uns auch nicht beklagen, wenn wir selber elf Mal treffen...
Trotz zahlreicher Meistertitel - das Double holte Wiler bisher erst ein einziges Mal 2005, ist das jetzt ein schlechtes Omen? Wie geht es weiter?
Ja, also heute können wir noch etwas feiern, doch dann legen wir den Schalter um und greifen wieder voll an. Das tönt jetzt vielleicht ein bisschen arrogant, aber wenn wir so wie heute spielen, sind wir sicher nur sehr, sehr schwer zu schlagen, zumindest in einer Serie.