01.
2017
Malans' Finaltraum geplatzt
Gegen den souverän aufspielenden Schweizermeister Grasshoppers Zürich, fanden die Malanser kein Rezept. Sie scheiden aus dem Cup-Bewerb nach einer 5-7 Niederlage aus und können sich fortan nur noch auf die Meisterschaft konzentrieren.
Kalte Dusche für die Alligatoren. Trotz mehrheitlichem Ballbesitz der Malanser zu Beginn dieser Partie, lagen die Platzherren nach sechs Spielminuten durch Tore von Joel Rüegger und Emil Julkunen bereits mit 0-2 hinten! Doch nur knappe zwei Zeigerumdrehungen später, erlöste Claudio Laely die in schockstarre stehenden Alligatoren-Fans in der Halle mit seinem Anschlusstreffer. Es entwickelten sich weitere Spielminuten mit vielen Emotionen und Provokationen sowie verbalen Nettigkeiten. Diese gipfelten in einer ersten Strafzeit gegen Remo Buchli. Ohne Gegentor lief diese Strafzeit ab doch kaum zurück von der Strafbank, musste Buchli gleich wieder auf diese - unter einem gellenden Pfeifkonzert der Alligatoren-Fans - zurück wandern. Auch diese neuerliche Strafe verstrich in der Folge schadlos aus Bündner-Sicht und die Gemüter besannen sich fortan mehrheitlich wieder aufs Unihockey. Der Spielstand hielt bis zur ersten Pause bestand, auch wenn die Malanser vehement den Ausgleich suchten aber am guten Pascal Meier scheiterten.
Im Mitteldrittel verlief die Partie vorerst mit wesentlich weniger Tempo im Spiel. Die Taktik überwog beiderseitig und die Spielaufbauten verliefen weniger hektisch als noch im Startdrittel gezeigt. Die Malanser versuchten weiterhin mit ihrem aktivem Pressing, dass das Geschehen meist in der gegnerischen Platzhälfte stattfindet. Dennoch waren es erneut die Zürcher, welche das Score - zu diesem Zeitpunkt etwas entgegen dem Spielverlauf -, erhöhen konnten. Ein grober Abwehrfehler im Slot vor Goalie Martin Hitz in der 29. Minute, wurde durch Niko Juhola kaltblütig zum 1-3 Zwischenergebnis ausgenützt. Für die Malanser kam es nur eine Zeigerumdrehung später ganz schlimm. Erst netzte Cyril Zolliker alleine vor Martin Hitz zum 1-4 und sekundenbruchteile später Juhola mit seinem zweiten Tor zum 1-5 ein, was Alligator-Coach Esa Jussila zu einem frühen Timeout bewog. Mit vier Toren Rückstand bei Spielhälfte war die Vorentscheidung über den Ausgang in diesem Halbfinal bereits gefallen. Die Zürcher verwalteten ihren Vorsprung gekonnt und mit einer klugen Defensive bis zur zweiten Pause.
Mit einer Hypothek von vier Toren stiegen die Malanser ins letzte Drittel. Erneut werden die Malanser nur kurze Zeit nach Wiederbeginn kalt erwischt. Julkunen schoss in der 41. Minute die Grasshoppers mit seinem zweiten Treffer weiter in Führung. Zuvor scheiterten die Alligatoren mehrmals kläglich vor Meier dem Zürcher Schlussmann. Sandro Cavelti erhielt in der 43. Minute wegen eines Stockschlags die allererste Strafe gegen den Schweizermeister. Zu harmlos wirkte das erhaltene Powerplayspiel der Malanser. GC brachte ihr nummerisches Unterzahlspiel relativ einfach über die Zeit. Die Luft und der Erfolgshunger schienen bei den Bündnern verlassen zu sein. Die Spielzeit verstrich zunehmend und auf dem Feld geschah weiterhin wenig Nennenswertes. Die Grasshoppers hatten das Geschehen vollends im Griff, standen Defensiv souverän und waren Vorne äusserst effizient und kaltblütig. Als in der 50. Minute durch Zolliker gar das 1-7 fiel, war der Mist definitv geführt. Captain Laely fasste sich eine Minute später an sein Alligatoren-Herz, als er bei einer aufgeschobenen Strafe gegen GC seinen zweiten Treffer an diesem Abend erzielte. Die Strafe selbst wurde darauf natürlich wieder hinfällig und gelöscht. Trotz des klaren Zwischenstandes zeigte Laely, dass man ein Spiel nicht so schnell verloren gibt. Er traf bereits zum dritten Mal, mit dem vielgenannten Hattrick an diesem Abend. Die Alligatoren warfen nun alles nach vorne. Kevin Berry konnte jedoch einen Zürcher Konter nur noch regelwidrig mittels eines Stossens stoppen. Diese Strafe beendete definitiv die allerletzten Hoffnungen diesen Halbfinal noch drehen zu können. Zwei Minuten vor dem Ende, agierten die Malanser noch mit einem weiteren Feldspieler anstelle des Torhüters und erzielten knapp vor Spielschluss durch Berry und Dan Hartmann zwei weitere Anschlusstreffer zum 5-7 Endstand.
Damit ziehen die Grasshoppers am 25. Februar verdient in den Cupfinal ein. Über die gesamte Spielzeit gesehen, war der Schweizermeister gestern Abend das klar bessere Team. Zu nervös und hektisch - vielleicht zu Beginn auch etwas übermotiviert -, stiegen die Alligatoren gegen die Grasshoppers in diesen Halbfinal. Die Malanser sind nun aus dem Cup-Bewerb ausgeschieden und können sich somit voll auf den Fortgang der Meisterschaft konzentrieren. Bereits heute Abend geht's damit weiter. Der HC Rychenberg Winterthur - ebenfalls frisch gebackener Cupfinalist nach dem 5-3 Erfolg über Chur Unihockey - wird in Maienfeld empfangen (Spielbeginn 17.00).
UHC Alligator Malans - Grasshopper Club Zürich 5:7 (1:2, 0:3, 4:2)
MZH Lust, Maienfeld. 587 Zuschauer. SR Zurbuchen/Wehinger.
Tore: 4. J. Rüegger (J. Müller) 0:1. 6. E. Julkunen (C. Meier) 0:2. 9. C. Laely (C. Camenisch) 1:2. 29. N. Juhola 1:3. 31. C. Zolliker 1:4. 31. N. Juhola (R. Kekkonen) 1:5. 42. E. Julkunen (N. Berlinger) 1:6. 50. C. Zolliker (M. Zürcher) 1:7. 51. C. Laely (R. Buchli) 2:7. 53. C. Laely (T. Braillard) 3:7. 60. K. Berry (J. Nurmela) 4:7. 60. K. Berry 5:7.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans. 1mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
UHC Alligator Malans: Hitz; Berry, Tromm; Veltšmíd, Camenisch; Künzli, P. Vetsch; Nurmela, Hartmann, Friolet; Laely, Braillard, Buchli; Dominioni, N. Vetsch, Nett, Bärtschi; Nicht eingesetzt: Vogt, Gartmann, Koller.
Grasshopperclub Zürich: P. Meier; Berlinger, Chr. Meier; Graf, Müller; Ladner, Kaiser; Zürcher, Cavelti, Julkunen; Rüegger, Kekkonen, Juhola; Göldi, Steiger, Zolliker. Nicht eingesetzt: Unternährer, Bier, Pedolin, Wenk, Wagnières, Vizzini, Honold, Bier.
Bemerkungen: Alligator Malans komplett; Grasshopperclub Zürich ohne Kindler, Wagnie; 31. Timeout Alligator Malans; 58. Alligator Malans ohne Torhüter.
Beste Spieler: Claudio Laely für UHC Alligator Malans; Niko Juhola für Grasshopperclub Zürich